Ihr Lieben,
heute Nachmittag möchte ich Euch eine Geschichte von Josef Schulte erzählen:
„Der Mensch, der seine Mitte verlor“
„Es war einmal ein Mensch mit einem großen Wissen und vielen guten Fertigkeiten, der immer sehr herzlich zu allen war. Deshalb wurde er sehr beliebt und gefragt.
Aber weil er zu keinem „Nein“ sagen konnte, war sein Herz immer weniger dabei:
Er öffnete schließlich nur noch seine „inneren Schubladen“, aus denen er verteilte.
Je bekannter er wurde – und auf Ansehen und Anerkennung wollte er nicht verzichten -, umso mehr funktionierte er nur noch.
Die Menschen sagten es ihm aber nicht, wenn sie etwas ohne Herz bekamen:
Sie taten, als wären sie mit allem zufrieden.
Eines Tages brach dieser Mensch zusammen. Traurig erkannte er:
„Ich habe meine Mitte verloren, weil ich glaubte, alles leisten zu können.
Ich wollte ja keinen enttäuschen.“Und er weinte sehr, als er merkte, dass er nicht mehr auf sein eigenes Herz gehört hatte.
Er hatte sich ja nie mehr die Zeit genommen,
um sein Herz und seine Mitte wieder mit Zärtlichkeit und Liebe zu füllen.“
Ihr Lieben,
diese vor uns liegende Osterwoche ist eine gute Gelegenheit, wieder einmal darüber nachzudenken, wie wichtig es ist, darüber nachzudenken, das eigene Leben ein wenig zu ordnen.
Damit ein Leben gelingen kann, ist es entscheidend, es nach Wichtigkeiten zu ordnen:
Welche Menschen sind mir ganz besonders wichtig.
Für wen möchte ich mir unbedingt Zeit nehmen?Welches sind die Dinge in meinem Leben,
die nicht so wichtig sind, auf die ich gegebenenfalls verzichten kann?
Vor allem ist es wichtig, auf das eigene Herz zu hören!
So wie ein Auto regelmäßig betankt werden muss, um fahren zu können, so muss auch der Mensch Ruhe tanken, um neue Kraft schöpfen zu können.
Quelle: Karin Heringshausen
Der Mensch braucht Zeiten, um zu sich selbst finden zu können, erbraucht Zeiten, um seinen ureigensten Interessen nachgehen zu dürfen, seine Wünsche zu verwirklichen, sich selbst kennenzulernen.Mancher wird jetzt einwenden: „Lieber Werner, so ein Quatsch! Ich kenne mich doch!“Wie wichtig es ist, sich selbst kennenzulernen, das zeigt uns das Wort „Selbstbewusstsein“.
Jeder Mensch möchte gerne ein starkes Selbstbewusstsein besitzen.
Selbstbewusstsein bedeutet aber erst einmal, sich seiner selber bewusst zu werden, sich also selbst kennenzulernen. Wenn wir uns diese Zeiten zum Nachdenken nicht gönnen, erfahren wir vielleicht nie, welche Fähigkeiten und Talente in uns schlummern und was wir zu leisten imstande sind.
Ich wünsche jeder, jedem von Euch, dass sie/er in dieser Osterwoche die Zeit findet, sich mit sich selbst zu verabreden und sich selbst einmal kennenzulernen.
Es ist eine der spannendsten Begegnungen, das kann ich Euch versprechen.
Ich wünsche Euch nun einen geruhsamen Nachmittag und grüße Euch herzlich aus Bremen
Quelle: Karin Heringshausen
Euer fröhlicher Werner aus Bremen