USA: Steigende Zinsen als Gefahr

Die exorbitante Verschuldung der Vereinigten Staaten ist nur deshalb noch tragbar, weil sich das allgemeine Zinsniveau auf einem historischen Tiefststand befindet. Jeder Zinsschritt nach oben kann das auf Schulden errichtete finanzielle Kartenhaus jederzeit zusammenbrechen lassen.

Es ist nicht nur der Bund, der den Schuldenberg ins Unermessliche wachsen lässt, auch die Bundesstaaten und Kommunen schreiben seit Jahren tiefrote Zahlen. Doch damit nicht genug: Die Privathaushalte und die Unternehmen stehen in Sachen Verschuldung nicht besser da. Das ist eine tickende Zeitbombe.

USA: Steigende Zinsen als Gefahr

Bald 60 Billionen Dollar Schulden

Die gesamte US-Volkswirtschaft hat inzwischen (siehe US-Debtclock) rund 59,7 Billionen Dollar Schulden angehäuft. Jeder Prozentpunkt an Zinsen kostet die gesamte US-Volkswirtschaft also runde 600 Milliarden Dollar. Wenn man dan auch noch davon ausgeht, dass der durchschnittliche Zinssatz für diesen Schuldenberg bei etwa 5% (sehr günstig gerechnet) liegt, muss die US-Volkswirtschaft jährlich also rund 3 Billionen Dollar an Zinskosten aufbringen. Das ist beinahe ein Fünftel der gesamten Wirtschaftsleistung des Landes!

Für die Vereinigten Staaten bedeutet dies, dass eine Anhebung der Zinssätze zu einem finanziellen Kollaps führen wird. Immerhin werden dann noch mehr Menschen und Unternehmen ihre Schulden nicht mehr bedienen können, so dass das Bankensystem noch mehr toxische Papiere und faule Kredite in den Bilanzen abschreiben müssen. Denn auch die US-Hypothekenzinsen orientieren sich über kurz oder lang an den Zinssätzen für die US-Staatsanleihen.

USA: Steigende Zinsen als Gefahr

Sichere US-Staatsanleihen? Von wegen!

Ein Blick auf die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen zeigt den Beginn eines Finanzthrillers auf: Letzten Freitag eröffnete sie bei 2,76%, erreichte einen Höchstwert von 2,86%, bevor sie bei 2,83% schloss. Seit Anfang Mai ist die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen um fast 120 Basispunkte gestiegen, und fast alle an der Wall Street sind überzeugt, dass sie noch viel höher gehen wird.

Ein Blick auf den Chart oben zeigt, dass sich die US-Regierung einen Anstieg der Zinsen für US-Staatsanleihen gar nicht mehr leisten kann. Schon jetzt versuchen besonders die Asiaten den Umfang der gehaltenen US-Staatsanleihen deutlich zu reduzieren (siehe hier). Zwar kann die FED dann immer noch den Kauf von Staatstiteln erhöhen, doch dies führt dann unweigerlich in eine enorme Inflationsspirale – welche die Zinssätze noch weiter nach oben treibt.

USA: Steigende Zinsen als Gefahr

Kollabierende Bundesstaaten und Kommunen

Momentan sitzen die US-Bundesstaaten auf einem Schuldenberg von knapp 1,2 Billionen Dollar, die US-Kommunen sogar auf fast 1,8 Billionen Dollar. Immer wieder geraten Bundesstaaten (z.B. California) und Städte (z.B. Detroit) wegen ihrer kollabierenden Haushalte in die Schlagzeilen. Doch sie sind nur Beispiele dessen, was sich quer durch das Land zieht: Der totale Zusammenbruch der öffentlichen Haushalte.

In wenigen Jahren werden immer mehr Kommunen, aber auch einige Bundesstaaten nicht mehr zahlungsfähig sein. Hilfe vom Bund können sie jedoch (im Gegensatz zu den deutschen und österreichischen Ländern und Gemeinden) nicht erwarten. Für ihre fiskalische Misere müssen sie selbst geradestehen.

Tatsächliche Verschuldung bei mindestens 70 Billionen Dollar

Laut einer Studie von Professor James Hamilton von der University of California in San Diego haben die öffentlichen Haushalte der USA jedoch mehr als 70 Billionen Dollar Schulden (Studie hier als PDF). Professor Hamilton rechnete dafür auch Staatsschulden mit ein, die bisher nicht öffentlich freigegeben waren. Dazu zählen unter anderem auch Immobilien- und andere Bürgschaften, die Einlagensicherung, Maßnahmen der Federal Reserve sowie staatliche Treuhandfonds.

Die höchsten Kosten verursachen hierbei der medizinische und soziale Bereich, welche einen Schuldenberg von insgesamt mehr als 50 Billionen Dollar angehäuft haben. Das Congressional Budget Office geht zudem davon aus, dass die Zinszahlungen für die gesamte Schuldenlast bis zum Jahr 2021 das Verteidigungsbudget der Vereinigten Staaten übersteigen werden. Und das ist noch sehr positiv gerechnet, da sie nicht von stark steigenden Zinssätzen ausgehen.

 

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