Die Kanzlerin hat mit dem Präsidenten telefoniert. Dabei soll verschämt, wie das so ihre Art ist, auch das Abhörthema zart angedeutet worden sein.
Obama soll ihr versichert haben, sie zu geeigneter Zeit in geeigneter Weise über geeignete Kanäle informieren zu lassen, wenn er gerade nichts besseres zu tun habe. Am besten direkt auf der Arbeitsebene zwischen Master und Slave, äh.. also zwischen NSA, CIA, FBI und ihren Zuarbeitern vom BND, MAD, und den lustigen VSlern, denn dort herrsche das Rechte Verständnis, wie auch bei ihrem überaus tüchtigen Innenminister, diesem bayrischen Sheriff HP Friedrich.
Merkel bedankte sich überglücklich. Man merke halt gleich, dass Amerika eine Demokratie sei, seufzte sie. Die Stasi habe sie früher nie informiert, wäre ja auch nicht nötig gewesen, hi, hi, sie habe ja in der DDR nichts zu verbergen gehabt, so wie dieser Robert Havemann etwa, dessen Grundstück sie sich niemals nicht genähert habe. Hach, darüber habe sie erst kürzlich mit Präsident Gauck gesprochen, der teile ihre Ansicht über die demokratischen Freiheiten des Westens. Auch der habe ja damals so schrecklich unter der Stasi gelitten…
Aber die ganze Abhörarie habe ja auch etwas Gutes befand die Kanzlerin, jetzt schon wieder ganz die pragmatische, begnadete Physikerin. Man brauche nicht zum Telefonhörer zu greifen, zu überlegen wie denn der Zeitunterschied zwischen Berlin und Washington sei, sondern man könne einfach in seinem Büro am Schreibtisch sitzend, laut sagen „Das ist für Dich, Barack“, oder auch „nimm dies, Obama“, oder „Menno, spinnst Du?“
„Du kriegst doch alles Live, in Echtzeit, Barack“ fragte sie besorgt.
Da strahlte der Präsident, zeigte ihr sein schönstes Lächeln, „you bet, Angela, für eine drittklassige Verbündete, hast Du eigentlich eine erstklassige Einstellung!“