Ausgangspunkt für das Abenteuer Vallee des Perroquets ist meist Diégo-Suarez
Hier befindet sich auf der Hauptstrasse der recht überschaubaren Stadt das Büro von New Sea Roc, die Agentur, die den Jungle Park im Vallee des Perroquets betreibt (siehe Unterkunft).
Kosten:Transportkosten:
15 Euro pro Person und Weg (Ausgangspunkt Diego Suarez, andere Ausgangspunkte mit Aufschlag möglich)
Unterkunftskosten:
abhängig von der gewählten Luxusstufe zwischen 55 Euro (Baumhaus ohne eigene Toilette) bis 100 Euro (Familienbungalow mit 2 eigenen Badzimmern und Privatgärtchen) pro Person und Nacht (Vollpension)
Weitere Kosten:
10'000 Ar für Parkeintritt pro Tag und Person
So gelangt man dorthin:
Nach Diégo-Suarez zu gelangen ist nicht schwer. Neben den Optionen Flugzeug, Auto oder Taxi-Brousse ist auch diese Stadt gross genug, um von der neuen Taxi-Brousse Linie angefahren zu werden. Von hier aus wird man von New Sea Roc direkt in den Jungle Park gefahren. Der Preis dafür sind 15 Euro pro Person pro Weg. New Sea Roc bietet auch andere Abholorte an: Von Ramena aus zahlt man 20 Euro pro Person und Weg und vom Sakalava Beach 25 Euro (Stand Februar 2020). Wer mit eigenem Auto anreist braucht für die abenteuerliche „Strasse" zum Jungle Park zwingend einen 4×4.
Unterkunft:
Ausgangspunkt für die Kletterei ist der Jungle Park. Dieser wird von Mathieu Delacroix, einem ausgewanderten Franzosen betrieben. Er hat auch sämtliche Kletterrouten der Gegend eingerichtet. Unsere Reisenden Tobias und Julie haben zwar auch Kletterer angetroffen, die nicht im Jungle Park übernachtet haben, jedoch finden sie, dass wenn man die Infrastruktur der Kletterrouten benutzt, man den Erschliesser durchaus unterstützen darf. Man bedenke, dass sämtliche Bolts, Umlenkungen und Ketten importiert werden müssen und die Kosten dafür ausschliesslich bei den Erschliessern der Routen liegen.
Ausserdem bietet der Jungle Park der lokalen Bevölkerung eine Arbeitsmöglichkeit und gibt sich bezüglich Nachhaltigkeit grosse Mühe. Zusätzlich winkt eine Unterkunft, die mit viel Liebe zum Detail erbaut und eingerichtet wurde. Für ihren Geschmack war es fast etwas zu touristisch und sie hätten sich eine Budget-Variante ohne Vollpension gewünscht, dies ist aber aktuell leider nicht möglich.
Grosses Plus: Sie haben mit Noel den besten Guide ihrer gesamten Reise getroffen.
Freundlich, hilfsbereit, offen und voller Informationen über Kultur und Gegend, die er gerne teilt. Beim Buchen der Unterkunft sind sie mit den Bezeichnungen etwas durcheinander gekommen, deshalb hier eine kurze Erklärung: New Sea Roc ist die Agentur, die neben dem Camp im Vallee des Perroquets auch noch andere Reiseaktvitäten anbietet und insbesondere auch das Coral Camp auf Nosy Hara betreibt. Jungle Park ist der Überbegriff des gesamten Camps im Vallee des Perroquets. Hier gibt es 2 Übernachtungsmöglichkeiten: Als Jungle Camp werden die Baumhäuschen bezeichnet, die man als kostengünstigere Unterkunft im Jungle Park mieten kann. Die Jungle Lodge sind die teureren Bungalows im Jungle Park mit privatem Badezimmer.
Sie selber haben in einem der Baumhäuser übernachtet und es hat ihnen sehr gefallen. In der Nacht knarrt es wunderbar, wenn der Wind durch die Bäume weht. Ein grosses Highlight waren für sie die knallgrünen Geckos, die man überall, auch innerhalb der Baumhäuser antrifft. Nachtaktive Geckos findet man hier auch. Und wenn man Glück hat, sichtet man zudem die nachtaktiven Mouse Lemurs, die kleinsten Lemuren Madagaskars, die sich in den Bäumen verstecken.
Wie bereits erwähnt ist das Essen (ohne Getränke) im Preis inklusive und man wird mit einem exklusiven 3-Gang-Menü verwöhnt. Für das Mittagessen unterwegs wird ein Sandwich zubereitet, welches den Kletterern, auch wenn man sich inständig dagegen wehrt, nicht mitgegeben, sondern um die Mittagszeit zu den Felsen hochgetragen wird, damit es auch richtig frisch ist. Ihnen war das sehr unrecht, jedoch war das Küchenpersonal nicht davon zu überzeugen, dass sie das Sandwich auch einfach am Morgen mitnehmen können.
Ein weiteres Erlebnis sind die Duschen, die man benutzt, wenn man keinen Bungalow mit eigenem Badezimmer bewohnt.
Durch den Tag wird Wasser in Petflaschen in einer ausgeklügelten Box durch Sonnenstrahlen aufgewärmt, das man sich dann mit einem Becher über den Kopf schüttet. Die Duschbrause ist nur an kaltes Wasser angeschlossen. Zur Unterhaltung verirrt sich manchmal auch die Schafherde des Camps in die offene (aber trotzdem durch die Ausrichtung blickgeschützte) Dusche.
Am ersten Tag zeigt einem ein Guide den Weg zu den Klettergärten. Wichtig ist, vor allem an den ersten Tagen am Abend vor der Dunkelheit wieder zurück im Camp zu sein. Da es im Dunkeln sehr schwierig werden kann, den Weg zurückzufinden. Klingt eventuell etwas übertrieben, ist aber tatsächlich so!
Im Tal finden sich verschiedene Sektoren, bei denen es sich ausschliesslich um Klettergärten handelt. Die Kletterei ist drückend bis überhängend an erstaunlich guten Griffen, länglichen Löchern und beeindruckenden Sinter-Strukturen. Man sollte eine gute Portion Kraft und Ausdauer mitbringen, um die Routen zu bewältigen. Für die beiden war der Fels einzigartig. Es machte ihnen wirklich Spass, sich an diesen vielen guten Griffen und Löchern nach oben zu kämpfen. Oben angekommen wurden sie mit einer Aussicht über das mit einzelnen Baobabs bewachsene Tal belohnt. Bezüglich der Schwierigkeit befinden sich die Routen hauptsächlich im 6er- bis 7er-Bereich (Französische Skala), wobei es auch einen kleinen Felsen mit 5er-Routen gibt.
Die Routen im Vallee des Perroquets sind zwischen 15 und 35 m lang, jedoch sind es nur 2 Routen (7a+ und 7b), deren Länge die 30 m Marke überschreitet, weswegen sie ein 60 m Seil empfehlen. Mit einem 50 m Seil könnte man sich zwar auch austoben, man würde aber einige „Perlen" verpassen. An Expressen sollten 12 Stück eingepackt werden. Ausserdem trifft man regelmässig auf gefädelte Sanduhren statt Bolts. Mathieu kontrolliert diese regelmässig und tauscht sie bei Bedarf aus. Weiter braucht man das übliche Sportklettermaterial (siehe hierfür auch die Liste im Kapitel Tsaranoro).
Unsere Reisenden verzichten hier in Rücksprache mit Mathieu auf eine Veröffentlichung des Topos, da dieser auf die Einnahmen durch Kletterer angewiesen ist. Das Topo erhält man als Gast im Jungle Park kostenlos als kleines laminiertes Büchlein mit an den Felsen. Bezüglich der Sektorenauswahl wird man sehr gut durch Mathieu, seine Frau oder die Guides beraten.
Auch im Vallee des Perroquets beschränkt sich die Klettersaison auf die Trockenzeit. Die Hitze ist hier weniger ein Problem, da die Felsen entweder südlich ausgerichtet sind oder durch den Überhang Schatten beziehen.