Im Verlag Neue Dimensionen sind zwei Kochbücher erschienen, die sich meiner Meinung nach wirklich aus der Masse abheben und ich wollte sie deshalb unbedingt haben.
Eines davon möchte ich euch heute vorstellen: Vegetarisch Pur - laktosefrei / eifrei / weizenfrei / sojafrei. Ein schönes Buch zum Thema veganes Kochen.
Die Autoren treten sehr für das Kochen mit frischen Zutaten ein und das schlägt sich eindeutig in den Rezepten wieder. Seitan, Tempeh, Tofu und Co findet man gemäß dem Untertitel gar nicht im Kochbuch, und das finde ich wirklich angenehm, denn vegane Kochbücher sind oftmals stark auf Fleischersatz ausgerichtet.
Zu Beginn gehen die Autoren darauf ein, warum sie auf manche Lebensmittel verzichten und andere stark empfehlen. Dem Thema, warum kein Weizen und kein Soja, ist ein eigenes kleines Kapitel gewidmet. Hier finden sich die Beobachtungen aus dem Buch "Weizenwampe" wieder. Der Autor (Dr. med. William Davis) dieses Buches vertritt ja die Meinung, dass der hochgezüchtete Weichweizen, welcher sich in vielerlei Form in unserer Ernährung findet, derart genetisch verändert wurde, dass er für den Menschen nicht mehr gut verträglich ist.
Eine Einführung in das Thema Nährstoffversorgung und ein kleines "Putz"-ABC runden die Theorie ab.
Die Rezepte sind in folgende Kapitel gegliedert:
- Frühstück
- Suppen
- Salate
- Hauptgerichten
- Soßen und Dips
- Drinks, Muse und pflanzlicher Käse
- Desserts und Aufstriche
- Brote, Brötchen und Kräcker
Besonders toll finde ich hier das Kapitel Drinks, Muse und pflanzlicher Käse, denn hier beschreiben die Autoren die Herstellung einiger Zutaten, die in den Rezepten verwendet werden. Gut, ich persönlich brauche kein Rezept für pfanzliche Drinks und Nussmuse, aber gerade für Einsteiger kann das hilfreich sein. Denn Selbermachen kommt hier in der Regel günstiger als fertig kaufen.
Sogar die Herstellung von pflanzlichem Pizzakäse auf der Basis von Mandeln ist beschrieben, denn Convenience-Produkte werden bei Vegetarisch Pur nicht verwendet.
In den Brotrezepten wird auf Dinkelvollkornmehl gesetzt, aber es finden sich auch ein paar glutenfreie Varianten.
Alle Rezepte (außer natürlich die Grundrezepte) sind mit einer Mengenangabe gekennzeichnet, wobei hier natürlich die meisten auf vier Personen ausgerichtet sind. Zusätzlich gibt es noch eine Kennzeichnung für glutenfreie Rezepte (der Großteil) und für Rezepte, welche in der Zubereitung länger als 50 min. benötigen. Das letzte Zeichen ist aber nur bei sehr wenigen Rezepten zu finden und vorwiegend bei den Brotrezepten.
Toll finde ich auch die Tipps und dass bei manchen Rezepten Varianten genannt werden.
Einige Gerichte habe ich ausprobiert und alle davon waren relativ einfach zuzubereiten. Manchmal habe ich etwas anders gewürzt als es in den Rezepten angegeben ist, oder habe ein wenig bei den Zutaten variiert.
Reis-Pfannkuchen mit Cranberries
Ich habe sie mit Mandelmilch angerührt und die fertigen Pancakes dann mit Ahornsirup übergossen - lecker...
Champignoncremesuppe
Bei mir wurde die Suppe püriert, da mir das nicht so zusagt, wenn lauter Zwiebelstückchen und Champignonscheiben in der Suppe schwimmen. Außerdem - ja, fast unvermeidbar bei mir - habe ich etwas Weißwein zugefügt.
Salat mit "Majo" aus selbst gemachtem weißem Mandelmus - so unfettig mag ich es! ;-)
Zucchini mit Linsen überbacken
Davon habe ich leider kein Foto, das ist im Umzugsstreß irgendwie untergegangen, aber grade die Linsen waren wirklich gut. Die Zucchini selbst hätten definitiv mehr Würze vertragen.
Rotoranges Gemüse mit Thymiansoße
Ich habe das Ganze zu Schmorgemüse mit würzigem Mandeldip abgeändert - mit etwas anderen Zutaten. So gut....
Kichererbsenbällchen
Diese habe ich mit der gleichen Sauce genossen wie das Schmorgemüse - außerdem gab es noch Salat dazu. Ein leckerer Snack!
Sie sind nur teilweise etwas dunkel geworden, da immer wieder etwas Brösel von den Bällchen abgefallen sind und die dann natürlich im Fett anbrennen. Ich werde die Bällchen beim nächsten mal einfach im Backrohr versuchen.
Dinkel-Thymian-Baguettes
Ich denke, dass dieses Rezept eher als Brot durchgeht. Wenn ich die nochmal mache, werde ich keine zwei Stangen daraus formen, sondern eine große. Die Rinde ist sonst gar zu knusprig.
Alles in Allem kann ich eine absolute Empfehlung für das Buch aussprechen. Es wird im Grunde nichts vorausgesetzt und auf alle wesentlichen Grundlagen wird eingegangen. Die Rezepte sind alle vegan und kommen ohne die typischen Ersatzprodukte aus. Für mich ein besonderer Pluspunkt!
Das Buch wurde mir vom Verlag Neue Dimensionen unentgeltlich zur Verfügung gestellt, meine Meinung ist davon gänzlich unbeeinflusst.