Schwer wird es, wenn das deutschlandweite Abitur abgelehnt wird, das länderweite jedoch durchgesetzt werden soll. In Rheinland-Pfalz diskutieren Regierungspartei und Opposition erstrangig eine Vergleichbarkeit innerhalb des Landes.
Sind Abschlüsse der Realschule plus in der Nord- oder Westpfalz dieselben wie in Ludwigshafen, Germersheim, der Südpfalz oder in Mainz, Koblenz, dem Westerwald? Warum jammern die Firmen über die entsetzliche Bildungsarmut der Abgänger?
Welche Städte und Schulen garantieren ein hohes Niveau, welche fallen komplett vom Tisch? Rheinland-Pfalz blockiert seit Jahren die Einführung zentraler Schulabschlüsse. Warum, liegt auf der Hand. Die Gegensätze wären zu evident. Man kocht immer noch mit lokalen und regionalen Unterschieden und wundert sich über zu große Differenzen. Eltern, die beruflich flexibel sein müssen, wollen die schulische Erziehung und deren Qualität wenigstens in Rheinland-Pfalz gesichert sehen, besser sogar bundesweit, denn unser Leistungssystem jagt die meisten Angestellten auf die Straße quer durch die Nation, während sich die Beamten zu Hause Brötchen backen ... Ebenfalls ungerecht.
Diesen März wurde durch die Kultusministerkonferenz (KMK) der Länder beschlossen, einen bundesweiten Pool für Prüfungsaufgaben aufzubauen. Ein Zentral-Abitur mit Prüfungen an einem Tag wird allerdings nicht angestrebt. Alle Länder sollen in den kommenden Jahren Prüfungsaufgaben zur Verfügung stellen, woraus schließlich ein gemeinsamer Aufgabenpool entstehen soll, der für einen Einsatz im Abitur 2016 / 2017 verwendet wird. In diesem Jahrgang sollen die ersten Schüler auf Grundlage der neuen Bildungsstandards das Abitur machen.
Wie die Angleichungen bei den mittleren Bildungsabschlüssen aussehen, ist noch nicht klar. Es bestehen jedoch auch in Rheinland-Pfalz Standards, die leider Gottes aber nicht überall eingehalten oder verwirklicht werden können, siehe die landesweiten Differenzen im Niveau.