Bei HIGHFOODALITY hat man dazu aufgerufen, ein Weihnachts-Menü einzureichen, sozusagen die virtuelle Vorschau auf’s Fest. Die Idee finde ich toll, und da mache ich natürlich begeistert mit. Praktischerweise habe ich in den letzten Tagen ohnehin schon einiges für das echte, analoge Weihnachts-Essen für meine Familie probeweise gekocht (und gebloggt). Ergänzt um zwei ältere Beiträge kommt daher hier jetzt eine Zusammenfassung dessen, was meine diversen Tests auch bestanden hat.
Adieu sage ich zu den schokolierten Parmesan-Hohlhippen, die partout nicht crunchen wollten. Den herrlichsten Schiefgeher aber ergab mein Versuch, einen Aperitif zu kreieren (was beim Blog-Event so gewünscht wurde – also der Drink, nicht der Schiefgeher). Ich habe hierfür nämlich voller Vorfreude versucht, aus Wodka Eiswürfel zu machen. Das ist peinlich. Wo doch jeder weiß, dass man das Zeug notfalls als Frostschutzmittel nutzen kann. Und normalerweise weiß ich das auch, aber was ist schon normal im Advent.
Das Menü
Willkommens-Getränk
Auf diesem Feld fühle ich mich einer Meisterschaft mehr als fern, aber der gute Wille ist ja auch was wert. Gebloggt habe ich das nicht separat, daher hier die schnelle Beschreibung:
Aus 1 Teil Veilchen-Sirup und 3 Teilen Wasser kleine Eiswürfel herstellen, ganz ohne den oben erwähnten Wodka
Der Veilchen-Sirup gehört zu den Dingen, um die ich erst weiß, seit ich unter die Blogger gefallen bin. Das erste Mal davon gelesen habe ich in diesem Post über sehr lecker aussehende Veilchen-Tartes. Danke an die Charlotten-Bloggerin für die violette Inspiration!
Amuse-bouche
Zu Beginn gibt es eine Tempeh-Trüffel-Praline, für die sich Sauce und Pastinaken-Muß gut vorbereiten lassen. Der Rest ist dann ein bisschen frickelig, aber danach geht es unkomplizierter weiter.
Vorspeise
Lauwarmes Räuchertofu-Carpaccio mit Röstpaprika-Anis-Mousse und karamelisierten Maronen. Viele Komponenten darin kann man ebenfalls gut vorbereiten und vor dem Servieren dann mit wenig Zeitaufwand fertigstellen.
Zwischengang
Ein kleines cremig-säuerliches Crème-Fraîche-Sorbet mit Limette und Algen-Kaviar soll nun ein bisschen Erfrischung bringen. Lässt sich super vorbereiten, ist schick und macht den Gaumen munter.
Hauptgang
Es wird jetzt sehr weihnachtlich: Gefüllter Seitan mit Spekulatius-Kruste, dazu ein Preiselbeer-Balsamico-Confit und in Nuss-Muskatblüten-Butter geschwenkte violette Rosenkohlblätter. Eigentlich gedenke ich, dazu keine Knödel, Spätzle oder andere sättigende Beilage zu machen, damit das Menü auch zu schaffen ist. Aber seit ich tomatenblütes cremige Polenta und mittagsmuttis schwedische Kartöffelchen gesehen habe, muss ich da wohl noch mal drüber nachdenken.
Dessert
Das ist dieses Jahr ein Lebkuchen-Dessert mit Schoko-Portwein-Kirschen. Dazu gibt es – weil der Verdauung förderlich – gewürzten Mocca mit Kardamon, Zimt und einem Hauch Nelke mit etwas Milchschaum. Sollte das mit den schokolierten Käse-Hohlhippen zur Cumberland-Birne aber wider Erwarten doch noch was werden, dann wäre ich entzückt und würde meine Lieben damit überraschen.
Und weil alle Gänge klein gehalten sind, können alle allerlei probieren und trotzdem nach dem Essen noch Plätzchen und Pralinen verkosten. Hüstel. Ob tatsächlich alles so klappen wird in einem Rutsch, werde ich dann nach Weihnachten berichten. Nochmal hüstel. Vorher aber reiche ich das jetzt alles mal freudig hier ein:
Kategorie : Menüs Tags : aufwendig, elegant