Väter und Karriere – das Spannungsfeld der Männer….

Nicht nur aus meinen Coachings habe ich das Gefühl, dass viele Männer dazu tendieren, wenn das erste Kind das Licht der Welt entdeckt hat, nochmals so richtig Gas im Beruf zu geben. Ob das nun aus einer Motivation heraus ist, mehr Geld zu verdienen, um seinen Lieben ein gutes Umfeld zu bieten (Versorgung), oder ob die Motivation darin besteht, dem Stress zu Hause mit Lärm, kurzen Nächten und Beschlagnahme der Mutter durch das Kind zu entgehen (kleine Fluchten), sei einmal dahin gestellt. Und ich erlebe immer wieder, dass viel arbeiten auch etwas mit der Beziehung macht – sie entfremdet. Zuerst von sich selbst, weil viel arbeiten meistens mit viel Anspannung zu tun hat und Man(n) dann gar nicht genügend Zeit hat, sich wieder zu entspannen. Der Weg von der anspannenden Arbeit führt nach Hause zu einem anspannenden Familienleben. Und viel arbeiten entfremdet auch in der Beziehung: Um Beziehung außerhalb jeglichen Versorgungsdenken leben zu können, bedarf es einer Offenheit und Entspannung, die nach einem 12 Stunden Tag schwerlich möglich ist. Ich bin lange genug in der Großindustrie unterwegs, um das mit Bestimmtheit sagen zu können.

Wie viel Zeit bliebt denn noch für die Kinder?

Und wenn schon wenig Zeit für sich selbst bleibt und für die Partnerschaft – wie viel Zeit bleibt denn dann überhaupt noch für die Kinder? Oder müssen die pflegeleicht ruhig sein, wenn der Papa nach Hause kommt? Oder schon im Bett – so dass er relaxen kann? In vielen Fällen findet auch hier eine Entfremdung statt, auch in der Zeit, in der Kinder beginnen, sich von der Mutter etwas abzulösen und die Umwelt, sprich die anderen Menschen mehr zu erforschen. Dann fehlt meistens einer – bzw. ist nur körperlich, aber nicht geistig und schon gar nicht emotional ansprechbar.

Zu sagen “Das ist eben so” ist zu kurz gesprungen. Denn Man(n) hat das selbst in der Hand, wie viel und wann er arbeiten will. Es ist seine Verantwortung – in Absprache mit seiner Familie. Das ist die eine Seite. Auf der anderen Seite steht der angelernte Leistungs- und Siegeswille – ich will mich dort draußen beweisen. Dahinter steckt oft verdeckt die Jagd nach Anerkennung und Wertschätzung. Eine männliche Komponente. Früh angelegt. Meistens ab dem 3. Lebensjahr. Und die Ideologie, dass “mehr mehr macht”. Also Gas geben. Bis zur Entfremdung: Von sich, von der Partnerin und letztendlich auch von den Kindern.

Zeit also seinen Leistungswillen mal unter die Lupe zu nehmen? Warum arbeite ich so viel? Warum habe ich so wenig Hobbies, die Freude machen? Warum habe ich so wenig Freunde, bei denen ich mit allen Themen aufschlagen kann? Wären Impulsfragen für einen Boxenstopp. Auch wenn sie mehr als unbequem sind und die eigenen Verhaltensweisen extrem in Frage stellen können. Ein Kollege von mir – Hans-Georg Nelles – beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema Väter und Karriere. Seinen Newsletter kann ich nur empfehlen. Als kleine Inspiration zwischendurch.

Das war jetzt keine Männerschelte. Die oben beschriebenen Verhaltensweisen sehe ich auch bei vielen Frauen.


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