Verdammt, was blogge ich denn jetzt?

Verdammt, was blogge ich denn jetzt?

Die richtig guten Blogger haben einen Plan. Sie haben sich strategisch eine thematische Nische ausgesucht, sich tief in das Thema eingearbeitet und einen Redaktionsplan erstellt, was sie wann veröffentlichen möchten. Dann werden Artikel nach allen Regeln der Kunst konzipiert, um möglichst effektiv Leser anzuziehen und letztlich zu einem Klick zu animieren. Soweit, so gut. Nur was bedeutet dies für meinen Blog? Mein Thema ist eigentlich klar. Es sind meine Bücher, mein Schreiben und ich. Allerdings interessiert das niemanden. Denn um Besucher auf seinen Blog zu ziehen, muss man den Leserinnen und Lesern einen Nutzen liefern, sagen die Auguren, die es wissen müssen. Nur einfache Gedanken bringen aber keinen offensichtlichen Nutzen. So stellt sich mir fortlaufend die Frage, über was ich bloggen soll.

Soll ich Tipps zum Schreiben und Veröffentlichen geben?

Es ist naheliegend, die Dinge, die ich selbst tagtäglich als Autorin lerne, gleich mit meinen Leserinnen und Lesern zu teilen. Doch halt, es gibt zwei Punkte, die dagegen sprechen. Der erste Punkt ist, dass ich noch keine Bestsellerautorin bin. Wie hat es letztens jemand in einer Facebookgruppe genannt? Ich bin 4. Kreisklasse und nicht Bundesliga und wer will schon Tipps von der Kreisklasse. Nun denke ich, dass es jede Menge Autorinnen und Autoren gibt, die wie ich dabei sind, sich von der Kreisklasse in die Bundesliga zu kämpfen. Für die könnten meine Erfahrungen doch durchaus interessant sein. Aber da sind wir am zweiten Punkt, der dagegen spricht. Letztlich ist das Ziel dieses Blogs, Leser für meine Bücher zu begeistern. Aber Tipps zum Schreiben und Veröffentlichen locken höchstens Autorinnen und Autoren an, aber lesen die auch meine Bücher? Andererseits gibt es Beispiele von Autoren, die sehr erfolgreich mit dieser Vorgehensweise sind, z.B. Jeff Coins.

Soll ich Infos zu den Figuren und Themen aus den Büchern bloggen?

Es wäre naheliegend, Dinge zu den Figuren und Themen der Bücher zu erzählen. Dies tue ich immer wieder. Es gibt Artikel zum Thema "Star Trek", weil Daniel, der Protagonist aus "Kick ins Leben" großer Star-Trek-Fan ist. Es gibt einen Star-Trek-Glossar, der die Begriffe aus dem Buch erläutert. Es gibt zahlreiche Artikel zum Thema Singen und Musik, weil dies in Mechthilds Leben, der Protagonistin aus "Rausgekickt: Blaue Vögel" eine große Rolle spielt. Es gibt grundsätzliche Artikel zum Thema Schicksal, weil dies das große Thema der Bücher ist. Es ist alles da. Doch wenn ich auf Klickzahlen schaue, so werden die Artikel kaum abgerufen. Es scheint also nett zu sein, diese Artikel zu haben, aber sie führen keine Leserinnen und Leser auf meinen Blog oder gar zu meinen Büchern.

Soll ich einfach nur "Kauf mich Posts" schreiben?

Gerade gestern las ich einen Artikel mit dem Titel "28 Ideen für Deinen Autorenblog" Anregungen, wie "Veröffentliche eine Liste der Online-Shops, in denen man dein E-Book kaufen kann". Ist es das? Muss es tatsächlich so plump sein? Nun, ich habe schon gehört, dass man seine Leserinnen und Leser sehr direkt zu Handlungen auffordern muss. "Call-to-Action" nennen das die Experten. Wenn ich also möchte, dass du diesen Artikel teilst, dann muss ich dich klar ansprechen und schreiben "Bitte teile jetzt diesen Artikel gleich hier"


Na, hast du geteilt? Wenn das so stimmt, was die Experten sagen, muss ich also auch entsprechend deutlich hinschreiben, dass ich mir wünsche, dass möglichst viele Menschen meine Bücher kaufen. Ich mache es jetzt mal. Hier also die Liste der Online-Shops, gleich klicken und kaufen:
Aber mal ehrlich, ein Blog, der nur aus solchen Artikeln besteht, ist doch langweilig, oder? Und einen langweiligen Blog besucht doch auch kein Mensch.

Soll ich meine Artikel einfach nur besser verpacken?

Ein Experte hat letztens einmal meinen Blog begutachtet und hat gesagt, meine Artikeltitel seien zu "kolumnenhaft". Ein guter Titel für einen Blogartikel hebt klar den Nutzen für den Leser hervor und weckt Emotionen. Wie der o.g. Artikel "28 Ideen für Deinen Autorenblog". Ich habe darauf geklickt, weil mir der Titel klare Hilfe verspricht. Dass dann so tolle Tipps, wie "Poste ein Foto deiner Kaffeetasse" darin stehen, habe ich nicht erwartet. Dennoch, meine Erfahrung ist auch, gebe ich einem Artikel einen Titel nach den Grundsätzen für gute Artikeltitel, habe ich mehr Klicks. Natürlich sollte dann der Inhalt diese nicht enttäuschen. Und wieder stellt sich die Frage, ob diese Besucher sich dann auch für meine Bücher interessieren. Wahrscheinlich muss ich dann doch immer schön dazu schreiben, "Kauf mein Buch". (Nur so am Rande, hast du es schon gekauft?) Nach dieser Lehre wäre ein Artikeltitel wie "10 Dinge, die in deinem Leben besser werden" optimal. Darin würde ich dann schildern, welche zehn Dinge sich durch die Lektüre von "Kick ins Leben" zum Besseren wenden würden. Das wäre die reine Lehre. Aber so richtig wollen kann das doch keiner. Ich am allerwenigsten.

Es bleibt ein ständiger Kampf

Es wird also wohl weiter mein ständiger Kampf bleiben, welche Artikel ich hier schreibe. Wobei es nicht die Ideen sind, denn die habe ich ständig, sondern mehr die Überlegung, ob dies denn jetzt passt oder nicht. Und wenn es passen könnte, wie ich es verpacke. Also werde ich auch weiterhin häufiger meinem Gefühl nachgeben, einfach das schreiben, wonach mir gerade ist und mich ärgern, dass es keiner liest und erst recht keiner deswegen meine Bücher kauft. Oder hast du etwa gerade gekauft?

Ach ja, bevor ich es vergesse. Ich muss dich ja noch auffordern, auf jeden Fall deinen Kommentar zu hinterlassen. Komm! Wenigstens als Trost für die arme Bloggerin, wenn du schon nicht ihr Buch kaufst.


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