In Wirklichkeit bekommen Nutzer, die so einen Vergleich für Strom, Versicherungen. Internetprovider oder Wasauchimmer durchführen, ohne die Vergleichskriterien deutlich zu verändern, nicht etwa die für sie günstigsten Angebote gelistet, sondern die für den Preisvergleicher günstigsten.
Das beste Angebot für das Vergleichsportal
Die Tricks dabei sind vielfältig und für den Benutzer nur schwerlich zu erkennen. Letztlich bekommen die Preisvergleicher aber Provisionen für Abschlüsse ihrer Besucher, und Anbieter, die dafür nicht zahlen wollen, tauchen unter Umständen bei den Vergleichsergebnissen gar nicht mehr auf.
Probieren Sie es aus: Machen Sie mal einen Preisvergleich beispielsweise für Ihre Stromversorgung in drei verschiedenen Portalen, ohne die Parameter zu verändern, und Sie werden sehen, dass jedes der Portale einen anderen Anbieter als den günstigsten ausgibt. Nicht für Sie – für sich selbst natürlich, weil der die höchste Provision an den Preisvergleicher zahlt.
Vergleichsportale im Visier des Bundeskartellamts
Hier will nun das Bundeskartellamt endlich gründlich aufräumen und untersucht die Vergleichsportale im Internet nach „möglichen Verstößen gegen verbraucherrechtliche Vorschriften“.
Diese sogenannte Sektoruntersuchung soll sich auf Vergleichsangebote aus den Bereichen Reise, Versicherungen, Finanzdienstleistungen, Telekommunikation und Energie konzentrieren, teilte die Kartellbehörde gestern in Bonn mit. Mit seiner Untersuchung setze das Bundeskartellamt seine neuen Untersuchungskompetenzen im Bereich des Verbraucherschutzes zum ersten Mal in einem konkreten Verfahren ein.
Bleibt zu hoffen, dass nicht wieder großzügige Parteispenden der Portalbetreiber den Weg zu Objektivität und Transparenz in diesem Geschäftsbereich verbauen…