Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist eine Herausforderung, welche die ganze Familie betrifft. Die Lösungsmodelle sind ebenso vielfältig wie die individuellen Ansprüche und Voraussetzungen der Haushalte. Immer häufiger genügt heutzutage ein einziges Erwerbseinkommen dem finanziellen Bedarf einer Familie nicht mehr; so stellt die Erwerbstätigkeit beider Eltern oft eine finanzielle Notwendigkeit dar.
Zudem verfügen Frauen heute über immer bessere Ausbildungen und wollen wegen der Familie oft nicht gänzlich auf ihre Berufstätigkeit verzichten.
Die Tatsache, dass Frauen und insbesondere Mütter heute vermehrt erwerbstätig sind, darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie mehrheitlich teilzeiterwerbstätig sind und besonders, wenn kleine Kinder im Haushalt leben, eher mit einem niedrigen Beschäftigungsgrad (unter 50%). Umgekehrt sind Männer, speziell Väter, meist vollzeit-erwerbstätig, weshalb die Organisation der Vereinbarkeit meist zu Lasten der Mütter geht.
Entlastung im Arbeitsalltag kann in erster Linie familienergänzende Kinderbetreuung bieten, sei dies durch Grosseltern, Nachbarn, Krippen, Horte, Tagesmütter oder Tagesschulen respektive Nachschulbetreuung. Die institutionellen Angebote an Kinderbetreuung sind nicht immer in genügender Anzahl vorhanden oder an die Erwerbsarbeitszeit angepasst und oft auch relativ teuer. Je nach Alter und Anzahl der Kinder kann der Zweitverdienst der Mutter durch die Mehrausgaben wieder aufgebraucht werden.
Quelle: Bundesamt für Statistik BFS