Verkaufe dein Haus! Am besten jedes Jahr!

Von Marievontagzutag

Ein Notizbuch leistet gute Dienste.


Wenn ich darüber nachdenke, was mich am meisten beim letzten Umzug geärgert hat (eigentlich bei allen Umzügen bisher), dann sind es die vielen kleinen Reparaturen, die ich noch erledigen musste, bevor die Wohnung / das Haus an die Hausverwaltung zurückgegeben / verkauft wurde. Kleine und kleinste Reparaturen, die schon längst fällig gewesen wären, die ich aber immer wieder verschoben habe. Zuletzt musste ich sie machen, unter Zeitdruck und für jemanden anderen! Das ist richtig ärgerlich!
Obwohl ich ordentlich, organisiert, sauber und aufgeräumt lebe, gab es viele solcher dummer Kleinigkeiten.
Beispiele:
  • 2 gesprungene Fliesen im Vorzimmer. Die Reservefliesen lagerten im Keller. Der Austausch dauerte keine zwei Stunden. Die Sprünge waren klein aber sichtbar und viele Jahre alt. Ärgerlich!
  • Die Silikonfugen im Bad. Immer wieder ein Thema.
  • Kleine abgeschlagene Stellen an Fensterrahmen und Türen. Ein kleiner Topf Farbe, zwei Stunden Zeit, und alles war wieder tiptop.
  • Der abgenütze Terrassenbelag. Ein Topf Farbe, eine halbe Stunde Zeit, alles wieder in Ordnung.
  • Die ewig lockere Steckdose im Wohnzimmer. Einmal ordentlich angeschraubt, fertig. 5 Minuten.
  • Zwei defekte Wendestäbe bei Jalousien. Die Reservestäbe wurden damals bei der Montage mitgeliefert. Austauschen muss man sie aber selbst. Dauer: 15 Minuten. 
  • Eine fehlende Parkett - Abschlussleiste. Über solche Kleinigkeiten kann man jahrelang hinwegsehen (und hinwegsteigen). 15 Minuten für die Montage und 6 Euro für die Leiste.

So könnte es noch ewig weitergehen.
Alle diese Dinge sind Kleinigkeiten, die immer wieder verschoben oder auf die nächste größere Renovierung verlegt werden, weil sie ja nicht wirklich stören. Falsch!
Hier muss eine Lösung her. Diese lautet: Ich verkaufe mein Haus!
(Natürlich nur gedanklich, nicht wirklich.)
Ich gehe mindestens zweimal im Jahr durch das Haus, als ob ich ein potentieller Käufer oder Hausverwalter wäre und achte penibel auf die vielen kleinen Dinge, die den Preis mindern könnten, reparaturbedürftig sind oder zeigen, wie nachlässig der Besitzer mit dem Haus umgegangen ist. Gnadenlos.
Wir glauben immer, dass die kleinen Schönheitsfehler nicht auffallen. Stimmt nicht. Wir bemerken (und verdrängen) sie täglich. Ein Besucher hingegen registriert sie sofort!
Vor einigen Tagen war ich zu Besuch bei einer eigentlich ziemlich ordentlichen Familie. Die Küche war, trotz einiger Kinder, aufgeräumt und gut organisiert. Die vielen Fettfingertapper auf den Kasterln sind mir trotzdem aufgefallen. Das ist nicht bösartig, ich weiß genau, wie der Haushalt mit Kindern läuft. Aber ich habe es bemerkt, darum geht es. Ein Außenstehender sieht einfach viele Dinge kritischer und registriert die Arbeiten, die wir aufschieben, besonders genau.
Dann mache ich eine genaue Liste. Raumweise. Also eigentlich viele Listen, darauf notiere ich aber auch alle Ideen und Wünsche für diesen Bereich. Diese Listen dienen mir ein Jahr als Basis für meine Reparaturen, Renovierungen und Anschaffungen. Ich liebe es nämlich, Dinge auf Listen durchzustreichen. Was für ein gutes Gefühl, eine Sache komplett erledigt zu haben. Somit werden diese ärgerlichen und wenig aufwendigen Kleinigkeiten auch wirklich regelmäßig erledigt und ich habe ein Gesamtkonzept, was ich alles machen möchte.

Checklisten raumweise im Notizbuch. So ist immer alles zur Hand.


Natürlich ist die Liste immer viel länger als die verfügbare Zeit. Alles zu schaffen ist schier unmöglich, wie meistens. Aber anhand der Liste kann ich Erfolge viel besser kontrollieren und schaffe tatsächlich in einem Jahr wesentlich mehr, als ohne Liste. 
Wer hat auch solche Erfahrungen gemacht?
Mit liebem Gruß
Marie