Vegane Ernährung – Die Ernährungsumstellung

Von Zeilenzunder

Das Thema »Vegane Ernährung« hat in den letzten Monaten einen sehr hohen Stellenwert in meinem Leben eingenommen und Zeilenzunder bleibt auch nicht davon verschont. Deswegen soll es heute um die Ernährungsumstellung gehen – Was mir die Umstellung erleichtert hat, wie ich vorgegangen bin und welche Bücher und Internetseiten mir geholfen haben. Vielleicht ist dieser Beitrag auch dir eine Hilfe bei deiner Ernährungsumstellung!

Intention und Wille

In meinem ersten Beitrag zum Thema »Vegane Ernährung« habe ich euch schon von meinen Beweggründungen erzählt und inwiefern mich meine Gesundheit immer weiter motiviert, am Ball zu bleiben. »Am Ball bleiben« klingt allerdings, als würde es mir schwer fallen, mich vegan zu ernähren. Das ist aber überhaupt nicht der Fall, zumindest nicht mehr.

Ich kann dir an dieser Stelle versichern, dass es mir zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht schwer fällt, ausschließlich vegan zu essen und zu leben. Im Gegenteil, es fühlt sich wie das Normalste der Welt an.

Natürlich war das nicht von Anfang an so. Es gab Momente, da war ich genervt, fühlte mich als Außenseiter, Nervensäge, hatte Heißhunger und fühlte mich mit meinen »Extrawünschen« unwohl.

Je nach dem wie stark deine Beweggründe sind, wird es dir auch schwer fallen dich umzustellen. Doch ich persönlich finde, dass die Umstellung nicht vergleichbar mit einer Diät oder Sport ist. Es ist leichter, glaub mir!

Aller Anfang ist schwer

Wenn ich mich mit Freunden unterhalte, höre ich häufig Aussagen wie: »Ich könnte niemals auf Käse verzichten!«, »Für mich gehört morgens eine Scheibe Wurst auf’s Brötchen« oder »Ich esse einfach zu gerne, um mich vegan zu ernähren«. Wenn ich diese Sätze höre, höre ich Angst vor Verzicht, Angst vor Einschränkungen in der Lebensqualität und Angst vor Veränderung.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Jede Veränderung macht ihm erstmal Angst und was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht.

Eine Veränderung oder Umstellung ist natürlich erstmal schwierig und lästig, das will ich auch gar nicht schön reden. Man muss sich mit veganer Ernährung und ungewohnten Lebensmitteln auseinander setzen und sich vor allem umgewöhnen. Doch wie schon gesagt, ist der Mensch ein Gewohnheitstier und er gewöhnt sich an alles!

Zwanghaftes Ersetzen und Verzicht

Käse, Schokolade und Milch im Kaffee waren für mich Lebensmittel, von denen ich dachte, sie niemals von meinem Ernährungsplan streichen zu können. Vor einigen Jahren testete ich schon veganen Käse, probierte Sojamilch und vegane Schoki, um danach festzustellen: Das geht GAR NICHT!

Ich versuchte immer zwanghaft tierische Lebensmittel vegan zu ersetzen und das ist, wie ich feststellen musste, nur selten zufriedenstellend. Ich esse bis heute keinen veganen Käse auf Pizza, weil ich den nur ekelhaft finde. Doch wie kann ich behaupten, nicht verzichten zu müssen, wenn ich Käse und Co nicht ersetzen kann?

Ganz einfach! Ich verzichte nicht, weil ich nicht versuche zu ersetzen. Ich probiere neue und andere Produkte aus und setze vor allem auf Qualität.

Man sollte eine Ernährungsumstellung als solche wahrnehmen und nicht immer mit der vorigen Ernährungsweise vergleichen. Sieh die Veränderung als buchstäbliche Reise in eine neue Kultur an. Wenn du nach Asien reist, verlierst du auch keinen Gedanken an die heimischen Gewohnheiten, sondern lässt dich voll und ganz auf das Neue ein und lernst spannende und leckere Gerichte kennen. (Das hoffe ich zumindest)

Es gilt, seinen Horizont zu erweitern und völlig neuen Produkten eine Chance zu geben. Probiere rum, entdecke leckere Gemüseaufstriche und Humus für dein Frühstücksbrötchen. Setze auf qualitativ hochwertigen Kaffee, dass du keine Milch mehr brauchst. Teste alle pflanzlichen Drinks für dein Müsli bis du den für dich besten Geschmack gefunden hast.

Eine günstige Pizza vom Imbiss schmeckt so schon nicht besonders gut. Mit veganem Pizzaschmelz oder gar ohne Käse wird die Pizza natürlich nicht besser. Hole dir lieber eine richtig gute Pizza vom Italiener, wo der traditionell vegane Boden (ohne Eier und Milch) mit selbst gemachter Tomatensoße und spannenden Belägen punktet. Kein Mensch vermisst bei solch einem Geschmack den fettigen Käse oben drauf.

Auch Süßigkeiten klappen super in vegan. Wem vegane Schokolade nicht genug ist, sollte neues Süßes testen, wie Riegel mit Kakaobutter und Nüssen, Oreo-Kekse (Ja, die sind vegan) und andere Schlemmerschleckereien, die man in Massen verzehren kann.

Ihr merkt, es geht nicht darum Lebensmittel zu ersetzen, sondern Lebensmittel neu zu entdecken.

Hilfreiche Quellen

Milch, Käse und Süßigkeiten sind natürlich nur wenige Beispiele an möglichen Lebensmitteln, die einem bei einer veganen Lebensweise fehlen könnten. Es gibt natürlich noch viiiele weitere Produkte, bei denen du dich vielleicht fragst, wie du die von deinem Ernährungsplan streichen sollst. Vor allem jetzt, wo der Sommer buchstäblich vor der Tür steht, scheinen Grillwürstchen und Eis unverzichtbar.

Es gibt viele Internetseiten, Bücher, Blogs und Accounts, die man lesen und verfolgen kann, um immer wieder neue Produkte und Rezepte kennenzulernen.

Peta Zwei – Mein Retter in der Not

Als aller erstes möchte ich dir Peta Zwei ans Herz legen. Folge ihnen auf Instagram, abonniere ihren Kickstarter Newsletter, lies Beiträge auf der Internetseite und installiere die Einkaufsguide-App. Nein, ich habe nach wie vor keine Kooperation mit denen am Laufen, die Organisation hat mir einfach schon in so vielen Fällen geholfen, dass ich nicht drumherum komme, sie euch zu empfehlen.

Auf Instagram erfährst du immer wieder, bei welchen Supermärkten du welche veganen Produkte kaufen kannst. Sie stellen überraschende vegane Produkte vor, zeigen dir vegane Alternativen und lösen in regelmäßgen Abständen einen Aha-Effekt aus.

Den Kickstarter kann ich ebenfalls empfehlen. Ich selbst habe ihn »zu spät« abonniert, sprich für mich waren wenig neue Information in den Mails enthalten. Doch geschadet hat es mir auf keinen Fall.

Die Einkaufsguide-App habe ich nicht installiert (weil mein Handy so scheiße ist), aber ich schlage regelmäßig im Browser bestimmte Lebensmittel nach und habe vor allem zu Beginn meiner Umstellung keinen Einkauf ohne diesen Guide gemacht.

eat-this.org

Meine liebster Blog rund um vegane Rezepte ist eat-this.org. Die Seite hat mir schon über viele Hürden hinweg geholfen und wird immer wieder besucht, wenn ich in bestimmten Situationen vegan standhaft bleiben will. An Weihnachten kochte ich eine leckere Bratensoße, die ich zum (Nicht-)Gans-Essen mitbrachte. Auch für veganes Raclette gibt es tolle Inspiration.

Für den Sommer habe ich noch keine Rezepte getestet, freue mich aber jetzt schon darauf, die vielen Rezeptideen zum Grillen auszuprobieren.

Rezeptbücher

Das Kochen veganer Gerichte zu Hause war für mich von Anfang an kein Problem. Mir war es egal, in welcher Art Kochbuch ich stöberte, um mich inspirieren zu lassen und Rezepte nachzukochen. Jedes Kochbuch hat spannende und leckere Rezepte. Meine größten Hürden lagen eher beim Frühstück, dem Einkauf und Snacks.

Trotzdem möchte ich euch natürlich meine liebsten Bücher vorstellen.

Kochen

Die meisten Gerichte habe ich bisher aus dem Buch »Vegane Lunchbox« von Jérôme Eckmeier gekocht. Die Rezepte sind lecker und perfekt für Zuhause oder zum Mitnehmen. Vor allem Nudel- und Reisgerichte koche ich mit diesem Buch sehr gerne.

Auch das Buch »Vegan – Tut gut – Schmeckt gut« des Autors habe ich in meinem Regal stehen.

Backen

Die meisten Rezepte für veganes Backen habe ich bisher aus dem Internet (Google nach »vegan backen« fragen). Doch vor kurzem schenkte mir meine Mama »La Veganista backt« von Nicole Just und ich bin super gespannt auf die zukünftigen Ergebnisse. Das Kochbuch »La Veganista« der Autorin besitze ich ebenfalls, welchem ich zum Beispiel schon leckere vegane Rühreier (Tofu) zu verdanken habe.

Von meiner Schwester habe ich das total abgefahrene Buch »Vegane Süßigkeiten« von Anna-Lena Klapp zum Geburtstag bekommen, plus selbstgemachte vegane Twix-Alternativen.

Das Buch backt quasi klassische Süßigkeiten nach, was ich ultra genial finde. Wer gerne in der Küche steht, MUSS sich dieses Buch kaufen, denn dann braucht man sich nie wieder Sorgen um schlechte vegane Schoki-Alternativen zu machen. Wer schon bei dem Gedanken an den Verlust von Kinderschokolade Tränen in die Augen bekommt, muss eines der Rezepte testen. Da kommt wirklich Freude auf!

Kochen & Backen

Allgemein würde ich euch allerdings empfehlen eine Buchhandlung zu besuchen und in Ruhe vegane Kochbücher zu durchstöbern. Schaut selbst, welche Bücher euch am meisten das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen und kocht & backt was das Zeug hält.

Der letzte Arschtritt zur Ernährungsumstellung

Wer schon länger mit dem Gedanken spielt, sich vegan zu ernähren, aber selbst nach meinen bisherigen Tipps zweifelt, braucht vielleicht einen letzten Arschtritt.

Deswegen möchte ich euch zum Abschluss noch meine wichtigsten Quellen nennen, die mich das Essen von tierischen Produkten nicht länger rechtfertigen ließen.

Unmittelbar vor meiner Ernährungsumstellung habe ich mir die Dokumentationen »Cowspiracy« (Auch als Buch erhältlich) und »What The Health« auf Netflix angeschaut. Auch wenn der Macher Kip Andersen ein wenig zur Theatralik neigt, regen einen seine Aussagen mehr als nur zum Nachdenken an. Wer unmittelbar nach Schauen dieser Dokus ein Schnitzel verdrückt, hat entweder nicht zugehört oder muss ernsthafte Empathie-Probleme habe.

Natürlich habe ich vor und während dem Entschluss zum Veganismus Fragen gehabt, die nicht alle in den Dokus beantwortet wurden. Ich hatte Zweifel, Wissenslücken und wurde nicht aus allem direkt schlau.

Der Youtube-Kanal »Vegan ist ungesund« ist ein perfekter Zeitvertreib und klärt simpel über viele Fragen zum Thema »Vegan« auf. Die Zielgruppe liegt meiner Meinung nach eher bei Teenagern, denn die Videos sind hier und da etwas albern. Trotzdem klären die beiden Jungs von »Vegan ist ungesund« über viele Mythen und Gerüchte auf, räumen jegliche Zweifel aus dem Weg und bringen die Fakten zügig und einfach auf den Punkt.

Man gewöhnt sich an alles!

Wenn du überzeugt bist und endlich den Schritt wagen möchtest, dich vegan zu ernähren, dann halte dir immer eines vor Augen. Auch wenn die Umstellung schwer und nervig sein kann. Du wirst dich dran gewöhnen und schnell die vielen Vorteile kennenlernen, die mit der neuen Ernährungsweise einher gehen. Es lohnt sich in vielerlei Hinsicht und neben vieler Lebewesen wird dir vor allem dein Körper selbst danken.

Vegane Ernährung in der Zukunft

Die längsten Beiträge auf Zeilenzunder handeln von veganer Ernährung und trotzdem hatte ich auch diesmal das Bedürfnis NOCH mehr zu schreiben.

  • Ich könnte euch erzählen, was ich esse, wenn es schnell gehen muss – Fast Food in Vegan.
  • Der Umgang mit Einladungen zum Essen, Hochzeitsmenüs und Co ist ebenfalls eine kleine Hürde, über die ich euch gerne mehr erzählen kann.

Und die Ideen aus dem letzten Beitrag stehen auch noch in der Schlange. Wollt ihr noch mehr Wissen, wünscht euch weitere Beiträge oder habt direkte Fragen? Die Kommentarfunktion ist gleich hier unten und ihr könnt mir auch jederzeit privat schreiben!