Keine Frage, würde Ex-Kanzler Schröder beginnen, die Wirtschaftsbeziehungen der EU zu Russland sind zu wichtig, sie den Europäern zu überlassen!
Dreissig Prozent Anteil des russischen Erdgases an Europas Verbrauch? Viel zu hoch!
Vierzig Prozent Anteil des russischen Erdgases an Deutschlands Verbrauch? Vollkommen inakzeptabel!
Pipelines von Russland direkt nach Deutschland? Ganz schlecht!
Die Lösung, die die USA für uns entschieden haben, lautet:
Die EU verhandelt mit Russland künftig nicht mehr bilateral die Liefermengen und Preise, sondern “en bloc”. Große Verbraucher wie Deutschland subventionieren auf diese Weise die Preise kleinerer Verbraucher. Das hat der polnische Premier Donald Dusk letzte Woche der Frau Merkel vorgeschlagen und die hat nicht widersprochen!
Dann sollen Pipelines dort gebaut werden, wo sie sich bisher wirtschaftlich und politisch nicht rentiert haben. Vom Kaspischen Meer durch die Türkei, von Nordafrika aus UND, natürlich teures Flüssiggas mit Tankern geliefert aus den USA, dem Fracking-Paradies der Welt. Das müssen wir uns schon etwas kosten lassen! Sonst können uns die US-Energiemultis nach dem TTIP-Abkommen direkt auf Schadensersatz für entgangene Gewinne verklagen und dies vor geheimen Schiedgerichten aus drei handverlesenen anonymen Richtern!
Bisher war diese US-Option chancenlos zu teuer und zu kompliziert auf dem Weltmarkt, völlig inkompatibel. Das Putin-Monster hat dies nun geändert. Die Europäer werden begeistert höhere Preise für US-Gas bezahlen, dafür werden die USA schon sorgen, keine Angst.
Dann wartet in Europa selbst ein geschätzter 25-Jahres-Verbrauch an Erdgas unter der Erde darauf per Fracking gefördert zu werden. Die lächerlichen Umwelt-Bedenken der Europäer müssen schnellstens überwunden werden.
Dann muss – natürlich, Bad-Bad-Putin sei’s gedankt – der bescheuerte Ausstieg aus der Kernenergie von Frau Merkel überwunden werden, das entscheiden die USA für uns gleich mit!
Europa hat sich für billiges Russengas entschieden, was für ein dummer Fehler! Jetzt stellt sich heraus, finden die USA, dass es viel zu teuer ist und durch US-Fracking-Flüssiggas zu “auskömmlichen Weltmarktpreisen” ersetzt werden muss. Das wird gleichzeitig den Wettbewerber EU und speziell die Deutschen etwas zurecht stutzen! Die US-Statthalterin in Deutschland, die nette Frau Merkel, kann dann ja die höheren Kosten für die Energie-intensive Wirtschaft nach bewährter Art auf die deutschen Verbraucher umwälzen ;-)