Vereinbarkeit von Beruf und Familie – wie realistisch ist das

Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen ist nicht immer eine leichte Aufgabe. Besonders Frauen haben darunter zu leiden, dass sie höhere Positionen in einem Unternehmen eigentlich nur dann anstreben können, wenn sie keine Familie haben oder diese komplett in den Hintergrund drängen. Aber warum wird die Familie im Berufsleben eigentlich so wenig beachtet? Und wäre es wirklich so schwierig, beide Aspekte gekonnt miteinander zu verbinden?

Warum die Familie anscheinend nicht zum Beruf passt

Familie bedeutet Verantwortung und Zeit. Wer eine Familie hat, der möchte sich um diese auch kümmern. Viele Arbeitgeber sehen dies jedoch kritisch, weil sie der Meinung sind, dass durch die Familie viel Elan und Verantwortung verloren geht, die eigentlich im Job benötigt wird. Zudem sehen sie zeitliche Probleme, da Angestellte mit Familien nun einmal weniger flexibel einsetzbar sind. Besonders kleine Kinder können Überstunden, Wochenendarbeit und Firmenreisen schnell einen Strich durch die Rechnung machen. Dabei ist es durchaus möglich, Familie und Beruf sinnvoll miteinander zu verbinden. Nämlich dann, wenn das Unternehmen sich ein klein wenig anpasst.

So kann Familie und Beruf funktionieren

Verständnisvolle Arbeitgeber gibt es meist nur auf dem Papier. In der Realität verleiert jeder Vorgesetzte die Augen, wenn ein Angestellter zeitiger nach Hause muss, weil die Familie ihn benötigt. Dabei wäre es ohne großen Aufwand möglich, beides geschickt miteinander zu kombinieren.

So kann Gleitzeit und verständisvolle Kollegen viel bewegen. Wer Familie hat, könnte zu den Zeiten arbeiten, in denen die Kinder gut betreut sind. Junge oder ältere Kollegen, die keine Kinder zu betreuen haben, könnten später arbeiten. Sie würden sogar davon profitieren. Denn vor allen Dingen junge Leute schlafen früh lieber etwas länger, als sich bereits sechs Uhr aus dem Bett quälen zu müssen, um zur Arbeit zu fahren. Für Familien wäre dies jedoch eine ideale Zeit.

Zudem sollte es ermöglicht werden, Arbeit mit nach Hause zu nehmen. Wenn die Kinder im Bett sind, würden viele Arbeitnehmer gerne noch ein wenig für das Unternehmen tun. Dies geht allerdings nur, wenn es sich um einen Bürojob handelt. Akten durchlesen, kleine Ausarbeitungen oder Vorbereitungen für den nächsten Tag könnten so stressfrei erledigt werden.

Größere Unternehmen könnten sogar für “Notfälle” eine Kinderbetreuung anbieten. Muss zwingend länger gearbeitet werden, könnte ein Babysitter hinzugezogen werden, der die Kinder, die nicht untergebracht werden konnten, im Unternehmen betreut.

Zudem muss gewährleistet werden, dass sich Partner untereinander abstimmen können, wann gearbeitet wird. Kann die Arbeitszeit so aufgeteilt werden, dass die Familie immer gut versorgt ist, arbeitet es sich viel leichter, da weniger Probleme auf den Arbeitnehmer warten.

Darum ist eine gute Verträglichkeit zwischen Familie und Job so wichtig

Wer sich um seine Familie keine Sorgen machen muss und weiß, dass diese gut versorgt ist und jederzeit erreicht werden kann, der wird deutlich mehr Kraft in die Arbeit stecken können. Denn wenn die “Baustelle” Familie gut funktioniert, bereitet sie keinen Kummer und man kann sich direkt auf die Aufgaben während der Arbeit konzentrieren. Das Unternehmen profitiert somit davon, wenn die Mitarbeiter glücklich und zufrieden sind. Dies zeigt sich in einem besseren Umsatz ebenso wie in einem geringeren Krankenstand und wenigeren familienbedingten Kündigungen. Und da gute Arbeitskräfte heutzutage rar sind und in der Zukunft noch rarer werden, sollte jedes noch so kleine Unternehmen Interesse an einer guten Mitarbeiterbindung haben. Besonders dann, wenn sich Beruf und Familie so einfach miteinander verbinden lassen.


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