USA verteidigen die Freiheit oder ein Streifzug durch "ihre" Geschichte

Welche Freiheit meinen sie? Beginnen wir mit dem häufig benutzten Wort Antiamerikanismus. Wenn man die us-amerikanische Regierung kritisiert, ist man zwangsläufig antiamerikanisch. Wieso? Der ganze Kontinent ist Amerika und besteht aus Nord-, Mittel- und Südamerika. Wenn z.B. jemand ein nicht nordamerikanisches Land kritisiert, fällt nie der Begriff antiamerikanisch. Es wundert nicht, dass besonders von Mittelamerikanern der Begriff "Gringos" für US-Bürger verwendet wird. Der Begriff wurde populär durch den Krieg Mexiko vs. USA und hat sich in Lateinamerika verbreitet.
USA verteidigen die Freiheit, bringen heilende Demokratie und haben bei ihren Interventionen viele "hübsche" Waffen und "Bömbchen" parat. Die jüngste Vergangenheit und die aktuellen Ereignisse machen uns es besonders deutlich. War das jemals anders? Die NATO macht mit, die Rüstungsindustrie und die Börse freuen sich. Verlangt man die Waffenproduktion zurück zu schrauben, kommt das Totschlagargument: Das vernichtet Arbeitsplätze. Als ob es ihnen um die Menschen ginge. Wer glaubt das noch?!
Zu Zeiten des sog. Kalten Krieges mit der Sowjetunion hatte man diese Ausrede, um z.B. in Guatemala, Iran, Vietnam, Chile oder Nicaragua zu intervenieren. Heute sind es die allzeit "bösen" muslimischen oder "islamistischen" Länder. Unsere Medien babbeln es gebetsmühlenartig nach. USA bemühen sich in Wahrheit rein rhetorisch um Freiheit. Ihre wahren Interessen an anderen Ländern setzen sie gnadenlos ohne Rücksicht auf Verluste mit Gewalt durch. Gehen wir ein wenig zurück in die Geschichte. Ich bündele es. Wer Interesse hat, kann es vertiefen.
Die Insel Hisponola war versklavt. Der westliche Teil Haiti war unter französischer Vorherrschaft. Die Bevölkerung lehnte sich auf. Zwei der Gründerväter von USA, Washington und Jefferson, die Sklavenhalter waren, halfen den Freiheitskämpfern nicht. Den Plantagenbesitzern von Haiti wurden von USA Kredite gewährt, um die weitere Sklavenunterdrückung zu finanzieren.
Man sorgte sich, dass sich us-amerikanische Sklaven ebenfalls auflehnen könnten. Die Folge: Es ermöglichte Napoleon eine Machtposition in USA. GB war im kanadischen Norden übel aktiv, Frankreich beherrschte den Westen und sie waren den Indianern gegenüber genauso gnadenlos. Die Spanier wüteten in Florida, Texas und Kalifornien. Latein- und Südamerika ist eine andere Geschichte, für die sich die beteiligten europäischen Länder nicht rühmen können. Als Haiti siegte, verweigerte USA ihnen die diplomatische Anerkennung. Ist das die Freiheit, die sie meinen?!
Viele glauben, Lincoln wollte die Sklaven befreien. Mitnichten. Seine "Emancipation Proclamation" und der Zugang von "Schwarzen" ins Weiße Haus, sorgten für die Nominierung zur Präsidentschaftskandidatur. Er wurde Präsident. Die Rechnung ging auf. Er hielt die "Schwarzen" für naturgegeben unterlegen. Das Wort "Nigger" gehörte zu seinem Sprachgebrauch.
In der "New York Tribune" erschien: "Wenn ich die Union retten könnte, ohne einen einzigen Sklaven zu befreien, würde ich es tun. Wenn ich sie retten könnte, indem ich alle Sklaven befreite, würde ich es tun. Und wenn ich sie retten könnte, indem ich einige befreite und andere nicht, würde ich es ebenfalls tun." Die Südstaaten hatten sich von den Nordstaaten abgespalten. Lincoln suchte sogar die Unterstützung von Sklavereibefürwortern. Ihm ging es nicht um die Sklavenbefreiung. Den Bürgerkrieg führte er zur Wiedervereinigung von USA für die Rettung der Union. Er ordnete ohne Zustimmung des Kongresses die Blockade der südlichen Häfen an. Heer und Freiwilligenanwerbung wurden mobilisiert.
Es begann ein harter Krieg. Ca. 620.000 Menschenleben. In keinem Krieg haben USA jemals mehr eigene Bürger verloren. Dieser Krieg gilt unter Historikern als der erste "moderne" Krieg. Der Eisenbahn war es zu verdanken, dass Handgranaten, Maschinengewehre, Minen, Raketen leicht zu transportieren waren. Repetiergewehre und die Winchester Rifle kamen zum Einsatz. Die Bevölkerung wurde durch Schikanen und Verwüstungen demoralisiert und terrorisiert. Historiker nennen diesen Krieg den ersten totalen Krieg. Er wird als Vorläufer beider Weltkriege gesehen. Man nennt es auch eine neue Dimension des Schreckens. Oder the first war on terrorism.
Der Bürgerkrieg war nicht der erste Krieg von USA im eigenen Land. Sie haben ca. 200 Jahre Krieg gegen die Ureinwohner, genannt Indianer, geführt. Europäische Siedler gegen die Ureinwohner. Damals gab es, neben den vielen unfairen Schlachten wegen unterschiedlicher Waffen, biologische Kriegsführung. Man schenkte den ahnungslosen Indianern mit Krankheitserregern verseuchte Kleidung und Decken. Wer daran nicht baldigst starb, wurde von Soldaten abgeknallt. Frauen, Greise, Kinder, Männer (alphabetische Reihenfolge gewählt), Hund, Katze, Maus.....Zum dem Thema empfehle ich eins der ausführlichsten Bücher über die Indianervernichtung. Dee Brown "Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses".
Die in Nordamerika eingewanderten Europäer oder Siedler haben die Fastausrottung der Ureinwohner und Zwangsversklavung von Afrikanern betrieben. Mittlerweile ist ein Art Mauer oder Mauerzaun zu USA errichtet worden, damit keine Nordamerikaner vom Süden in das Land einwandern können. USA basiert auf Unterdrückung, Tötung, Ausrottung. Von dem "vorbildlichen" Guantanamo fange ich erst gar nicht an. Man kann es auch so formulieren. Ihre hauptsächlich englischen (macht die Welt zu England) und französischen Wurzeln können sie nicht verleugnen.
Wer sich für die Ausbeutung von Südamerika, hauptsächlich durch Spanien und Portugal, interessiert, selbstverständlich unter dem Deckmantel der Kirche, dem legen wir den Film "The Mission" nahe. Nach wahren Begebenheiten. Die Missionare wurden geschickt, um aus den Ureinwohnern andere Menschen nach zivilisatorischem gläubigem Gutdünken zu machen. Viele Missionare haben später die Gefahr erkannt und an der Seite der Ureinwohner gekämpft. Sie haben erlebt, was man unter "Freiheit und "Zivilisation" verstand. Das war Untermenschendenken. Soldaten haben in die Kirche flüchtende Menschen mit Kanonen zum Feuer frei gegeben. Sie haben Kirchen abgefackelt. So ähnlich war das in Nordamerika. Ganze Dörfer wurden abgemetzelt und niedergebrannt. Ist das die Freiheit, die sie meinen? Anderen den Lebensraum zu nehmen, ihre Familien, Freunde, ihr Hab und Gut.
Freiheit ist so leben zu können wie man möchte.

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