Urlaub, Reisen, Leben und so

Von Karnaya

Liebe Leser,

ein paar Worte in eigener Sache…
Vielleicht ist’s dem einen oder anderen schon aufgefallen, dass „reisen“ bei mir nicht mehr ganz vorn steht. Auch bloggen nicht. Ehrlich gesagt steht beides zur Zeit superweit hinten. Dieses Jahr wird nicht mehr gereist. Und nächstes? Schaunmamal. Ich bezweifle es, ehrlich gesagt. Mich zieht’s nirgendwo hin. Noch nicht mal wirklich auf ’nen Wochenendtrip. Okay, vielleicht u.U. mal in die Berge, wenn mich jemand mitnimmt, aber das war’s. Ich verbringe gerade meinen Osterurlaub auf Terrassien und im Wald. Der erste Tag des Urlaubs war ’ne halbe Weltreise, etwa 150 Kilometer Roundtrip. Städtchen – Dillingen – z.B., da ich meine gebraucht gekaufte Hängematte (inkl. Ständer) abholte. Dillingen, laut Netz eine Gegend, die zu den dünn besiedelten Gegenden Deutschlands zählt. – Was soll ich sagen? – Es war mir zu viel Trubel. Zu viele Menschen. Zu viel Verkehr auf der B16 – und dieser war tierisch stressig.

Ich hab’s scheinbar tatsächlich geschafft mal „wo anzukommen“, nämlich in meiner Heimat. Hier sitze ich nun die letzten Tage, lasse mich von der Amsel beschimpfen/begucken („mein“ Amselmännchen kommt schon mal etwa auf 1.5m zu mir ran, wenn ich auf der Terrasse herumlungere!), gucke „meinem“ Rotkehlchen zu, wie es auf dem Drahtseil -äh- der Fallschirmleine spazieren geht, habe den ersten Schmetterling des Frühjahrs gesehen, habe an Ostern einen Oster-äh-Feldhasen gesehen, … und gucke meinen Pflanzen beim Wachsen zu. Die sprießen wie blöde und selbst die ehemalige Matsch- und Schlamm-Wüste, die sich Rasen hätte nennen sollen, sieht ganz passabel aus (besser ist das, ich habe nämlich in mühsamer Kleinarbeit den Boden belüftet – alle paar Zentimeter mit einem Spaten einstechen, rütteln, rausziehen… Puuuuuuh!) Ganz nebenbei begutachte ich die örtliche Vogelpopulation, höre ihr beim Zwitschern zu, füttere sie rund und fett, schmeiße meinem Amselmännchen hin und wieder Rosinen hin (als Rosinenspender tauge ich nämlich, dann schweigt der Herr!), koche, wandere und werkle so vor mich hin. Und irgendwie macht mich das Ganze zufrieden, ausgeglichen und glücklich. Ich habe im Umkreis von 20 Kilometer etwa 10-15 Seen, ein Freibad, Naturschutzgebiete, Wald, Fluss, … Bis zum Altmühltal ist’s nicht weit, dort kann ich wandern, bis die Socken qualmen, oder der Hintern mit dem Fahrradsattel verwächst… Warum sollte ich dann in die Ferne schweifen? Zur Zeit will mir da keine gute Antwort einfallen.

Meine Pläne für dieses Jahr:

  • mehr Obst/Gemüse anbauen
  • mehr Kram selbst machen (Kefir, Joghurt, Quark, Tomatensaucen, Bärlauchpesto, …)
  • Erste-Hilfe-Kenntnisse auffrischen
  • einen „unverpackt“-Laden aufsuchen und leerkaufen ;-)
  • ein „Ballett“ besuchen
  • Wildkräuter- und Pilze sammeln und Wissen vermitteln lassen/anlesen
  • mehr mit dem Bund Naturschutz zusammenarbeiten/viel beim Repair Café lernen und selbst reparieren
  • Klamotten und „Kleinkrusch“ nähen
  • mehr auf Konsum verzichten/gebraucht kaufen/alternativ konsumieren (mehr Bücher von der Bücherei leihen, Saatgut und Pflänzchen tauschen, mir Alternativen überlegen/Verzicht üben, …)
  • überflüssig/unpassend gewordene Sachen verkaufen/tauschen
  • mehr recyceln
  • mehr auf plastikfrei/keine/wenig Verpackung achten
  • mehr aufs Auto verzichten/Fahrrad fahren/laufen/Öffis verwenden (haha…)
  • hoffentlich irgendwann mein Fairphone 2 bekommen (vor 3 Monaten bestellt… Mein bisherigen Handy zickt immer schlimmer und steht kurz vorm Hardwaretod!)
  • mich von „Altlasten“ befreien
  • regelmäßig meditieren
  • regelmäßig Sport
  • häufig wandern und spazieren gehen
  • vieeeeel Zeit draußen verbringen
  • seltener Supermärkte besuchen
  • noch häufiger auf die regional „produzierte“ Naturland-Bio-Milch zurückgreifen
  • noch häufiger den Wochenmarkt besuchen
  • noch konsequenter saisonal/regional/bio ernähren
  • eine alte Freundin besuchen
  • meinen Freundeskreis vergrößern und mich häufiger mit Freunden treffen
  • Vorräte weiter dezimieren
  • noch konsequenter „Reste/Müll“ verwerten
  • Insekten probieren (Adressen von Restaurants in München, Nürnberg oder Augsburg erbeten!)
  • Vitkualienmarkt besuchen

Irgendwie passt da „reisen“ auch nicht mehr rein… Fazit: Das war’s erst einmal mit Reisen für Frau Dismar. – Meine Frage: interessiert euch der ganze Kram überhaupt, oder kann ich mir aus eurer Sicht das Bloggen sparen?

(Dieser Beitrag wurde in meiner Hängematte, eingemummelt in Decken und ’nem fetten Poncho, verfasst.)