Können wir einfach so tun, als wäre ich hier die ganze Zeit präsent gewesen? Wie alte Freunde, die, kaum dass sie sich wieder sehen, sich wieder endlos viel zu erzählen haben, als hätten sie sich gestern erst gesehen? Mit Umarmung, Lachen und Kuchen auf dem Sofa? So richtig mit Füße hoch, weil wir ja unter uns sind? Eine lange Blogpause war das hier, der letzte Beitrag im März, als ich in Bremen zwischen halb gepackten Kisten saß.
Inzwischen sind wir nach Bayern „ausgewandert“…wollte ich fast sagen. Denn von einer Seite des Landes zur anderen zu ziehen, hat schon irgendwie so einen Gefühls-Charakter. Der Grund: Tatsächlich die Schule. Claire wurde im September eingeschult und da mit meiner Montessori-Ausbildung in Wien vor 10 Jahren der Traum entstand, meinen zukünftigen Kindern genau diese Pädagogik ermöglichen zu wollen, es in Bremen jedoch keine Montessori-Schule gibt, war immer klar, wir bleiben nicht.
Unser Bauchgefühl (und das Jobangebote meines Mannes) sagten uns, dass es Bayern sein sollte. Wir wohnen nun ländlich bei Augsburg. Und wenn man dann sechs Stunden von jeweils beiden Familien entfernt wohnt und trotzdem findet, dass es sich auch nach dem ersten halben Jahr noch jeden Tag 100%ig richtig anfühlt, dann bin ich ein kleines Bisschen stolz auf diesen Schritt.
Die Kinder haben mich in den letzten Monaten sehr gebraucht. Erst das Packen mit Kleinkind, der am liebsten alles wieder auspackt (Nachtschichten!), dann die langen Sommerferien (erst die Bremer, dann die Bayrischen), dann die Eingewöhnung in der Schule, mit der Folge einer wochenlang sehr emotionalen Tochter (das soziale Leben in der Schule, was für ein riesen Schritt, sie ist so daran gewachsen!) und die Eingewöhnung in Elians Kindergarten… Mein Schreibtisch quoll über, so langsam werde ich Herr.
Aber hier wieder präsent zu sein, liegt mir ganz arg am Herzen. Auch wenn es nicht so scheinen mag, ich habe es beinahe jeden Tag vermisst.
Auf Instagram habe ich euch in den letzten Monaten, besonders in den Stories, täglich mitgenommen. (Das sind die Kreise in der oberen Leiste, für die ihr leider angemeldet sein müsst, um sie sehen zu können.) Das kann ein Blog nicht leisten, dafür ist er zu aufwändig. Aber er hat andere Qualitäten und erreicht all jene, die sich (schlauerweise) weigern, sich (noch) eine App in den Alltag zu holen.
Und unsere Ernährung in der Weihnachtszeit, verändert sich die? Zu Weihnachten muss man schließlich den gesund-Pfad verlassen, sonst darf man ja gar keine Plätzchen essen, oder? Stimmt absolut nicht! Ich backe genau so, dass die Kinder die Kekse quasi als Abendessen genießen könnten. Denn Reglementierung nimmt dem Ganzen irgendwie den Spaß und macht das leckerste Keksrezept unlustig. Auch der Kleine, in ein paar Tagen zwei Jahre alt, soll so viele Kekse essen, wie er mag. Und wenn sie dann auch noch unbemerkt Kastanien- und Kichererbsenmehl enthalten, kann man glaube ich Bingo sagen, oder?!
Und so ist hier kurz vor St. Martin Lebkuchen-Gebäck entstanden, das wir als eines meiner BESTEN Rezepte krönten 🙂 Es erinnert geschmacklich an Dominosteine (unbezahlte Werbung, das muss ich jetzt immer dazu schreiben, wenn ich Produkte nenne), nur ohne Marzipanschicht, die aber keinesfalls fehlt.
Lasst es euch so richtig, richtig gut schmecken und besonders richtig gut gehen, in der Vorweihnachtszeit!
Alles Liebe
Veronika
Vegane Domino-Lebkuchen mit verstecktem gesunden Kick
Fertig in 45 Minuten, reicht für
Die von mir verwendete Mehlkombination ist sehr zu empfehlen, da viele von euch aber weder Kastanien- noch Lebkuchenmehl Zuhause haben, gebe ich euch den Tipp, stattdessen anteilig auf ein Vollkornmehl wie Dinkel, Einkorn, Emmer oder Kamut zurück zu greifen. Ihr könnt statt 60 g Kichererbsenmehl auch Süßlupinenmehl oder Braunhirsemehl verwenden, oder wenn die Ernte in einem anderen Jahr wieder ergiebig ist, Teff. Ungewöhnlichere Zutaten findet ihr im Bioladen, Reformhaus, gut sortierten großen Supermärkten und online. Die Entstehung des Rezeptes könnt ihr auf Instagram verfolgen. Ihr findet das Video in den Highlights unter „gesund backen“.
Ihr braucht:
500 g Mehl (bei mir 320 g Dinkelvollkorn- oder Dinkelmehl, 120 g Kastanienmehl und 60 g Kichererbsenmehl)
200 g gesünderer Zucker (bei mir je 100 g Dattelsüße und Kokosblütenzucker, alternativ 200 g Ahornsirup, dann bitte nur 300 ml Milch verwenden)
3 EL ungesüßtes Kakaopulver (am liebsten Faire Trade)
½ TL Lebkuchengewürz (ich verwende Sonnentor/unbezahlte Werbung/ je nach Produkt bitte die Menge anpassen)
1 TL (Weinstein-) Backpulver
1 Prise Salz
4 EL (30 g) flüssig erwärmtes mildes, natives Kokosöl (es funktioniert jedes geschmacksneutrale Öl)
500 ml (Pflanzen-) Milch, bei mir Hafer
Für die Glasur:
80 g Kakaobutter
4 EL Ahornsirup
4 geh. TL ungesüßtes Kakaopulver (möglichst Fair Trade)
1 Prise Bourbon-Vanillepulver (optional)
1 Prise Salz
Und so wird’s gemacht:
1 Die trockenen Zutaten miteinander vermengen. Die Milch und das Öl nach und nach hinzugeben und glattrühren. Den Ofen auf 180 Grad Umluft vorheizen.
2 Eine Backform von etwa 34 x 24 cm mit Backpapier auslegen und den Teig darin glatt streichen. Den Lebkuchen auf mittlerer Schiene bei 180 Grad Umluft 30 Minuten backen, herausnehmen und abkühlen lassen.
3 Inzwischen die Kakaobutter in einem beschichteten Topf vorsichtig erhitzen (womöglich im Wasserdampf) und von der Platte ziehen, sobald sie geschmolzen ist. Die übrigen Zutaten einrühren. Mit dem Beklecksen des Lebkuchens warten, bis die Schokolade zu einer zähen, aber noch fließenden Konsistenz abkühlt. Wird die Schokolade zu fest, noch einmal kurz erhitzten.
4 Den Lebkuchen mit Schokolade beklecksen, die Schokolade abkühlen lassen und den Lebkuchen in Domino-Würfel schneiden. Am selben oder am nächsten Tag schmecken die Dominos am aller besten, in einer Dose verwahrt werden sie zwar hart, aber der Geschmack bleibt!
Was ich zwischen meinen Beitragen hier treibe, könnt ihr auf Facebook und Instagram verfolgen.
Ich freue mich, wenn ihr mich besucht!
Diese Beiträge könnten dir auch gefallen:
- Yes, gesunder Lebkuchen! (Und über Melasse)
- Vorkochen: Einfache, köstliche vegane Spargelcreme-Suppe für die Zeit nach der Spargel-Saison
- Über vegane und nährstoffreiche Dattelplätzchen, alternativen Puderzucker und Wertvolles zum Thema Eier
- Vegane Birnentarte und über den Erhalt von Streuobstwiesen