Vegan for fit - Die Challenge // Woche 1

Von Glamourgirl80 @_GlamourGirl80
Die erste Woche "Vegan for fit" liegt hinter uns.

Hätte ich gedacht, dass wir es bis hierhin schaffen? Nein, beim besten Willen nicht. Ich dachte, dass wir das Ganze spätestens nach dem Wochenende schmeissen. Aber siehe da, wir sind noch dabei.


Der Beste Spruch der Woche stammt von meinem Mann: "Ich bin kein Veganer, ich bin ein Normalo der sich vegan ernährt!"... es ist also durchaus so, dass mit der Bezeichnung "Veganer" so manches assoziiert wird womit man selber nicht in Verbindung gebracht werden möchte....
Aber fangen wir doch ganz am Anfang an...
Die Vorbereitungen
Alles fing mit einem umfangreichen Einkauf an, bei dem im Bio-Supermarkt dann noch eine zweite Kasse geöffnet werden muss, weil mein Einkauf, laut Kassiererin "So extrem groß sei."...der vorwurfsvolle Unterton veranlasste mich dazu zu fragen, ob ich denn alles wieder wegräumen soll und woanders einkaufen gehen solle, woraufhin sie sich vielmals entschuldigte.
Ich hingegen war nicht nur von ihrem Kommentar angenervt sondern auch von den Preisen, denn mein Wocheneinkauf war teurer als gewohnt, wesentlich teurer. Gut, ich musste erstmal den Grundstock für die Zutaten schaffen die bei der veganen Küche eine dauerhafte Rolle spielen, aber dennoch...ich war sogar etwas schockiert. Dennoch lasse ich keine konkrete Preise verlauten bis zum letzten Tag der Challenge, denn ich möchte den Gesamtpreis auf die 30 Tage Challenge umrechnen.
Auch eine Waage musste her, denn unsere wurde vor einigen Jahren entsorgt. Noch eine Investition, mit der ich allerdings gut leben kann.
Dann ging es ans Wiegen und Vermessen und an die Foto-Dokumentation. Sehr spannende Sache und ich bin auf die Entwicklungen gespannt.
Und dann...dann war der große Tag da...
Das Essen
Ganz ehrlich? Ich hätte nicht gedacht, dass mir das Essen schmecken würde. Ich hätte auch nicht gedacht, dass mir die Mengen reichen würden und ich hatte einige Zweifel an dem was ich da in 30 Tagen Challenge essen soll...

Überraschenderweise stellte ich gleich bei der ersten Mahlzeit fest...es schmeckt. S A U lecker! 

Die Mengen sind reichlich, teilweise sogar zu viel. Der Geschmack ist wirklich toll...ich hätte nicht gedacht, dass man Tofu so zubereiten kann, dass es einem wie Fleisch vorkommt...ich habe neue Geschmäcker erlebt, vieles dazugelernt was das Essen angeht und von einigen meiner Vorurteile abrücken müssen.

Wir essen weniger als das was für einen Tag vorgesehen ist und sind dennoch gut gesättigt und vermissen nichts. 
Meinem Mann schmeckt das vegane Essen noch nicht so ganz. Er findet es gewöhnugsbedürftig und braucht wohl noch ein wenig mehr Zeit für die "Umstellung".
Negatives gibt es allerdings auch zu berichten. Wir hatten Zucchinispaghetti mit Basilikum-Limetten-Pesto, was unglaublich lecker war, im Nachgang aber für Probleme gesorgt hat. Uns war beiden unheimlich schlecht, den gesamten Abend und die gesamte Nacht. Ich habe es darauf geschoben, dass wir diese Kostform ja nun gar nicht gewöhnt sind und muss gestehen, dass ich wirklich...wirklich Angst (!!!) habe, diese Zucchinispaghetti nochmals auszuprobieren. Mein Mann meint, dass es auch am Pesto gelegen haben könnte aber wir werden wohl noch einen Versuch starten was die Spaghetti angeht. Das war ein absolut ätzendes Erlebnis und das gleich am ersten Abend der Challenge.
Der Aufwand
Ja, der Aufwand ist nicht zu verachten. Man steht viel in der Küche, kein Thema. Da ich aber sowieso jeden Tag gekocht habe, auch vor der Challenge, hat sich da nicht viel geändert. Ich brauche zwar etwas länger, finde aber, dass das nicht allzu viel ändert.
Gut, diese Woche hatte ich Nachtdienst und musste auch noch nicht vor dem Spätdienst in der Küche stehen um vorzukochen oder nach dem Frühdienst Abendessen zubereiten und das Frühstück für den nächsten Tag...all das kommt ab nächster Woche erst auf mich zu und spätestens dann kann ich mir vorstellen, dass ich ins Trudeln komme...

Das Besorgen der Zutaten stellt schon einen größeren Aufwand dar. Ich musste verschieden Läden aufsuchen, mir die Dinge zusammensuchen und mich dann noch über die Preise wundern. Preise und Kauf-Aufwand sind bis dato das größte Manko der Challenge.


Mein Mann bemängelt, dass er bei der Arbeit (kein Schreibtischjob sondern immer unterwegs) noch so viel "tun" muss für sein Essen. Ich kann ihm nur die einzelnen Komponenten mitgeben und er muss sie sich selber zusammenmischen und teilweise noch quellen lassen...das ist viel Aufwand wenn man nur 30 Minuten Zeit hat und das nervt ihn. Er schafft es mitunter nur äusserst knapp innerhalb seiner Pause fertig zu werden- mit dem Zusammenmischen und Essen, Stress den ich für ihn gerne vermeiden möchte. 
Ausserdem ist er der herzhafte Typ und kann mit Müsli und Co nicht viel anfangen.
Vielleicht findet er es auch nicht ganz so prickelnd, wenn die Kollegen ihn überrascht beobachten...
Körperlicher & Seelischer Zustand
Ich habe mich vor der Challenge nicht schlecht gefühlt aber ich muss sagen, dass ich mich nach einer Woche deutlich besser fühle als zuvor. 
Am ersten Tag habe ich mit massiven Kopfschmerzen gekämpft und mit der oben erwähnten Übelkeit, ausserdem hatte ich ständig das Gefühl zu "verhungern" und, dass mein Magen total übersäuert ist.
All das war ab Tag 2 wie weggeblasen.
Mein Sättigungsgefühl, das vor der Challenge ehrlich gesagt ziemlich ausser Rand und Band war, ist ab dem zweiten Tag ein ganz anderes gewesen. Ich hatte nicht einmal das Gefühl Hunger zu haben und ich hatte auch keine Jieper auf Süßigkeiten, wovon ich mir sonst gern und oft etwas einverleibe...
Meine Haut ist bereits nach 4 Tagen erheblich straffer geworden! Richtig viel straffer- ich kann nur staunen.
Ich habe einen anderen Geschmack im Mund...angenehmer als zuvor, selbst morgens nach dem Aufwachen...das fing bereits am ersten Tag an und hat sich seitdem täglich noch positiver dargestellt.
Ausserdem bin ich so stolz auf uns...wir haben das echt durchgezogen, sind nicht davon abgewichen und haben den inneren Schweinehund überwunden...wie geil ist das denn?!

Sportliche Betätigung
Bei aller Liebe...aber wer jeden Tag körperlich anstrengende Arbeit leistet, wie mein Mann oder wer, wie ich, den gesamten Dienst über nichts anderes tut als hin und her zu rennen, rumzuturnen, ständig 1000% aufmerksam zu sein, der hat genug Sport.
Diese Meinung wird wohl kein "Experte" mit mir teilen, aber ich habe für meinen Geschmack genug Sport bei der Arbeit und ich kann bestens entspannen wenn ich ein Buch lese, am PC unterwegs bin oder mir was Nettes im TV anschaue. Da gibt es für mich keine Diskussionen.
Gewichtsabnahme
Die gibt es ebenfalls zu vermelden...1,3kg sind seit Samstag  gepurzelt!
Mein Fazit
Eine spannende Woche in der ich viel über mein Essverhalten gelernt habe, viel neues entdeckt habe und mich an vieles gewöhnt habe. Ich habe diese "Vegan for fit" Challenge für ziemlichen Unsinn gehalten und wurde auch oft genug so richtig schräg angeschaut wenn ich berichtet habe, dass ich sie machen möchte. Dabei wollte ich eigentlich nur mal sehen, wie weit ich mich selber "challengen" kann und, wie es sein muss ständig "Körner zu fressen".

Ich hätte nicht gedacht, dass dabei so positive Entwicklungen entstehen. Ich mag das Essen (gut, nicht jedes Rezept kann sich zu einem Favoriten entwickeln...normal!), ich werde satt, ich vermisse nichts und fühle mich gut. Ich nehme ab, obwohl ich das Thema schon lange ad acta gelegt hatte und ich bin positiv überrascht.

Die Zukunftsaussichten
Natürlich haben wir darüber gesprochen wie es nach den 30 Tagen weitergeht. Während ich an Tag 3 schon darüber sinniert habe, wie ein veganes Ernährungsstil aussehen könnte, tendiert mein Mann eher dazu, das Projekt nach 30 Tagen schnellstmöglich zu beenden.


Für eine Woche erstmal genug Stoff zum Lesen! Nächste Woche geht es weiter...ich werde Euch dann wieder ausführlich berichten und die Woche Revue passieren lassen. Ich bin gespannt welche Entwicklungen es da geben wird!