Vergewaltigungsopfer sind “selbst schuld”

Der Verteidiger der Vergewaltiger, die für den Tod einer 23-jährigen Frau in Indien ver­ant­wort­lich sind, hält das Vergewaltigungsopfer für selbst schul­dig. Das in Indien herr­schende – sehr nega­tive und abwer­tende – Frauenbild kam nie deut­li­cher zum Ausdruck als in dem Satz des Verteidigers“Bis heute habe ich kein ein­zi­ges Beispiel für eine Vergewaltigung an einer respek­ta­blen Frau gefun­den.

Die Umstände der jüngs­ten Vergewaltigung – ein Verbrechen, das in Indien bis­her kaum geahn­det wird – schei­nen einen gesell­schaft­li­chen Umbruch her­bei zu füh­ren: Selten haben so viele Menschen, vor allem Frauen, gegen Ungerechtigkeit pro­tes­tiert als nach zu die­ser Vergewaltigung.

Doch bis zu einer Anerkennung der Frauen wird es ver­mut­lich noch ein lan­ger Weg wer­den. In dem Vielvölkerstaat Indien mit sei­nen ver­schie­de­nen Religionsgemeinschaften und der von die­sen gepräg­ten Gesellschaft hat es Signalwirkung, wenn der auch im Westen ver­ehrte Guru Asaram Bapu sagt“Hätte sie Gottes Namen geru­fen, hätte sie sie (die Angreifer) meine Brüder genannt, ihre Hände und Füße umklam­mert und gesagt, ich bin eine hilf­lose Frau, Ihr seid meine Glaubensbrüder, dann wäre das nicht pas­siert.”

Den Tätern droht in den bereits begon­ne­nen Prozess die Todesstrafe.

Nic


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