Marguerite war nun als Privatdetektivin unterwegs und ihr erster Fall schien sehr knifflig zu werden. Denn hierbei sollte sie herausfinden, wer Christian Nottes Mutter war, die angeblich schon lange verstorben war. Selbst eine Mutter die ihre Kinder bedingungslos liebte, wollte Marguerite diesen Fall unbedingt lösen, und dabei gefiel ihr Julius Nottes Anwesenheit ganz und gar nicht. Er war Christians Vater und obwohl Marguerite und Tiny schon wochenlang Nachforschungen angestellt hatten und sie nicht weiter kamen, wollte er nichts über die Mutter seines Sohnes verraten.
Als plötzlich ein Attentat auf Marguerite ausgeübt wurde, und sie nur noch in letzter Sekunde ausweichen konnte, musste die inzwischen große Gruppe das Hotel wechseln. Dadurch kam das Problem, dass das Blut nicht in das richtige Hotel geliefert werden konnte, das Marguerite so dringend brauchte. Denn inzwischen hatte sie schon lange keinen Beutel mehr getrunken. Wahrscheinlich war das der Grund, wieso sie nun auf Lebensmittel zurückgriff, die Tiny sich vom Zimmerservice bestellte. Und auch, dass sie Julius nicht lesen konnte, war keine große Sache. Immerhin war der Unsterbliche sehr viel älter als sie selbst und daher brauchte Marguerite sich keine Gedanken zu machen, dass er ihr Lebensgefährte sein könnte.
Wenn doch nicht alles so ist, wie es scheint
Bisher hatte ich immer Bedenken, ob mir dieser Teil gefallen würde, denn Marguerite ist ja eine ältere Vampirin und hat ja auch schon einige Kinder. Doch diese Sorge verflog schnell, denn die Charakterzüge sind zwar auf eine Weise typisch Marguerite, andererseits kommt sie einem hier viel jünger vor. Unter anderem liegt das wahrscheinlich daran, dass in diesem Buch nicht ständig ihre Kinder vorkommen, die sie Mutter nennen. Dafür lernt man aber andere Charaktere besser kennen, die in den vorherigen Romanen nur kurz erwähnt wurden.
Die Geschichte selbst beginnt unspektakulär und endet in einem Feuerwerk. Zuerst macht man sich lange seine Gedanken darüber, wer denn Christians Mutter sein könnte. Die Spannung wurde auch ziemlich gut gehalten, bis zu dem Punkt, an dem man endlich hinter das Geheimnis kam. Doch anders als man es erwartet, erfährt man das schon ziemlich früh. Umso größer ist dann der Schock, denn mit dieser Person als Mutter hat man bestimmt nicht gerechnet. Lynsay Sands versteht es hier wieder mal sehr gut, eine einfache Geschichte in eine intrigenreiche Story zu wandeln und dem Leser so einen Einblick in die tiefen Familienbeziehungen und Geheimnisse zu gewähren. Auch erfährt man mehr über Marguerite längst verstorbenen Mann Jean-Claude, der nie ihr richtiger Lebensgefährte war und ihr Leben somit zur Hölle gemacht hatte. Doch auch hier findet man bald heraus, wieso dieser Unsterbliche so gehandelt und was es mit seinem Tod wirklich auf sich hatte.
Langweilige Stellen kann man in diesem Buch lange suchen, denn die Charaktere hetzten wild durch die Gegend herum und auch der Leser kommt nicht zur Ruhe. Immer wieder passieren Überfälle, die man manchmal zwar vorhergesehen hat, sie aber trotzdem sehr geheimnisvoll bleiben und somit zum Weiterlesen auffordern. Aber wie es eben auch typisch für Lynsay Sands Bücher der Argeneau Reihe sind, kommt der Spaß ebenfalls nicht zu kurz. Man muss lachen, bis einem die Tränen kommen und doch bleiben auch gefühlvolle Szenen nicht aus. Die Kombination hier ist einfach nur perfekt.
Fazit
Von Intrigen über ungeahnte Geheimnisse bis hin zu einer Liebe, die schon vor Jahrhunderten aufgelodert ist, fehlt es in diesem Buch an nichts. Für Lynsay Sands scheint es ein Leichtes, sich immer wieder eine neue Geschichte auszudenken und sie so zu drehen, dass am Schluss sogar noch Fragen beantwortet werden, die man sich bisher noch gar nicht gestellt hat. Die Charaktere haben alle ihre eigenen Eigenschaften, die hier zwar nicht so ausgeprägt sind, man diese aber trotzdem gut erkennen kann. Alles in allem ist dieser Teil der Reihe wieder ein voller Erfolg.
Irie Rasta Sistren dankt LYX herzlichst für die Bereitstellung dieses Buchs.