Seit dem Wochenende warnen US-Behörden vor Reisen nach Europa, insbesondere Deutschland. Im US-Militärgefängnis in Afghanistan wird der Deutsch-Afghane Ahmad S. bereits seit Wochen verhört und soll sich geständig zeigen. Der Islamist gesteht Terrorpläne gegen Deutschland. Wie der US-Geheimdienst berichtet, gibt es Pläne, möglichst Zeitgleich Anschläge in Berlin, London und Paris zu verüben. Zu den Zielen in Deutschland gehören der Berliner Fernsehturm, das Hotel Adlon und der Berliner Hauptbahnhof. Amerikanische Medien berichten von konkreten Hinweisen, die Bundesregierung jedoch warnt vor Panikmache. De Maiziere sagte heute, dass es keine Hinweise gebe. „Für Alarmismus besteht jedenfalls zur Zeit kein Anlass.“
Seit Wochen wird Ahmad S. in einem US-Militärgefängnis festgehalten und verhört. Einen Teil der Informationen über angebliche Terroranschläge in Europa soll der Islamist bei Vernehmungen verraten haben. 2009 reiste Ahmad mit einer Gruppe Hamburger Islamisten nach Afghanistan, um sich im afghansch-pakistanischen Grenzgebiet in einem Terrorcamp ausbilden zu lassen.
Vor ihrer Abreise traf sich die Hamburger Gruppe regelmäßig in der Taiba-Moschee, in der sich, bevor sie umbenannt wurde, schon die Attentäter und Komplizen vom 11. September 2001 trafen. Wegen der Verbindung zu den Anschlägen wurde die Moschee nach 2001 von Al-Quds-Moschee in Taiba-Moschee umbenannt.
Laut TV-Sender CNN soll es aber noch keine Hinweise geben, wann die Anschläge verübt werden sollen. In England und Frankreich hält die Regierung die angeblich bevorstehenden Anschläge für sehr wahrscheinlich. In England wurde am Wochenende die erste Alarmstufe ausgesprochen. De Maiziere spricht dagegen von einer „abstrakten Gefährdung“. Sämtliche Hinweise würde man aber sehr ernst nehmen und intensiv prüfen. Terrorexperten wollen die Gefahr nicht runter spielen, sagen aber über die Reisewarnungen der USA, dass die Amerikaner seit dem 11. September 2001 regelrecht traumatisiert sein und entsprechend auf alle Hinweise reagieren.