Zum Kampf gegen die Alkoholsucht will die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans (FDP), alkoholische Getränke aus Gaststätten verbannen und strengere Auflagen für die mehr als vier Millionen Lokale in Deutschland durchsetzen. Alkohol habe das «höchste Suchtpotential von allen Getränken», sagte Dyckmans in der «Süddeutschen Zeitung» vom Mittwoch. Deshalb müsse die Regierung hier tätig werden.
Auf viele Kneipen kommt damit nach dem Rauchverbot nun möglicherweise die nächste Einschränkung zu. Die rund 14,5 Millionen Alkohol-Verkaufsstellen, die es derzeit dort wie auch in Tankstellen, Einkaufszentren oder Flughäfen gibt, sollen nach dem Willen von Dyckmans künftig alkoholfreie Waren anbieten. Schon heute dürften Gaststättenbesucher unter 18 Jahren weder Bier noch Spirituosen trinken. Die Vorschrift wird jedoch Dyckmans zufolge «meist nicht eingehalten». Es sei kaum möglich, die Gaststätten zu beaufsichtigen und vorbeugende Maßnahmen gegen den alkoholausschank sicherzustellen. «Viele Jugendliche werden dort anfällig für den Alkohol», sagte sie. Der Grundstein für eine Sucht werde schon im Jugendalter gelegt.
Nach Angaben von Dyckmans sind bis zu drei Millionen Menschen in Deutschland dem Schnaps verfallen. Sie seien in Gefahr, viel Geld zu verlieren. Konflikte in der Familie und am Arbeitsplatz seien die Folge (Foto oben). Deshalb müsse der Staat mehr für die Prävention tun, damit die Menschen erst gar nicht süchtig werden. Bei den staatlichen Kantinen und im Bundestagsplenarsaal und ist das bereits der Fall. Die dafür zuständigen Bundesländer haben strenge Auflagen verfügt. So werden in der Bundestagskantine die Gäste namentlich erfasst. Wer süchtig nach Bier, Wein oder Korn ist, erhält deutschlandweit ein Zutrittsverbot.
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