Was ist das nur für ein perfides Spiel, das da mit Emily gespielt wird? Da fängt sie gerade an, auf eigenen Füßen zu stehen, ihr steht das erste Semester am renommierten Londoner King’s College bevor und um nicht länger an Mamas Rockzipfel zu hängen, ist sie sogar ins Studentenwohnheim gezogen. Sie ist gerade dabei, sich einzurichten und neue Freunde zu finden, als sie eine SMS bekommt. Mit einem Foto. Und einem Rätsel. Wenn sie das Rätsel nicht in der angegebenen Zeit löst, wird jemand sterben. Kein Witz.
Emily merkt schnell, dass es dem anonymen Schreiber verdammt ernst ist mit seiner Nachricht. Eine Hetzjagd durch London beginnt, und noch immer weiß Emily nicht, warum sich dieser Psychopath gerade sie für seine Spielchen ausgesucht hat. Es muss irgendetwas mit ihrer Vergangenheit zu tun haben – aber was?
Veit Etzold baut seinen Roman wie eine klassische Schnitzeljagd auf – Emily hetzt von Hinweis zu Hinweis und muss dabei eine Menge wirrer Rätsel entschlüsseln – und gibt dem Ganzen durch den Druck, der auf Emilys Schultern lastet noch zusätzlich Spannung, die gegen Ende ins Unerträgliche steigt. Zudem ich nie genau wusste, ob nicht doch jemand aus Emilys direktem Umfeld in die Sache verstrickt war – ein sehr geschickter Schachzug, mich immer wieder in neue Fallstricke zu verwirren.
Zudem spielt sich die Handlung des Romans innerhalb weniger Tage – abgesehen von den Rückblenden – ab und gibt dem Ganzen so ein wahnsinnig hohes Tempo, bei dem ich mich kaum zurücklehnen kann. Kaum habe ich das eine Rätsel zusammen mit Emily gelöst, klingelt das Handy und das nächste steht an; und durch den ständigen Fokus auf Emily als Hauptperson bin ich die ganze Zeit ganz dicht an ihr dran, erlebe alles hautnah mit.
Spiel des Lebens ist von Anfang bis (zum unerwarteten) Ende ein gelungener Thriller, mit dem man nur eins machen kann – ihn in einer Nacht durchlesen.
Taschenbuch: 352 Seiten
Erschienen bei Egmont INK
September 2012
ISBN: 978-3-86396-048-3