liebe hanna,
wie berichtet jagt in unserem haushalt seit jahren ein kastanien-wasch-desaster das nächste, aber, wie es so schön heißt, durchs reden kommen die leut zam, und manchmal auch durchs bloggen. die donaugärtnerin hat mir postwendend auf den blogpost eine sms geschickt, dass die spitzkinder nicht nur in wien gesammt haben und sie kiloweise nicht vergammelte, fein getrocknete, also geradezu perfekte kastanien für mich hat.
super, super, vielen dank! die werden jetzt verwaschen. ich nehm das aber zum anlass, um doch noch ein bissel näher auf die verarbeitung einzugehen, denn, zumindest für mich ist convenience da doch eine wichtige sache. die geschätzte purpur bete hat den desaster-blogpost nämlich wie folgt kommentiert:
Ich hab neulich auch gesammelt. Und dann eines sonnigen Tages auf den Balkon alle Kastanien geachtelt. Da ich eh grad was im Ofen hatte, hab ich sie nach dem Backen in die Restwärme gegeben. Nun trocknen sie auf der Fensterbank weiter.
Meine ESGE-Mühle kriegt die Achtel nicht klein, so dass ich immer 20 – 25 Achtel einweiche. Dann verwende ich die Lauge und weiche nochmal ein, beim zweiten Mal wird püriert und im Sieb abgegossen. Reste in den Kompost, Lauge in die WaMa.
Ich hab jetzt die ersten 6 bis 8 Wäschen gewaschen und find das Ergebnis gut.
Danke für die Mottenwarnung, ich werde sie also luftdicht aufbewahren. Ihr könntet sie gegen die Motten luftdicht verpacken, einfrieren und unbedingt luftdicht auftauen lassen (sonst ziegen sie Wasser).
hut ab vor so viel engagement und danke für den hinweis mit dem luftdicht verpacken. aber einweiche und pürieren und sieben, bei einem waschaufkommen von insgesamt fünf personen und die meisten davon recht sportlich, das würd mich schlicht nicht g’freuen. aber es stimmt, ein leistungsstarker mixer muss es schon sein, damit man die kastanien so zerkleinern kann.
ich hab meinen von willhaben, der hat 20 euro gekostet und ist ausschließlich für die kastanien im einsatz. das hat auch den vorteil, dass man ihn zwischendurch nicht reinigen muss. zugegeben, es ist schon der zweite. den ersten hat H.-P. geschrottet, als er versucht hat 30 kastanien auf einmal zu malen. eher keine gute idee. aber fünf auf einmal sind gar kein problem, das kastanienmehl dann ab ins schoffsackerl und fertig ist die geschichte. in der schritt-für-schritt-bildanleitung schaut das dann so aus.
mit der hauptallee hab ich mich auch wieder versöhnt. nach dem ständigen kastanien-supergaus hab ich mich dann schon tendenziell gefrotzelt gefühlt und der anblick hunderter kastanienbäume hat mich zeitweise eher grantig als froh gestimmt.
aber ich gar ja gar nicht selten im grünen prater laufen und nachdem mein musikwiedergabegerät seinen geist aufgegeben hat verwend ich jetzt das vom jungkind. das ist natürlich für meine ohren eine ziemlich wilde mischung, und eine der wenigen gelegenheiten Ö3 hits der letzten jahr, shakira oder lmfao zu hören. wenn ich also mit derartigem gewummere in den ohren in den frühen morgenstunden neben H.-P. hertrabe und dann kommt auf einmal völlig unverhofft dieser song,
das ist dann so ein glück, da ist dann alles andere wirklich scheißegal.
für mich gibts noch eine wienerisches pendant zu diesem song, auf keiner cd erhältlich und garantiert nie und nimmer auf des jungkinds musikwiedergabegerät. nichts desto trotz auch einer der sehr wenigen lieder, die mir die tränen in die augen treiben.
rührig,
dein lesterschwein