Vanessa rechnet mit Dieter Bohlen ab

Von Newssquared @Oliver_schreibt

Die Frauenquote – in der Wirtschaft und Politik wird sie bereits diskutiert. Nun stellt sie auch Ex-DSDS-Kandidatin Vanessa Krasniqi zur Disposition. Nach ihrem überraschenden Rauswurf in der dritten Mottoshow bei DSDS 2012 ist nur noch ein Mädchen im Wettbewerb – obwohl bereits ausgeschiedene Kandidatinnen stimmlich besser performten als so mancher männlicher Kollege.

Das zumindest meinen zahlreiche Fans, die DSDS-Jury und auch Vanessa. Alle sind sich einig, dass Joey Heindle der schlechteste Sänger im Wettbewerb ist und deshalb am ehesten fliegen sollte. Doch Joey wird von Show zu Show weitergewählt, war bei Dieter Bohlen und Co. schon mehrfach Wackelkandidat, hat bei den Zuschauern seinen Sympathiebonus aber noch nicht aufgebraucht.

Bei DSDS 2012 zählt Schicksalsstory mehr als Stimme

Für die ausgeschiedene Vanessa hat DSDS unter diesen Bedingungen als Castingshow keine Zukunft mehr. «Wenn das so weitergeht, werden irgendwann bei Dieter Bohlen nur noch Männer singen, die entweder schwul sind, Vollwaise, Mädchenschwarm oder dauernd heulen», sagte die 17-Jährige im Interview mit der Bild-Zeitung und spielt damit auf das Image ihrer Ex-Konkurrenten an.

Kristof Hering outete sich in einer der Liveshows als schwul. Daniele Negroni erzählte von seiner teils kriminellen Vergangenheit. Und Joey Heindle beschrieb, wie sein Vater ihn im Kleinkindalter krankenhausreif schlug. Vanessa glaubt, dass diese Geschichten für die Zuschauer mittlerweile mehr zählten als die Stimme. «Wäre ich ein Junge, hätte ich eine schwere Kindheit gehabt oder sonst irgendwas: vorbestraft, streitlustig, zickig – dann wäre ich weitergekommen», ist sie sich sicher.

Eine DSDS-Frauenquote muss her

Und da wäre noch eine winzige Kleinigkeit, die Vanessa als ausschlaggebend für ihren Rauswurf hält: Sie ist ein Mädchen. Die hätten sowieso keine Chance bei DSDS, sagt sie, «weil die kleinen Mädels zu Hause immer nur für die Jungs anrufen». Einzig die zweite Staffel konnte bisher eine Frau gewinnen. Die Gewinner der anderen sieben Staffeln waren männlich. Ihnen unterlagen im Finale meist Frauen. Ob es in diesem Jahr aber überhaupt zu einem gemischten Finale kommen wird, darf bei nur einer verbleibenden Kandidatin bezweifelt werden.

Vanessa sieht deshalb Poptitan Bohlen unter Zugzwang. Er könne DSDS retten, indem er zum einen das Abstimmungsverfahren ändere. «Ich fordere, dass die Zuschauer nicht mehr alleine entscheiden, welcher Kandidat rausfliegt. Die Jury soll mehr mitbestimmen dürfen», findet die 17-Jährige. Zum anderen hält sie eine Frauenquote für sinnvoll: «Zumindest bis zu den letzten vier. Da sollen zwei Frauen gegen zwei Männer antreten. Dann ist es fair!»

DSDS 2012 verharrt in Quotenflaute

Damit könnte Dieter Bohlen vielleicht auch die Gemüter der Fans besänftigen, die nach dem Aus für Vanessa auf die Barrikaden gingen, bei Facebook für ihre Rückkehr warben oder ankündigten, DSDS künftig boykottieren zu wollen. Überhaupt ist die RTL-Castingshow bei weitem nicht mehr so erfolgreich wie in den vergangenen Jahren.

Nur 4,86 Millionen Zuschauer verfolgten die letzte Mottoshow. Zum Vergleich: In den Jahren zuvor waren es mitunter zwei Millionen mehr. Der Sender scheint diesem Schwund mit einer DSDS-Ausgabe für Kinder trotzen zu wollen. Eigentlich braucht das Format aber tatsächlich einen neuen Anstrich – oder eine ausgiebige Pause. Denn mal ehrlich: Der Reiz der Non-Stop-Talentsuche im deutschen Fernsehen ist schon längst verflogen.

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«DSDS 2012» – Vanessa rechnet mit Dieter Bohlen ab