Wien (Culinarius) „Báilale al flamenco!“ (Tanzt zu Ehren des Flamen)– soll das Volk 1516 den Tänzern anlässlich der Krönungsfeierlichkeiten des aus Flamen stammenden spanischen Königs Karl 1. zugerufen haben. Das ist eine Erklärung für den Ursprung des Wortes „Flamenco“, eine andere leitet sich von dem Wort Flamencos ab und bezeichnete die aus dem Norden Europas eingewanderten Roma, die diese Musik spielten.
Heute gehört der Flamenco aus Andalusien zu dem „immateriellen Welterbe der Menschheit“ der UNESCO unter welches Musik, Tanz, Spiele, Bräuche, handwerkliche Fähigkeiten, Sprachen und mündliche Literaturformen fallen.
Im Bistro SALIN in der alten Saline in Bad Reichenhall beginnt das Jahr wieder kulturell. Bei der Veranstaltung „Bailando al Cante“ tritt am 5. Februar Úrsula Moreno, eine der international gefragtesten Flamenco-Tänzerinnen Spaniens, auf. Begleitet wird sie von Antonio Andrade auf der Gitarre und dem Sänger José Luis Garcia Barvo „Cheito“. Úrsula Moreno studierte Tanz- und Schauspiel am Real Conservatorio de Musica y Danza de Málaga, ihre Flamencoausbildung erhielt sie bei Flamencogrössen wie Tona Radely, Luci Montes und Carmen Juan (Málaga), Loli Flores, Matilde Coral und Manuel Betanzos (Sevilla) sowie bei Maria Magdalena, Antonio Canales, Carmen Cortes, La China und Adrián Galia (Madrid). Große Bühnenerfahrung erlangte Úrsula Moreno auf Tourneen mit den Compagnien von Conchita del Mar und José Luis Ponce. Anschließend leitete sie fünf Jahre ihr eigenes Tanzstudio in der Schweiz und war viele Jahre Mitglied des Flamenco-Kathak Projects “Music Ensemble of Benares”. Sie ist künstlerische Leiterin der Cursos Internacionales de Flamenco in La Puebla de Cazalla (Sevilla) und Málaga und hält regelmäßig Fortbildungskurse im Ausland. Seit vielen Jahren lebt sie wieder in ihrer Heimatstadt Málaga, wo sie das Centro Cultural & Flamenco URSULA MORENO gründete. Für die Compañia Flamenca Antonio Andrade schuf sie die Bühnenproduktionen “Noches de Amor”,“Vaya con Dios”, “Bailando al Cante” und “Mi Carmen Flamenca” und tritt als Solistin auf. Beim Concurso Nacional de Ronda erhielt Úrsula Moreno den Segundo Premio 2010 und den Premio al mejor Baile por Caña 2011. Als Tänzerin und Choreographin ist sie derzeit mit zwei Erfolgsproduktionen (“Mi Carmen Flamenca” und “Bailando al Cante”) weltweit auf Tournee.
Zu sehen ist der Flamencotanz in seiner ursprünglichsten und echten Form aus Andalusien, der südlichsten Provinz Spaniens. Seit Jahrhunderten ist sie von vielen Kulturen geprägt worden, von Römern, Mauren, Juden, Nordspaniern und Afrikanern, deren Einflüsse man in der andalusischen Musik spürt. Im 19. Jahrhundert, nach dem spanischen Unabhängigkeitskrieg und mit dem erwachenden Nationalstolz, wird auch die Musik der Zigeuner gewürdigt. 1881 wird in Sevilla das erste café cantante gegründet. Hier treten verschiedene Sänger-Interpreten neben einander auf, andalusische Volksgesänge mischen sich mit der Musik der Roma. Zum Gesang gesellt sich der Tanz, der strengen Regeln folgt. Reiz und die Schönheit des Flamenco-Tanzes besteht aus dem Ausdruck des Tänzers und seiner Körperbeherrschung. Die Bewegung jeden Teils des Körpers ist wichtig, ja sogar die Blickrichtung. Auffällig ist die rhythmische Fußtechnik, dabei tragen die Tänzer Schuhe mit Nägeln beschlagene Holzabsätze. Als traditionelles Begleitinstrument gilt die Flamenco-Gitarre. Ebenso werden Kastagnetten verwendet, das sind zwei löffelförmigen Hölzer, die mit den Fingern aufeinander geschlagen werden. Doch auch das Klatschen mit den Händen, ob laut und hell oder dunkel und leise, folgt vorgegebenen Regeln. Hasta la vista!
Karten über Ticketgarden über vonschilgen@A1.net oder oder an der Abendkasse
Tischreservierung im SALIN wird unbedingt empfohlen!
Einlass ab 18 Uhr
Fotocredit: Javier Andrade