Märkte im Wandel – unter diesem Motto diskutierte die deutsche Holzbearbeitungsmaschinen-Industrie bei der Mitgliederversammlung des VDMA Fachverbandes Holzbearbeitungsmaschinen in Dresden die Trends in der Branche.
Klar ist für die Unternehmen: Die Abnehmermärkte haben sich in den vergangenen zehn Jahren substanziell verschoben und verändern sich weiter. Europa ist zwar weiterhin die wichtigste Exportregion, verliert aber relativ an Bedeutung. Zudem haben sich die Schwerpunkte deutlich von West- nach Osteuropa verlagert. Weitere Wachstumschancen werden hauptsächlich in den Schwellenländern in Asien und Südamerika gesehen. Das heißt, dass ein immer größerer Anteil der Produkte in ferner liegende Märkte verkauft wird.
Auch die Marktbedingungen verändern sich: die Konjunkturzyklen – bei Holzbearbeitungsmaschinen ohnehin besonders ausgeprägt – werden durch die globale Vernetzung der Märkte weiter verstärkt. Außerdem gewinnen neue Wettbewerber, z.B. in China und der Türkei, größeren Einfluss.
Rolf Knoll, der scheidende Vorstandsvorsitzende des Fachverbandes Holzbearbeitungsmaschinen, fasste die daraus abgeleiteten Herausforderungen in seinem Statement zusammen: „Jedes Unternehmen muss sich strategisch ausrichten: Regionale Begrenztheit ist machbar; Wachstum findet aber in erster Linie in fernen Märkten statt.“
Für alle Unternehmen gelte, dass die Anpassungsfähigkeit an ausgeprägte Marktzyklen überlebenswichtig wird und Kapazitäten noch flexibler gestaltet werden müssen.
Laut Knoll wird Effizienz zum wesentlichen Antrieb für Investitionen in Maschinen und Anlagen, gerade weil der Rohstoff Holz knapper und teurer wird. Das begünstigt die Entwicklung neuer Holzwerkstoffe, für deren Weiterverarbeitung neue Konzepte und Möglichkeiten der Oberflächengestaltung benötigt werden. Basis für die Spitzenposition unserer Industrie sind dabei die Fachkräfte. Der Aufwand, gut ausgebildete Kräfte zu gewinnen und zu halten, wächst.
Besonders betonte Knoll die Rolle neuer Technologien: „ Um den zunehmenden internationalen Wettbewerb auf Abstand zu halten, müssen wir das tun, was wir am besten können: ohne Kompromisse auf Technologieführerschaft setzen. Wenn wir weiterhin die Trends vorgeben, können wir unsere herausragende Marktposition halten oder ausbauen.“