Veganes Zero Waste Leben | Vorteile und Nachteile

Hallo miteinander,

Ich hoffe, ihr hattet einen guten Start in die Woche? Meine Tochter war letzte Woche mit Fieber Zuhause. Darum konnte ich online wenig arbeiten. Jetzt ist sie wieder gesund und munter und ihr werdet wieder mehr von mir zu lesen bekommen.

Warum vegan und Zero Waste?

Ihr habt sicher bereits festgestellt, dass Greenful Spirit kein typischer Veganblog ist. Ich will hier niemanden davon überzeugen, wie toll und gesund es doch ist vegan zu leben. Vegan ist für mich viel mehr eine grundsätzliche Lebenseinstellung, die mein Denken und Handeln in der Welt leitet.

Ich poste nicht regelmäßig Rezepte, weil ich den Eindruck habe, dass das Internet bereits eine Vielzahl an veganen Foodblogs bietet. Dort dann auch noch hervor zu stechen, ist eine Kunst für sich.

Vielmehr möchte ich Menschen ansprechen, die bereits vegan leben und für sich selbst entschieden haben, unseren Mitlebewesen auf diesem Planeten den ihnen gebührenden Respekt entgegen zu bringen.

Ich vertrete öffentlich die Meinung, dass „nur“ vegan zu leben nicht reicht. Nicht, wenn der Veganismus auf die reine Gesundheits- und Ernährungsschiene reduziert wird.

Der Veganismus muss sich weiterentwickeln. Für viele ist die Ernährungsumstellung der Einstieg in ein veganes Leben, mit dem sie sich auch erst zurecht finden müssen.

Wenn diese Umstellung gefestigt ist, finde ich es persönlich wichtig, seinen veganen Horizont zu erweitern. Wie hängen der Umgang mit den Tieren und die Ökosysteme dieser Welt zusammen? Auf welchen Wegen entsteht trotz veganer Ernährung noch Tierleid? Was passiert, wenn wir weiterhin die endlichen Ressourcen dieser Welt wie in einem Schlaraffenland konsumieren? Gibt es jemanden, der will, dass wir das alles nicht erfahren? Warum?

Das sind Fragen, deren Antworten ich in der zero waste Umweltbewegung gefunden habe. Darum bedeutet die Weiterentwicklung des Veganismus die Integration von Zero Waste in mein Leben.

Vorteile eines veganen Zero Waste Lebensstils

Ich will euch ein paar Vorteile aufzählen, die ich persönlich bemerkt habe seit ich vegan und Zero Waste lebe.

Dadurch, dass ich möglichst viele Lebensmittel Verpackungsfrei kaufe, fällt nur noch wenig Müll an. In vier Wochen haben wir in einem Drei-Personen-Haushalt einen Wertstoffsack voll (nur ich lebe bewusst vegan und Zero Waste). Restmüll müssen wir etwa alle vier bis sechs Wochen einen Beutel zur Tonne bringen. Das Altpapier ist auch weniger geworden, wenn auch nicht in dem spürbaren Ausmaß wie Rest- und Plastikmüll.

Ich verbringe fast gar keine Zeit mehr in Drogerien. Weil ich kein Makeup mehr verwende und meine Haare auf natürliche Art und Weise pflege, meine Putzmittel aus wenigen Zutaten selbst mische, waschbare Tücher anstelle von Küchenrolle nehme und wir auch keine extra Baby- /Kinderpflegeprodukte kaufen, sind wir nur noch selten in der Drogerie.

Wir sparen sehr viel Geld. Wenn ich überlege, dass wir noch vor einem Jahr mehrmals die Woche Einwegprodukte Putztücher, Wegwerfwindeln, Cremedosen, Shampoo… eingekauft haben und dass wir das alles nicht mehr kaufen, fällt ein großer Teil an Ausgaben einfach weg. Auch alleine dadurch, dass wir kein Wasser mehr in PET-Flaschen kaufen, haben wir in einem Jahr etwa 90€ gespart.

Mehr Zeit für andere Dinge. Die Zeit, die ich nicht mit einkaufen verbringe, habe ich für andere Dinge zur Verfügung. Ich kann mit meiner Tochter vom Kindergarten direkt zum Spielplatz gehen anstatt noch zum nächsten Einkauf zu hetzen. Oder ich investiere meine freien Zeitressourcen in gute Blogposts für euch, andere Online Projekte und in vegane Aktivismusarbeit.

Ich bin zufriedener mit dem, was ich bereits habe. Es klingt vielleicht simpel. Aber dadurch, dass ich vieles nicht mehr kaufe, hat sich bei mir eine allgemeine, dauerhafte Konsumdiät eingestellt. Ich habe kein Bedürfnis immer das neuste Handy, die neuste Modekollektion haben zu müssen. Ich reagiere auf Sales-Aktionen in Märkten und auch online meist nur mit einem Schulterzucken. Weil ich diese Dinge nicht brauche. Der Ist-Zustand macht mich glücklich. Ich lasse mich nicht durch strategisch-psychologisch durchdachte Verkaufsstrategien ködern.

DIY als Schlüsselelement. Wenn ich vieles nicht mehr kaufe, muss ich es selbst herstellen. Essigreiniger lässt sich prima aus einem Esslöffel Essigessenz (Kühne verkauft diesen in der Glasflasche mit (leider) einem Plastikdeckel) und 300ml Wasser mischen. Ein Gesichtswasser zur Reinigung lässt sich aus einem Teelöffel Apfelessig auf 12 Teelöffel Wasser herstellen. Mundwasser mache ich mir aus 5gr Natron, 240ml abgekochtem Wasser und 6 Tropfen Teebaumöl. Mein Brot backe ich selbst.

Die Liste könnte ich noch fortsetzen. Doch vegan und Zero Waste zu leben kann auch einige Nachteile mit sich bringen.

Nachteile eines veganen zero waste Lebensstils

Die Nachtteile, die ich gleich auflisten werde, basieren auf meinen eigenen Erfahrungen. Daher werde ich das nicht als allgemeine Schwierigkeiten für diesen Lebensstil deklarieren.

Wenig Akzeptanz im direkten Umfeld. Ich lebe in einer sehr ländlichen, konservativen Gegend. Wenn viele Menschen um einen herum gefüht in der Biedermeier-Zeit stehen geblieben sind, ist es schwierig mit „fortschrittlichen“ Themen wie Veganismus oder Zero Waste daher zu kommen. Ich treffe auch in der direkten Familie auf viel Kritik und Unverständnis. Darum findet mein Austausch mit anderen hauptsächlich online statt.

Ohne Plastik ist es teurer. Wenn man versucht viele Produkte bei zu behalten und nur die „Verpackung“ austauscht (das gilt übrigens auch für sogenannte vegane Ersatzprodukte), etwa Saft im Tetrapak durch Saft in der Glaspfandflasche austauscht, hat man den Eindruck, dass man deutlich mehr Geld ausgibt als vorher. Darum finde ich es so wichtig nicht nur nach Ersatz zu schauen, sondern gleichzeitig auch zu lernen viele Dinge selbst zu machen.

Wenig Angebot. Der Markt für Zero Waste bzw. plastikfrei und vegan ist noch nicht sehr groß, aber am Wachsen. Viele Dinge lassen sich zurzeit nur über Online Shops erwerben und Unverpackt Läden sind Deutschlandweit noch nicht so bekannt und flächendeckend vorhanden, dass jeder die Möglichkeit hätte Mehl, Reis, Nudeln, Haarseife… unverpackt einzukaufen.

Mein persönliches Fazit

Für mich persönlich wiegen die Vorteile mehr als ich Nachteile in einer veganen Zero Waste Lebensweise sehe. Das Wichtigste für mich ist es, meiner Tochter eine lebenswerte Welt zu hinterlassen. Das motiviert mich immer wieder aufs Neue. Auch wenn mir Kritik entgegen kommt.

Was bringt es uns heute im Mainstream den Konsum der westlichen Welt voll auszunutzen und morgen (die Prognosen gehen zum Jahr 2050…) alles Leben auf diesem Planeten zerstört zu haben? Wir sägen an dem Ast, auf dem wir sitzen. Und das nicht zu wenig.

Darum muss der Veganismus meines Erachtens diesen Schritt hin zu Zero Waste machen, um wirklich nachhaltig zu sein.

Wie steht ihr zu diesem Thema? Seht ihr noch andere Vor- oder Nachteile in einem veganen Zero Waste Lebensstil? Lasst mich es doch gerne in einem Kommentar wissen oder teilt den Beitrag.

Grüne Grüße

Farah

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