Schon länger wird über die Abschaffung von Bargeld diskutiert in Deutschland und anderen Ländern. Die Befürworter kommen unter anderem mit Argumenten, wie besserer Bekämpfung des Drogenhandels und der Korruption. Auf der anderen Seite drohen die freiheitlichen Rechte der Bürger dadurch, stark eingeschränkt zu werden. Der Focus befasst sich in diesem Artikel intensiv mit dem Thema besonders aus der Finanzperspektive. Ich möchte mich primär mit dem Argument der Verhinderung von Drogenhandel und Korruption beschäftigen.
Korruption geht trotzdem
Das Argument ist sehr gewagt, dass durch ein Bargeldverbot die Korruption eingeschränkt bis verhindert wird. Bis zu einem gewissen Grad kann es stimmen, dass es dem organisierten Verbrechen starke Probleme bereiten könnte, ihre schwarzen Geschäfte weiterzuführen. Alternative Möglichkeiten können sich finden lassen. Die organisierte Kriminalität wird sich zwangsläufig verändern müssen. Hackergruppen werden die Hauptgefahr sein (was sie bereits heute sind), die Konten hacken, illegale Geldtransfers durchführen usw.
Dubiose Anbieter können weiter Menschen anbieten, ihre schwarzen Aktivitäten zu verstecken vor den Behörden. Mit vielen Tricks können dann immer noch korrupte Geschäfte betrieben werden und die Behörden bemerken es vielleicht erst Jahre später. Die Ressourcen sind begrenzt, die staatliche Behörden haben gegen das organisierte Verbrechen – außerdem können Behörden korrumpiert werden. Drogenhandel und der restliche Schwarzmarkt gibt es dann auch weiterhin, sie müssen, wenn es um die Bezahlung geht, etwas tricksen aber möglich ist es durchaus. Fehler sind menschlich! Jedes System hat seine Schwachstellen, es kann nie eines ohne geben. Gerade weil der Mensch kein fehlerfreies Wesen ist und schwächen hat.
