Die israelischen Botschafter in London und Paris sind offiziell einbestellt worden um sich zu erklären. Grund sind die geplanten weiteren 3000 Siedlungen im Osten Jerusalems als Antwort auf die Ernennung Palästinas zu einem Beobachterstaat
Die trotzige Reaktion Netanjahus hat genau das Gegenteil von dem bewirkt, was er damit erreichen wollte. Ein deutlicher Hinweis auf seinen Realitätsverlusst, denn er hätte bemerken müssen, dass spätestens mit der deutlichen Mehrheit von 138 Ja- Stimmen für die Aufnahme Palästinas in die UN das übliche Veto der USA einfach übergangen worden war. Seit 45 Jahren verhindern die USA und Europa nun schon die Anerkennung eines Palästinenserstaates, diesmal jedoch haben sich die europäischen Staaten ihrer Stimme enthalten, die USA legten ihr übliches Veto ein – und wurden niedergestimmt von den weiteren Mitgliedsstaaten.
Spätestens jedoch, seit die besagten Botschafter einbestellt wurden, steht inoffiziell fest, dass Israel am 29. November dieses Jahres den Schutz seines großen Bruders verloren hat. Nicht ganz, aber immer mehr. Daher die enorm besorgten Reaktionen auf Netanjahus Siedlungspläne, auch aus Berlin. Auch Putin hatte Israel bereits dazu aufgefordert, den Siedlungsbau komplett einzustellen. Allerdings dürfte er dabei keine Besorgnis verspürt haben, sondern eher Genugtuung. Um Flagge zu zeigen, hatte indessen der für den Nahen Osten zuständige Außenstaatssekretär Alistair Bur, der den israelischen Vertreter Daniel Taub einbestellte, ebenso wenig eine Wahl, wie sein französischer Amtskollege, der israels Vertreter in Paris, Yossi Gal, vorladen ließ. Es wird sogar erwogen, die Botschafter Israels gänzlich abzuziehen, was einem Paukenschlag gleich käme. Das hieße nicht weniger, als dass Paris und London erwägen, ihre diplomatischen Beziehungen zu Israel abzubrechen, wenn auch vielleicht nicht endgültig.
Seit dem vergangenem Donnerstag hat sich die Welt mehr verändert, als seit dem zweiten Weltkrieg. Zwar sind die USA nach wie vor die vorrangige Hegemonialmacht auf Erden, aber offenbar nur noch im militärischen Bereich und auch da mit schwindendem Einfluss. Im diplomatischen hingegen sind sie bereits auf Platz zwei verwiesen worden. Dies mag nicht zuletzt daran liegen, dass der aufwendige und teure Raketenschutzschild sich als unwirksam erwiesen hat. Die betroffenen Staaten Russland, China und der Iran weichen den Plänen zur Einkesselung ihrer Armeen auf elegante Weise aus, indem sie ihren militärischen Einflussbereich drastisch ausweiten. Dadurch umgehen sie einerseits den Raketenschirm, andererseits zeigt dies, dass die bisherige Strategie der Landesverteidigung auf eigenem Boden einer neuen Strategie des Angriffs auf feindlichen Boden gewichen ist. Russland setzt vor allem auf seine U- Bootflotte, allesamt bestückt mit atomaren Interkontinentalraketen. Die können jederzeit vor der Küste Kaliforniens, Washingtons oder New Yorks auftauchen.
Auch China baut wie der Teufel U- Boote während sich Russland gerade einen weiteren Flugzeugträger zusammen frickelt. Der Iran hat seine Aktivitäten bis weit in den Golf von Oman hinaus erweitert. Hatte in den 60er Jahren die geplante Stationierung von Raketen vor der Küste der USA die Kubakrise ausgelöst, obwohl dies lediglich eine Antwort auf amerikanische Raketen in der Türkei war, so besitzt Russland nun verteilt über die ganze Welt schwimmende Kubas, ebenso wie China. Und alle Waffensysteme der USA können nicht verhindern, dass ein atomarer Zweitschlag ihr eigenes Schicksal besiegeln würde. Es scheint, als sei das Gleichgewicht der Kräfte dabei, zurückzukehren.
Quellennachweis und weiterführende Links:
- donaukurier
- spiegel
- tagesanzeiger.ch
Die Auswahl der Quellen bitte ich zu entschuldigen, es gibt noch keine besseren.