Urteilt nicht, auf das ihr nicht verurteilt werdet

Erstellt am 7. Februar 2013 von Mimistclair

Puhhh wie schwer ist das denn! Wie soll das denn gehen?So schnell haben wir uns eine Meinung gebildet:
über die neue Haarfarbe der Nachbarin; einen Post im Internet, den wir nur kurz überfliegen und dessen Tiefe und eigentliche Bedeutung wir so schnell gar nicht erfasst haben; über die Berufswahl unserer Kinder; über die Krise im Nahen Osten; über einen Politiker; über Fleischesser; Veganer; Homosexuelle, gläubige Christen, Spirituelle New Ager, an Engel Glaubende und Atheisten.

Wir glauben zu wissen was richtig und was falsch ist, doch in Wahrheit haben wir keine Ahnung, wir haben Meinungen sonst nix! Woher wissen wir eigentlich, dass unsere Meinung die Richtige ist? Wer hat das gesagt?Und stimmt das, was wir gelernt haben zu glauben, wirklich?
Ich zum Beispiel glaube von ganzem Herzen und voller Begeisterung an einen mich bedingungslos liebenden Gott und erlaube mir diese Göttlichkeit als meinen himmlischen Papi vorzustellen. Es tut mir einfach gut in Krisenzeiten das Gefühl zu haben, da ist jemand der mich hört und sieht. Und, dass ich diesem Gott nicht gleichgültig bin. Über all die Jahre habe ich so immer wieder die Erfahrung von Frieden, Hoffnung, Zuversicht und Schutz erfahren dürfen.
Aber ich habe doch nicht das Recht anderen zu sagen sie sollen gefälligst das Gleiche glauben wie ich! 
Genauso wenig, wie ich mich dafür rechtfertigen will, warum ich mir als aufgeklärter Mensch tatsächlich erlaube das Göttliche in eine menschliche Form zu pressen. Natürlich ist mir bewusst, dass GOTT so unendlich groß, so vielfältig, dass mein Bild ihm gar nicht gerecht werden kann. Doch es ist das, was mir hilft als Mensch den für mich besten Weg durch dieses Leben zu beschreiten.
Aber was, wenn ein Andere dem Göttlichen auf ganz anderen Pfaden begegnet ist? Was wenn es im Grunde die gleiche Kraft ist die wir meinen, der wir jedoch andere Namen gegeben haben?
Woher weiß ich ob dieser andere Mensch nicht genau die gleiche Liebe und Geborgenheit spürt wie ich, auch wenn er Gott anders nennt. Wer bin ich mir da ein Urteil zu erlauben.

Ich habe keine Ahnung!Ich habe eine Meinungen und die gehört mir! Es ist meine und ich kann von niemandem verlangen meine Meinung mit mir zu teilen! 
Das hat was mit Respekt und Vertrauen zu tun. Nicht nur vor dem Menschen der mir da gegenüber sitzt, sondern auch vor dem GOTT an den ich glaube und dem ich vertraue, dass ER hier alle Fäden in der Hand hält und schon weiß warum ER uns alle so unterschiedlich erschaffen hat.
Natürlich wünschte ich mir in so manchem Gespräch mit den suchenden und verzweifelten Menschen die zu mir kommen oft, dass ich ihnen ein wenig von der Liebe Jesu, die ich spüre, vermitteln könnte. Doch wie soll das gehen! Sie wurden so enttäuscht, so oft verletzt und fühlen sich so im Stich gelassen. Sie kämpfen sich Tag für Tag durchs Leben und werden dabei immer müder und verzweifelter. 
Ich wünsche von ganzem Herzen, sie könnten ein wenig ihrer erwachsenen Vernünftigkeit ablegen und sich wieder wie ein bisschen mehr kindliche Naivität erlauben. Das ist so heilsam. Das gibt wieder neue Kraft. Doch wer bin ich jemanden dafür zu verurteilen, wenn er sich das in der heutigen Zeit, bei all dem Druck der auf uns lastet einfach nicht mehr traut. 
Ich kann nur versuchen es dem Menschen nachzutun, der vor so vielen Jahren gelebt hat und uns gezeigt hat wie es geht.
Er sagte: „Urteile nicht! Trau dich offen zu bleiben! Bilde dir keine Meinung! Halte deine Augen und dein Herz stets auf mich, die LIEBE ausgerichtet. Und überlasse mir das Urteilen!Denn der Preis den du dafür bezahlen würdest wäre viel zu hoch! Glaube mir mein Kind, lass es einfach bleiben! Lass mich das machen! Dir fehlt der Überblick, du siehst doch nur einen klitzekleinen Teil des Ganzen. Du würdest dich verlaufen und den Blick für das Wesentliche verlieren!“
Und so versuche ich es jeden Tag aufs Neue nur um immer wieder festzustellen, dass ich meinem kleinen Ego doch wieder auf den Leim gegangen bin. Schwupps hab ich nämlich mal eben wieder 5, 10, 20 neue Urteile und Meinungen rausgekloppt bevor ich die Zeit hatte in Ruhe darüber nachzudenken. Wenn ich das dann merke bin ich im ersten Moment total traurig über mich und meine Unfähigkeit so einer einfachen Anweisung nachzufolgen! 
Doch dann renne ich ganz schnell zu meinem himmlischen Papi und erzähl ihm einfach was ich da gerade erkannt habe und was mich belastet. 

Und höre ganz tief in meinem Inneren seine liebevolle Stimme die zu mir spricht „Ach mein Schatz, ist doch gar nicht schlimm! Alles ist gut! Du bist hingefallen und hast dir dein Knie ein bisschen aufgeschlagen! Komm ich puste mal und dann ist alles wieder Heile! So und nun geh wieder spielen. Du hast doch etwas Wichtiges gelernt und du wirst sehen mit der Zeit wirst du immer seltener fallen. Du lernst immer noch und vergiss nie: Du bist mein Kind und du wächst ja noch und wirst mir von Tag für Tag ähnlicher! Sei unbesorgt, ich LIEBE dich immer!“
Dann lache ich mit IHM und kehre gestärkt und voller Zuversicht zurück in mein Leben. 
Sollen andere darüber doch denken was sie wollen! 
Ich weiß wie es sich anfühlt und ich wünsche von ganzem Herzen, dass du eines Tages auch dieses Gefühl in dir erleben darfst.Bis dahin will ich einfach nur, ohne jeden Vorbehalt, respektieren wo du gerade stehst und welche Meinung du dir über all diese Dinge gebildet hast. Denn du bist auf vollkommen anderen Wegen gegangen als ich. Du hast ganz andere Erfahrungen gemacht und andere Schmerzen ertragen müssen.
In Liebe deine Mimi

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