Vor kurzem bin ich ja aufmerksam geworden auf eine gaaaanz tolle Krimiautorin, Val McDermid. Als erstes habe ich „Out of bounds„(Karen Pirie, Band 4) von ihr gelesen, als zweites „Das Moor des Vergessens„. Nun als drittes „Nacht unter Tag“ (Karen Pirie, Band 2). Dieses Buch hat zwar nur 4 Sterne anstatt 5 Sternen bekommen, ist aber trotzdem toll. Warum nur 4? Erkläre ich weiter unten.
„Nacht unter Tag“ von Val McDermid erschien 2009 im Weltbild Verlag und ist Band 2 der 4 teiligen Karen Pirie Serie. Das englische Original „A darker domain“ erschien 2008 bei Harper Collins, London.
Inhalt
1985/ 2007 England. Ein Mann wird nach 20 Jahren als vermisst gemeldet. Zeitgleich findet die Journalistin Bel ein Plakat, das in einem Entführungsfall eine Rolle gespielt hat. Sowie eine große Blutlache. Bei ihrer Ermittlungsarbeit stößt Pirie auf eine Leiche in einer Höhle. Handelt es sich um den vermissten Mick Prentice? Oder um seinen verschollenen Freund? Oder ist die Leiche einer der Entführer?
Achtung….SPOILER
Meinung
Cover
Auf meinem Cover zu sehen ist eine verlassene Gegend, in der ein kleineres weißes Haus zu sehen ist. Gebirge im Hintergrund. Mir gefällt das Bild, da ich so an die Bergarbeiter denke, die in dem Buch eine Rolle spielen.
Aufbau
Das Buch hat mehrere Erzählstränge. Mal erfahren wir von der Ermittlungsarbeit von Karen Pirie in 2007, mal erfahren wir etwas aus der Vergangenheit von 1985. Das macht das ganze Buch schön lebendig, ich liebe es, wenn mehrere Erzählstränge vorhanden sind.
Charaktere
Karen Pirie ist mir weiterhin sympatisch. Ich kannte sie bisher nur aus Band 4, und meine Meinung hat sich ihr gegenüber nicht geändert. Eine tolle Ermittlerin. Ich kann sie mir jetzt auch besser vorstellen, das „Bild“ von ihr ist runder geworden.
Phil. Auf ihn war ich gespannt, denn in Band 4 wird er nur erwähnt, aber er lebt nicht mehr. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt „Wie wird er wohl sein?“ und habe nun einen kleinen Einblick bekommen.
James M. Dieser Mann wirft Fragen auf…warum wird jemand „anders“ behandelt, nur weil er mehr Geld hat? Durch Unterschlagen von Informationen wurden Ermittlungen mehrfach behindert, 1985 sowie 2007. Ist das rechtens? Wie sieht da die Realität aus? Würde so ein Fall auch in der Realität so ablaufen? Das, was ich als besonders erschreckend wahrgenommen habe: sein Sohn…wie der Vater, so der Sohn…sagt man. Was sich ja auch bewahrheitet.
Mick Prentice. Er tut mir leid. In der heutigen Zeit hätte es andere Möglichkeiten gegeben…um seinen „Konflikt“ zu bewältigen…doch die Zeiten damals waren anders…schon heftig, wie sich das alles entwickelt hat…er tut mir echt leid. Trotzdem ist er mir sowas von sympatisch…weil er einfach auf der Suche war…sich selbst zu finden…zu entdecken, was in ihm steckt…klar, das es ihm guttat, wenn er ermutigt wurde. Man bekommt echt das Gefühl, er wurde in eine „falsche“ Zeit hineingeboren, denn die Umstände waren nicht günstig für ihn.
Warum nur 4 Sterne?
Leider wirkt die letzte Seite „zusammenhanglos“. Man denkt bereits davor „Fall gelöst, was soll jetzt noch kommen?“ und dann kommt die letzte Seite. Ich habe mittlerweile eine Ahnung, worum es geht, aber so ganz verstehe ich die Seite immer noch nicht. Gut ist es, dass die Autorin diese Thematik auf der letzten Seite anspricht, sonst wäre der Leser darüber im Unklaren geblieben. Nur wie sie es umgesetzt hat…so verwirrend…das finde ich schade. Wenn das nicht gewesen wäre, hätte ich dem Buch gerne 5 Sterne gegeben.
Fazit
Mit vier Bänden ist die Reihe um Karen Pirie eine überschaubare Reihe, aus der mir nun Band 1 und 3 noch fehlen. Da die Reihe so überschaubar ist, werde ich sie noch beenden.