Anfang August flogen wir zu fünft nach Venedig. Es war mein erster Flug, weshalb ich sehr aufgeregt und womöglich wie jeder ‚Fluganfänger‘ Angst vor einem Absturz hatte. Meine Gene sind noch jung und das Fliegen spricht wohl nach wie vor noch gegen die Natur des Menschen. Wie man bemerkt, habe ich den Hin- und Rückflug sicher überstanden.
Die ersten zwei Fotos aus Venedig habe ich hier schon veröffentlicht. In diesem Blogartikel möchte ich Euch ein paar weitere Fotos von Venedig 2013 zeigen und ein wenig über die Stadt erzählen.
Unser Apartment lag im Stadtteil San Polo, der für seine ruhige Gegend fernab von Touristenrummel bekannt ist. Das Apartment selbst war wunderschön – Viel schweres Holz; Tolle Türen und Details; Ein offener Wohnbereich (Wohnzimmer + Küche) oben; Drei Schlafzimmer + Bad unten. Das Treppenhaus und die Gasse Richtung Straße waren allerdings nicht sehr ansehnlich.
Zum Abendessen besuchten wir über die Woche hinweg verschiedene Restaurants. Die Pizzas waren überall gut und günstig, teuer aber dennoch erschwinglich wurde es dann bei Menüs mit Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten. Spritz kostete durchschnittlich 5€.
Um die Wasserbusse benutzen zu können, brauchte man ein Ticket, das man z.B. an unserem Ankunftsflughafen ‚Marco Polo‘ bekam. Für Personen über 30 kostete ein 7-Tage-Ticket 50€. Diese gelten dann für Land- und Wasserbusse rund um und in Venedig. Man kommt somit auch vom Flughafen nach Venedig: Bus vom Flughafen Marco Polo zum Busbahnhof Piazzale Roma in Venedig (ca. 45 Min.), dann weiter mit dem Wasserbus zu unserer Haltestelle S. Tomá, nochmals ca. 45 Min. Wir waren insgesamt ca. 7 Stunden unterwegs – von unserer Haustür bis zum Apartment in Venedig: Zug nach Stuttgart, U-Bahn zum Flughafen, 1 Stunde Flug, Bus nach Venedig, Wasserbus zum Apartment. Der erste Tag war somit voll von einer Flut erster Eindrücke, die mach noch nicht verarbeiten konnte.
Falls es ein nächstes Mal geben sollte, fahre ich mit dem Auto.
Wir erlebten Venedig 5 ganze Tage lang. In den ersten zwei Tagen fotografierte ich sehr viel – um die Eindrücke festzuhalten und sie zuhause nochmals Revue passieren zu lassen. Ab dem dritten Tag wurde ich langsam schwermütig. Die Stadt erdrückte mich mit ihren plötzlich alle gleich aussehenden Gassen, den vielen Menschen, der Unruhe, dem Dreck, dem Gestank. Ich durfte wieder feststellen, wie stadtuntauglich ich doch bin. Deshalb wollte ich nur noch an den Strand (Lido di Venezia), um mich erholen zu können, leider geschah das nur zweimal. Auf dem Lido gefiel es mir wirklich am besten und ich hätte meinen restlichen Urlaub dort verbringen können.
Neben den Ausflügen auf den Lido kamen wir auch noch bei der Biennale vorbei, bzw. wir standen davor, wo dann auch das Foto Links entstanden ist. Der Sonnenuntergang an diesem Abend gab den Straßen dieses ganz besondere Leuchten.
(So sah das dann aus einem anderen Blickwinkel aus)
Den Markusplatz kann man in Venedig nur schwer umgehen, selbstverständlich waren wir auch dort (hier ein kurzes Video). An diesem Tag war nicht viel los auf dem Platz, dennoch genug. Ganz in der Nähe vom Markusplatz gibt es ein Hardrock Cafe, das so unglaublich überfüllt war, dass es uns dort nicht lange hielt. Abgesehen davon konnte man nur dort essen, wenn man sich zuvor angemeldet hatte und etwas Wartezeit mitbrachte. Wir tranken somit unseren Espresso. Es lief das Lied “Tomorrow” von Silverchair, das ich seit über 8 Jahren nicht mehr hörte.
Zurück zum Apartment ging es zu Fuß am schnellsten über die Rialtobrücke.
Den Touristenrummel hatten wir ein paar Minuten Fußmasch nach der Brücke hinter uns. Einkaufsläden wurden weniger und es wurde ruhiger. Man konnte wieder die Straße sehen und mal wieder andere Gedanken kommen lassen, außer darauf zu achten dem Rummel aus dem Weg zu gehen, denn er tat es nicht.
In einem wunderbaren Laden kaufte ich mir eine schwarze Schreibfeder aus Muranoglas.
Wieder zurück im Apartment war ich immer froh mich ausruhen zu können. Meistens fühlte ich mich müde und alt. Dürr und energielos. Ich glaube bis heute nicht, dass das nur an der Hitze lag (und manchmal an zu wenig Flüssigkeit). Wie ich weiter oben schon geschrieben habe, bin ich für eine Stadt nicht gemacht. Für eine Stadt wie Venedig erst recht nicht.
Als wir wieder zuhause ankamen, erholte ich mich eine Woche lang von diesem Urlaub.