Nein, ich esse das Zeug nicht, schon seit ich zehn war nicht mehr. Wirklich nicht, auch keinen Schinken und keine Salami. Tut mir Leid, auch kein Poulet. Habe ich zwischendurch mal, der Schwiegermutter zuliebe, doch dann tischte sie mir Hühnerhälse auf. Ja, ganz selten einmal Fisch, aber nicht viel. Echt, es fehlt mir nicht. Nein, auch das saftige Steak nicht, wenn grilliert wird. Habe noch nie im Leben eines gegessen, wie sollte es mir da fehlen? Früher hätte ich es noch eher gekonnt, aber heute? Nie im Leben.
Aus Überzeugung, ja. Und auch einfach darum, weil ich es nicht mag, noch nie richtig gemocht habe. Vor allem nicht, wenn die Lämmer, denen wir eben noch die Flasche gegeben hatten, auf dem Teller landeten. Ja, für die Familie koche ich Fleisch, aber nicht viel, etwa zwei- bis dreimal die Woche. Ich kann die anderen ja nicht dazu zwingen, es mir gleich zu tun. Nein, das geht schon, ich richte mich einfach nach meiner Nase: Wenn es für mich nicht mehr stinkt, dann ist es gut. Echt, sie sind dann jeweils ganz zufrieden.
Ich weiss nicht, wie oft ich in den vergangenen 28 Jahren die immer gleichen Fragen beantwortet habe und es erstaunt mich, dass sie noch immer gestellt werden, wo doch inzwischen jeder Zweite irgendwie Vegetarier ist, oder es schon versucht hat, oder es gerne wäre, wenn er denn die Willensstärke dazu hätte. Manchmal nerven mich die Fragen. Ganz selten einmal wünsche ich mir, die Auswahl im Restaurant wäre grösser, aber das kommt kaum noch vor. Hin und wieder ärgere ich mich über Leute, die Hühnchen-Lasagne für ein vegetarisches Gericht halten. Dennoch käme es mir nicht im Traum in den Sinn, auf die Strasse zu gehen, um für mehr Akzeptanz für Vegetarier zu demonstrieren.