Verbot der Woche: Virtuelle Wettwerbung
Erstellt am 30. März 2011 von Ppq
@ppqblog
Höchste Zeit war es, der illegalen Glücksspielwerbung einen Riegel vorzuschieben. Kaum eine Woche vergeht, ohne dass im deutschen Fernsehen (Bild oben) Fußballmannschaften aus anderen Ländern gezeigt werden, die mit breiter Brust hierzulande verbotene Firmennamen wie "Bwin" öffentlich in die Kameras halten. Wettopfer warnen seit Jahren vor den gewissenlosen Machenschaften von ARD, ZDF, Sat1 und Sport1, denen der Rechtsstaat bisher tatenlos zugeschaut hat.
Das wird er in Sachen Champions League weiter tun, weil sowohl die Echtzeitlöschtechnik für Werbeaufdrucke als auch das Unrechtsbewusstsein der Fans noch nicht weit genug entwickelt sind, Spiele nicht im Fernsehen zu zeigen, nur weil Real Madrid glaubt, ungeachtet der deutschen Rechtslage einen illegalen Wettanbieter als Trikotsponsor beschäftigen zu dürfen.
Wenigstens in der virtuellen Welt aber greifen die Behörden nun endlich entschlossen durch. In der deutschen Ausgabe des Fußball-Simulationsspiels "Fifa 11", so hat Schnittberichte entdeckt, wurden die Trikots von Real Madrid porentief gereinigt, um alle Spuren illegaler Glücksspielwerbung zu entfernen (Foto).
Auch auf den Trikots anderer Teams, die von der nicht-staatlichen Glücksspielindustrie gesponsort werden, sind die Logos privater Werbeanbieter im Rahmen der bürgerschaftlich engagierten PPQ-Aktion "Verbot der Woche" fürsorglich entfernt worden. Deutschland schafft sich so seine eigene Spiele-Realität, schreibt Schnittberichte.com: "Während bei Real Madrid in der britischen Version des Spiels der Schriftzug "bwin" deutlich zu sehen ist, fehlt er in der deutschen Fassung". Olympique Lyon dürfe so nun zwar via Champions League in Millionen Wohnstuben für das in Deutschland illegale Wetten werben, nicht aber virtuell für den Buchmacher BetClic oder den Pokeranbieter Everest Poker trommeln.
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