Sortenreiner Arabica-Kaffee »Jarabacoa« aus der Dominikanischen Republik
Am heutigen Montag habe ich zusammen mit der Cafétier Eva Tiffany Bollmann einen biozertifizierten sortenreinen Arabicakaffee aus der Dominikanischen Republik verkostet.
Diese gewaschene Kaffeebohne wächst in 1.500 m Höhe im Hochland um die Stadt Jarabacoa, am Fuß des Pico Duarte (ca. 3.000 m), dem höchsten Gipfel in der Karibik. In der Region Cibao Altura im Südwesten der Insel. Dort liegen nach Meinung von Kaffee-Experten auch die besten Anbaugebiete des Landes.
Exkurs: Kaffee wird vermutlich seit Mitte des 18. Jahrhunderts dort angebaut. Angeblich brachten Franzosen die Kaffeepflanze über Martinique (gehörte seit 1674 zu Frankreich) in die Dominikanische Republik. Allerdings war der Ostteil der Insel Hispaniola, die spätere Dominikanische Republik, erst von 1795-1808 ein Teil Frankreichs. Also viel später, als die Kaffeepflanze aus dem königlichen Pflanzenbestand von Louis XIV (1638 – 1715) dort angeblich hinkam. Zu Lebzeiten erwarb der König Haiti (um 1660) also den Westteil der Insel Hispaniola. Hier scheint noch Recherchebedarf…
Erworben haben wir den Kaffee in der Berliner Kaffeerösterei, Uhlandstraße, Berlin-Charlottenburg. Im Onlineshop ist der Kaffee nicht erhältlich. 250 g dieses Röstkaffees kosteten im Geschäft 5,70 Euro.
Die Berliner Kaffeerösterei wurde übrigens im Januar 2001 eröffnet. Der Kaffee wird dort in handwerklicher Tradition mit viel Erfahrung stets frisch und schonend (im Langzeit-Niedertemperatur-Röstverfahren) geröstet. Die Privatrösterei bietet Spitzenkaffees (reine Sortenprovienencen) aus der ganzen Welt und diverse Espressomischungen an. Dabei handelt es sich oft um Kaffees, der am höchsten gelegenen Anbaugebiete des jeweiligen Landes in 1400 bis 1800 m Höhe.
Zubereitung des sortenreinen Arabicakaffees:
Zur Verkostung bereiten wir eine sortenreine Kaffeespezialität, die medium geröstet ist, in der Cafétiere (Press-Stempelkanne) zu.
Durch Umrühren werden die freisetzenden Öle, Fette, Zucker, Proteine und Säuren mit dem Wasser gut verbunden
Wir mahlen heute jeweils 18 g des »Jarabacoa« bei einem mittleren Mahlgrad.
Befüllen die beiden Cafétieres (0,35 l Volumen) mit dem frischen Mahlgut und gießen gefiltertes nicht mehr kochendes Wasser über den Kaffee.
Rühren das frisch aufgebrühte Getränk jeweils um, damit sich die freisetzenden Öle, Fette, Zucker und Säuren mit dem Wasser gut verbinden. Erst dann setzen wir den Deckel mit Stempel auf die Kanne und lassen dieses Gebräu ca. 3,5 Minuten ziehen. So hat das Getränk genügend Zeit seinen aromatischen Geschmack zu bilden. Dann erst drücken wir den Stempel langsam nach unten. So dass sich kaum Kaffeesatz im Getränk selbst befindet. Und genießen den Kaffee wie immer pur: schwarz!
Unser persönliches Genuss-Erlebnis:
Feine sichtbare Öltropfen bedeuten einen aromatischen Kaffee und einen guten Körper
Es steigt ein leichter, schwach ausgeprägter Duft nach Nüssen, Schokolade und Zimt entgegen. Im Geschmack ist er dagegen vollmundig, würzig, samtig mit einer mittleren Säure. Der gefällt. Gut trinkbar. Nicht kratzig. Lecker.
Auf unserer Genuss-Skala von 1 bis 10 bekommt der Jarabacoa aus der Dominikanischen Republik, geröstet von der Berliner Kaffeerösterei, eine DREI plus.
© 2009 by Axel R. Bollmann
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