Es klingelt, es piepst, es bingt auf den Schreibtischen. Wenn man Glück hat, ist es kein Mozart-Menuett. Laut und multimedial geht es zu in den Büros. Man telefoniert, man mailt, man smst - Masel hat, wer nebenher nicht noch zwitschern (ehm twittern) muss.Der moderne Büromensch hat unzählige Hilfsmittel, er ist multitaskingfähig, will heißen, er kann alles und das parallel. Muss er auch, weil die viele Technik nicht Zeit spart, sondern frisst. Bisher hieß es immer, Frauen sind besser bei Multitasking - wegen der Evolution. Sie mußten schon immer parallel Suppe rühren, Mäulchen abwischen und telefonieren (in der Höhle war das zugegeben noch kein Thema).Jetzt hat die Universität von Stanford (USA) herausgefunden, dass das Parallel-Erledigen von Aufgaben Probanten unaufmerksam und ineffektiv macht. Man ist abgelenkt und kann Wichtiges von Unwichtigem schlecht unterscheiden, stellt sich im Prinzip blöder an als man ist.Das passt zu einem Buch des früheren "stern"-Chefredakteurs Michael Jürgs, der regelmäßigen Konsumenten des privaten Fernsehens die Verblödung androht. Was, wenn das auch für Multitasker gilt? Verblöden wir jetzt alle - bei vollem Lohnausgleich?Erwin Pelzig hat dieses Szenario beschrieben: Früher, sagt er, da gab es auch Blöde, sogar viele. Aber erst seit dem Internet wissen die voneinander. Tauschen sich aus. Nicht auszudenken, wenn sie das auch via E-Mail, SMS Facebook und Twitter tun!Da wird der Mozart-Klingelton noch zum Kulturangebot.