Titel: Verborgene Schönheit (Collateral Beauty)
Regie: David Frankel
Drehbuch: Allan Loeb
Produktionsland: USA
Dauer: 94 Minuten
Erscheinungsdatum: 2016
Altersfreigabe: FSK 12
Log-Line:
Als ein erfolgreicher New Yorker Werbemanager eine persönliche Tragödie erlebt und sich völlig aus dem Leben zurückzieht, entwickeln seine Freunde einen drastischen Plan, um zu ihm durchzudringen, bevor er alles verliert. Durch gezielte Provokationen zwingen sie ihn dazu, sich auf überraschende und zutiefst menschliche Weise mit der Wahrheit auseinanderzusetzen.
Meine Meinung:
Auf gehts ins neue Jahr und dieser Film weckte definitiv mein Interesse. In meinen Augen war der Maßstab sicherlich „Sieben Leben“ aus dem Jahre 2008. Die Idee klingt sehr vielversprechend: ein Mann, gezeichnet durch den Verlust seiner geliebten Tochter, versucht seinen Schmerz zu verarbeiten und so fängt er an Briefe an „Liebe“, „Zeit“ und „Tod“ zu schreiben. Natürlich wird es noch viel interessanter, als diese „Personen“ ihm auflauern, um persönlich antworten zu können!
Will Smith macht eine gute Figur, vielleicht ein klein wenig aufgesetzt (ähnlich wie bei Sieben Leben), aber den schmerzenden Vater kauft man ihm hier auch wirklich ab. Die anderen Schauspieler machen ihre Arbeit sehr solide, es gibt kaum jemanden, den ich hier groß bemängeln könnte.
Aber zu Beginn des Filmes spürte man, wie man von der einen Szene zur nächsten „geschubbst“ wurde. Man hat hier zum Teil zwanghaft versucht, die Szenen zu verbinden. Beispielsweise als WHIT (Edward Norton) nach einem „Casting“ der unbekannten AIMEE (Keira Knightley) hinterher rennt … aufgesetzter geht es hier ja fast nicht mehr!
Wie auch immer, Logik ist hier nicht das Steckenpferd dieses Filmes, eher das menschliche Miteinander und die Philosophie zu Liebe, Zeit und Raum. Na gut … dass seine „Freunde“ ihn nur für krank erklären möchten, damit sie das Unternehmen weiter führen können (und somit die Mitarbeiter ihren Job nicht verlieren) ist jetzt wieder eine andere Deutungsmöglichkeit. Eine reine Rettungsaktion schien den Autoren hier wohl zu kitschig.
Schöne Bilder, nette Phrasen, philosophische Ansätze und eine doch auch für mich überraschende Wendung zu Schluss machen den Film doch sehenswert. Aber das Problem ist hier (wie so oft) … der Film hätte SO VIEL MEHR sein können! Es steckte so viel Potential darin … aber nein, es musste wieder so halb durchgegart sein! Es scheint mir so, als hätte man dieses Projekt zu früh begonnen. Der Film / das Drehbuch hätte noch den letzten Feinschliff benötigt, um einen tollen Film daraus zu machen. Auch ein triefender und schniefender Will Smith (vor allem zum Schluss … Grundgütiger!) haben da nicht mehr rausholen können. Aus einem wahrlich herzhaften 3-Gänge-Menü wurde, wahrscheinlich aus Zeitdruck und mangelnder Überzeugung, ein nettes Fast-Food-Gericht.
Fazit:
Wer Philosophie, menschliche Verstrickungen oder einfach nur gerne Will Smith mag, der wird hier gut bedient. Wenn ich denke, was in letzter Zeit für Totalausfälle im Kino lief, war dieser hier sicherlich sein Geld wert. Phasenweise kam ich voll auf meine Kosten, aber dann saß ich doch nur auf meinem Sessel und hab mich mehr auf meine Nachos konzentiert als auf die Leinwand. Vielleicht beim nächsten Mal!
Mein Rating:
7/10
https://de.wikipedia.org/wiki/Verborgene_Sch%C3%B6nheit
http://www.imdb.com/title/tt4682786/