Verlassen Sie das Sperrgebiet!

Verlassen Sie das Sperrgebiet!Der Krisenstab hat die Entscheidung getroffen, ein Sperrgebiet einzurichten.

Nach dem Unglück von Dienstag auf dem Gelände des Atomkraftwerk Grohnde, wird nun die Bevölkerung im Radius von 40 km bis 60 km rund um das AKW aufgerufen, dass ab Freitag das definierte Sperrgebiet bis spätestens Samstag Mittag zu verlassen.

Nach dem Szenario der Regionalkonferenz “Grohnde abschalten” sind bei einem Zwischenfall seit Mittwoch radioaktive Stoffe freigesetzt worden. Eine Evakuierung eines weiträumigen Gebietes ist erforderlich!

Das Sperrgebiet umfasst die Gebiete:

  • Hameln-Pyrmont
  • Holzminden
  • Hildesheim
  • Northeim
  • Höxter
  • Lippe (NRW)
  • Minden-Lübecke (NRW)
  • Schaumburg
  • sowie die Region Hannover

Es sind in den Aufnahmegebieten außerhalb des Sperrgebiets Auffanglager mit Verpflegung vorgesehen.
Polizei, technisches Hilfswerk, Feuerwehr und unter Amtshilfe eingesetzte Bundeswehr sollen für Ordnung und Sicherheit bei der Räumung der Gebiete sorgen.

In Hildesheim, Blomberg und Bad Salzuflen sind Dekontaminationsstationen eingerichtet worden. Weitere werden folgen.

Über die Medien werden die Bürger aufgerufen, nur das Notdürftigste zusammenzupacken und schnellst möglich mit eigenem Fahrzeug bzw. den zur Verfügung gestellten öffentlichen Verkehrsmittel ruhig und besonnen das eingerichtete Sperrgebiet zu verlassen.
Alle Bürger müssen auf den Fluchtwegen auf Kontamination überprüft und ggf. gereinigt werden. Nur Material und Personen ohne radioaktiver Kontamination können das Sperrgebiet verlassen.

Folgende Hinweise werden in Kürze bekannt gegeben:

  • Holen Sie Ihre Kinder aus dem Kindergarten oder aus der Schule ab.
  • Nehmen Sie de wichtigsten Dokumente (z.B. Ausweispapiere) mit.
  • Nehmen Sie die für Sie unbedingt notwendigen Dingen (z.B. Säuglings- und Spezialnahrung) sowie angemessene Kleidung mit.
  • Schalten Sie vor Verlassen der Wohnung nicht benötigte Elektrogeräte aus und drehen Sie die Wasserhähne zu.
  • Verschließen Sie Ihre Wohnung.
  • Achten Sie auf Radiodurchsagen oder Informationen von Lautsprecherfahrzeugen.
  • Bleiben Sie ruhig und besonnen!
  • Helfen Sie anderen Mitmenschen, die hilfbedürftig sind, älteren Menschen und Kindern.
  • Informieren Sie Verwandte und Bekante, soweit diese ggf. nicht informiert wurden.
  • Halten Sie sich an die Vorgaben und Weisungen der Behörden, Polizei, THW, Feuerwehr, Bundeswehr.

In dem Fall einer Flucht und Evakuierung ist das größte Problem der Mensch selbst, der in Panik gerät und Chaos verursacht. Menschen reagieren in einer Gefahrensituation nur dann angemessen und unverzüglich, wenn ihnen ausreichende Informationen über die Bedrohung vermittelt werden. Über die Medien werden die Informationen oft sehr schnell, zu frühzeitig und ungefiltert präsentiert. Die Behörden sind sehr zögerlich und auf die Transparenz der Unternehmen -wie EON- angewiesen. Aus der Erfahrung alle Unfälle und Katastrophen sind die Unternehmen nicht offen, ehrlich und transparent. So kommt es zu vielen Verzögerungen und einer ungefilterten Informationslage.

Weitere Informationen finden Sie auch im Internet unter www.grohnde-kampagne.de.
Der direkt für das AKW Grohnde zuständige Landkreis Hameln-Pyrmont hat einige Informationen zur “Katastrophenschutzplanung” veröffentlicht: http://www.hameln-pyrmont.de
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenschutz hat zur Radioaktivität einige wenige Informationen veröffentlicht: www.bbk.bund.de.

Auch der AKW Betreiber hat ein Dokument mit Informationen im Falle eines Zwischenfalls bereitgestellt: Ratgeber für die Bevölkerung in der Umgebung des Kernkraftwerks Grohnde



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