Valencia: meine Stadt

Von Der Muger @derMuger
Valencia. Seit einigen Tagen kränkle und fiebere ich sinnlos vor mich hin. Auch heute Morgen ist es noch nicht richtig besser. Nichtsdestotrotz gehe ich früh in die Stadt. Jetzt am Morgen scheint die Sonne noch nicht in die Gassen hinein und deshalb ist es zugig und arschkalt. Aber die prachtvollen Fassaden schauen im Morgenlicht wunderschön aus.
Ich schlendere weiter in die Innenstadt; bis zum Mercat Central, der grossen Markthalle. Schon aussen sieht sie beeindruckend aus. Und erst recht innen. Eine Jugendstil-Gusseisen-Halle aus den 1920-er Jahren voller Verkaufsläden und Marktstände; über 900 sollen es sein, habe ich gelesen. Dummerweise komme ich aber grad vom Frühstück und kann deswegen bloss mit den Augen essen.
Einzig einen neuen Gürtel kaufe ich, denn der alte steht kurz vor dem Platzen. Rund um die Markthalle gibt es einige schöne Gassen und kleinen Plätze. Beim Jungfrauenbrunnen setze mich in ein Strassencafé und lasse mich besonnen. Ich bilde mir ein, das sei hilfreich beim gesunden.
Valencias Kathedrale sieht irgendwie unfertig aus. Die Türme sind bloss Stummel und eine Fassade hat sie gar keine. Nur Mauern und komische Dächer. Erbaut wurde sie um 1240 in den Mauern einer Moschee. Seither hat man sie natürlich immer wieder umgebaut und ergänzt. Deshalb ist sie heute ein romanisch-gotisch-barocker Stilmix.
Am Nachmittag suche ich mir ein Lieblings-Café für die nächsten Tage. Ich finde das „Café Federal“ und sitze lange da und lese. Es ist richtig gemütlich − und noch wichtiger; geheizt.
Den restlichen Nachmittag streife ich durch die Gassen und schaue dies und das an. Gefällt mir gut, dieses Valencia. Doch obwohl wunderschönes Wetter ist, sind die Gassen schattig und eiskalt.