Uwe Bolls „Auschwitz“ mit FSK-12-Freigabe

Erstellt am 17. Juni 2011 von Pyri

Mildes Jugendschutz-Urteil für den Film: SB.com berichtet – Kommentar: ‘Bei der FSK gab es zuletzt ja diverse genaue Besprechungen zu einzelnen Entscheiden: darf man das hierzu auch erwarten?
Das was Boll hier präsentiert sind nämlich so oder so wohl (wieder) krasse Tabubrüche. Szenen wie sie nicht einmal in der alten, hierzulande kaum gespielten US-TV-Serie “War and Rememberance” (Feuersturm und Asche) aus den 80ern (nachgestellt) zu sehen gewesen sind – ich erinnere da immer an Robert Schindel und/oder Lukas Stepaniks* Kritik an bloßen Verkleidungen für Holocaust-Filme in “Gebürtig”…
Ein Problem in der Wahrnehmung mit dem Seinerzeit auch Steven Spielbergs Film im deutschsprachigen Raum konfrontiert wurde, bei manchen Szenen dort, – und ich finde diese Kritik auch nicht ganz unangebracht…
Zumal etwa ein Vergleich zwischen der deutschsprachigen und der englischen Wikipedia da auch unterschiedliche Zugänge offenlegen kann: in der deutschsprachigen Wikipedia finden sich kaum drastische Visualisierungen und man beschränkt sich im Bildmaterial – warum auch immer – scheinbar lieber auf die Wiedergabe abstrakter Erinnerungskultur…’

* Irgendwie dachte ich lange Zeit immer die Verfilmung hätte Gabriel Baryli mit bewerkstelligt. Keine Ahnung wieso – eine Verwechslung konnte ich auf die Schnelle jetzt auch nicht finden…

Update: wie ich soeben feststellen musste wurde mein Kommentar auf SB.com gelöscht beziehungsweise gar nicht freigeschaltet. Genau aus diesem Grund dupliziere ich für gewöhnlich so etwas für – in meinen Verantwortungsbereich (!). Ich habe mich bereits in der Vergangenheit häufig negativ über die Führung bei Schnittberichte geäußert – was diese Vorgangsweise für mich leider nur bestätigt.
Das betrifft offenbar vor allem dieses Thema – vom aus meiner Sicht absolut unnötigen Hinweis darauf bei Kriegsspielen sich von Swastika-Symbolen ideologisch zu distanzieren angefangen. Ein freies Sprechen über viele Dinge erscheint mir so unmöglich gemacht – bei einer Seite die erstens nachweislich und eindeutig äußerst kommerziell ausgerichtet ist, und dann mit dem Publikum das sie anzieht anscheinend nicht klarkommt. So wichtig und (leider!) einmalig sie bei der Situation gegenüber vielen popkulturellen Medien in Deutschland auch ist.
Durch Sperrung von Kommentaren wie des Meinigen rückt SB.com dabei jedoch auch Menschen wie mich, unbeabsichtigt oder nicht, direkt oder indirekt, in die Nähe des Nationalsozialismus: ich beschränke mich mal (auch) darauf an dieser Stelle dagegen auf das Schärfste zu protestieren und zu erklären wie ungeheuerlich beleidigend und diskriminierend ich das finde. Die Demokratiedefizite im Umgang mit Werturteilen, deren bloßer Erkenntnis, erscheinen mir so vielfältig eklatant zu sein. Und um so zu gewinnen ist es wohl wirklich besser (gleich) zu schweigen. Trauriger Weise.