Ich mag Vampire und ich mag den etwas morbiden Charme Venedigs, also eine perfekte Mischung für mich. Wenn es eine Stadt gibt, die ich mir wirklich gut mit Vampiren vorstellen kann, dann ist es die Lagunenstadt Venedig mit ihren alten Palazzos, abblätternden Häuserfassaden und den vielen dunklen Kanälen und Gassen.
Also begann ich gespannt zu lesen, was dort so passiert :-)
Venetian Vampires – Kinder der Dunkelheit
von Gabriele Ketterl
Sabine reist ins winterliche Venedig um ihrem eifersüchtigen Freund zu entfliehen. Lange hatte sie unter seinen Eifersuchtsattacken gelitten bis sie einen Schlußstrich zog und in Venedig hatte sie sich immer ein bisschen zu Hause gefühlt.
Als sie eines Nachts durch die Stadt spaziert rutscht sie beinahe auf den vereisten Stufen des Kanals aus, aber bevor sie im eisigen Wasser landet, rettet ein gutaussehender Fremder sie vor dem Schlimmsten. Sabine ist fasziniert von dem dunkelhaarigen Luca und verabredet sich mit ihm.
Doch sie hat die Rechnung ohne ihren Ex-Freund gemacht. Er überfällt Sabine brutal und erneut ist es Luca, der sie rettet – auf seine ganz eigene Art.
Mein Eindruck:
Venedig und Vampire passen wirklich gut zusammen :-)
Mohammed al Hassarin
Zu Beginn des Buches entführt Gabriele Ketterl ihre Leser ins Jahr 1496, in die Stadt Grenada. Hier erlebe ich den Tod von Mohammed al Hassarin und die Ereignisse die zu seinem Tod führten mit – und alles was danach geschah. Es scheint zuerst ein bisschen langamtig zu sein, erinnert ein bisschen an einen historischen Roman, aber so kann ich vieles, was in der Folgezeit passiert ganz gut einordnen. Eigentlich hatte ich bisher kaum die Gelgenheit in den vielen Vampirgeschichten die ich bisher gelesen habe, die Wandlung vom Menschen zum Vampir “hautnah mitzuerleben” – soweit das möglich ist :-)
Der Ehrenkodex
Überhaupt unterscheiden sich diese Vampire ganz erheblich von allen anderen Vampiren, die mir so “begegnet” sind. Sie sind nicht grundsätzlich mordlüstern oder blutgierig, sondern stets bemüht ihre Opfer weder leiden zu lassen, noch sie zu töten. Sie haben ihre Menschlichkeit bewahrt und handeln nach einem strengen Ehrenkodex, der besagt, niemals einen Unschuldigen zu töten. Was aber nicht heisst, das sie nicht können, wenn sie wollen :-) Und manchmal scheint es notwendig zu sein zu wollen.
Luca di Marco
Es ist nicht so schwer zu erraten, Luca di Marco ist ein Vampir, eben dieser Mohammed al Hassarin. Aber er ist nicht einfach nur irgendein Vampir, sondern ein ausgesprochen wichtiger Vampir und als solcher hat er natürlich auch mit den Bösewichten zu kämpfen. Diese Bösewichte sind nicht zimperlich und machen ihm das Leben schwer, aber mit Sabine an seiner Seite wird er den lauernden Gefahren schon trotzen :-)
Kopfkino
Gabriele Ketterls Schreibstil gefällt mir persönlich wirklich gut. Sie lässt Bilder in meinem Kopf entstehen,fesselt mich an die Geschichte und an die Protagonisten, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen kann. Zwar ist der Einstieg ein bisschen langatmig, aber durchaus notwendig um Luca zu verstehen. Also auf jeden Fall durchhalten – wirklich spannend wird es erst nach dem ersten Drittel :-) Dann überrascht das Buch aber immer wieder mit neuen Ideen, Drehungen und Wendungen.
Mein Fazit:
Eine tolle Idee, die meisterhaft umgesetzt ist. Wer so wie ich auch gerne mal etwas ausschweifende, detailverliebte Geschichten mag, ist mit Venetian Vampire – Kinder der Dunkelheit bestens bedient. Jetzt freue ich mich schon auf den zweiten Teil der Reihe – Die Raben Kastiliens.
Meine Bewertung
Sterne
- Titel: Venetian Vampires – Kinder der Dunkelheit
- Autor: Gabriele Ketterl
- Verlag: Oldigor Verlag
- Genre: Fantasy
- Erscheinungsjahr: 2013
- ISBN: 978-3-943697-58-2
- Format: Taschenbuch, 562 Seiten
- Preis: 16,90 €
- Bestellung: Oldigor Verlag