Am Vatertag wollte ich mal ein kleines Raspberry Pi Projekt starten das neben dem Spaß-Faktor, so wie es am Vatertag auch mal sein sollte, keinen weiteren Nutzen bringt. Die Winter-Session ist vorbei und ich habe mein Lieblings 1:8 RC Verbrenner Modell aus dem Winterschlaf erweckt. Da ich in den letzten Tagen mit der RasPi Kamera experimentiert hatte kam mir die Idee mein altes Modell B mit Cam und ein paar Batterien auf dem Modell zu montieren und automatisch ein Video der Fahrt aufzuzeichnen.
Das Ergebniss
Da ich wenig Zeit hatte und einfach nur mit einem “Projektchen” etwas Spaß haben wollte steht die Funktion im Vordergrund.
Das Material
Da Feiertag war musste ich mit dem Material, das ich noch in meiner Bastelkiste hatte klar kommen.
- Ein RasPi Modell B mit Raspberry Pi-Cam 5 Megapixel PI Camera Board
- Ein 4 x AA Batteriehalter mit AA Batterien (1,5V)
- Ein altes Handy Ladegerät mit MicroUSB (Samsung)
- Verschiedene Kabelbinder, Schrumpfschlauch, etwas Schaumstoff und einen Lötkolben
- Mein Verbrenner 1:8, Nachfolger Modell ist dieses
Der Zusammenbau
Vor dem Zusammenbau der Teile zu einer Mobilen RasPi-Cam hatte ich drei Probleme zu lösen:
- Die Stromversorgung des Pi, die muss klein sein aber genügen Leistung für ein paar Minuten Betrieb bringen
- Den Pi geschützt vor Vibrationen befestigen, der SD Slot ist extrem empfindlich
- Die Video Aufnahme via Pi Cam automatisch starten
Die Problematik bei der mobilen Stromversorgung des Raspberry Pi ist das die Spezifikation des Raspberry Pi eigentlich einen Input von genau 5V mit +/- 10% verlangt. Mit AA oder AAA Batterien ist das ohne einen Spannungsregler nicht zu erreichen. Da ich zwecks Feiertag auch keinen Spannungsregler zur Hand hatte habe ich nach etwas Recherche, das der RasPi auch 6,25V (4×1,5V) überlebt, diesen Umstand in Kauf genommen (das solltet ihr nicht zuhause nachmachen ;). Das Batterie-Pack habe ich mit dem Ende des alten Latekabels verlötet und die offnen stellen mit Schrumpfschlauch abgedeckt. Ein Kabelbinder verhindert das herausspringen der Batterien, das RC-Car macht immerhin 50kmh.
Das Problem der Viabration habe ich mit einer Befestigung es Pi in Schaumstoff umgangen. Ein bis zwei streifen Papier, mit Klebeband (Tesa), auf der oberseite der SD Karte befestig verhindert das Wackeln der Karte im schlecht verarbeiteten SD-Slot. Somit sollten die Aufnahmen ohne größere zwischenfälle gelingen. Das ist übrigends die Schwachstelle aller PIs, die Foundation wird sich hoffentlich zukünftig etwas stabileres einfallen lassen.
Das starten der Video Aufnahme wollte ich noch automatisieren das ich diese draußen nicht umständlich via SSH vom Handy oder Laptop starten muss. Daher kam mir die Idee die Aufnahme via Cronjob so zu steuern das nach jedem Startvorgang automatisch ein Video mit 3 Minuten aufgezeichnet wird.
Also habe ich erst ein Shell Script mit dem Editor Nano erstellt das die Aufzeichnung startet:
nano /home/pi/video.sh
Das Script bekommt folgenden Inhalt, damit wird jedes mal eine h264 Datei angelegt welche die aktuelle Zeit als Dateinamen hat. Die Aufnahme startet via raspivid für eine Dauer von 180000ms in einer Auflösung von 1280×720, das verhindert das die Datei all zu groß wird.
#!/bin/sh filename=`mktemp XXXXXXXXXXX.h264` raspivid -t 180000 --nopreview -w 1280 -h 720 -fps 25 --bitrate 17000000 --output /home/pi/$filename &
Gespeichert wird mit STRG+X, Y und ENTER. Die Datei wird noch Ausführbar gemacht.
chmod +x /home/pi/video.sh
Wir erstellen nun einen Crontab eintrag welcher dieses Script direkt nach jedem Reboot ausführt
crontab -e
Am Ende fügen wir folgende Zeile (job) ein
@reboot /home/pi/video.sh
Jetzt erstellt unser kleiner Pi nach jedem Start ein Video mit der Länge von 3 Minuten, zu erkennen an der roten LED der Cam. Konvertiert habe ich das Video übrigens mit dem VLC Player da der Windows Movie Maker keinen Codec für das h264 von raspivid mitbringt.
Viel Spaß!