Wenn wir schon mal da waren wollten wir natürlich auch ein bisschen was sehen. Auch wenn wir -früher als Kinder mit unseren Eltern- schon oft genug Urlaub in Sizilien gemacht haben, war es doch so das man den ganzen Tag bei Verwandten war oder Zuhause rumgammelte. Sehenswürdigkeiten, oder interessante Plätze haben wir nie besucht, deswegen sollte das diesmal anders sein. Auf zum Valle dei Templi!
Die Stätten von Agrigent, im Volksmund als „Tal der Tempel“ (Valle dei Templi) bezeichnet, sind Teil der eindrucksvollsten archäologischen Fundstätten in Sizilien. Sie zeigen besonders die Überreste der bedeutendsten antiken griechischen Stadt Akragas. Auch Johann Wolfgang von Goethe war schon hier. Seit 1997 zählen die archäologischen Stätten von Agrigento laut UNESCO zum Weltkulturerbe und ein Besuch lohnt sich alle mal.
Die heutigen Anlage wird durch eine Hauptstrasse getrennt was ich sehr interessant fand. Wir fuhren also auf den offiziellen, natürlich nicht kostenlosen, Parkplatz und erwarben die noch weniger billigen Tickets am Schalter. Natürlich wollten wir dann nicht gleich noch mehr Geld ausgeben und lehnten das freundliche Angebot, ein Taxi für die 2 km aufstieg zu nehmen. Schon bis dahin hätten wir über 20€ los haben können, ohne überhaupt drin zu sein. Nee, lass mal! Drei Erwachsene und ein Kind im Buggy, das konnten wir auch so meistern. Wir begaben uns auf den offiziellen Weg, der schon recht eindrucksvoll gestaltet war und waren neugierig was auf uns zu käme.
Ein Holzpfad führte direkt in die ehemalige Stadt und bot Blick auf den Tempio dei Dioscuri. Wow war das ein Anblick! Interessant war, das viele Leute wohl einfach zu dumm waren, und zu verstehen das die Absperrungen dazu dienen, nicht auf die Tempel zu Klettern, stehen oder sitzen. Nur weil diese zu Teil offen waren, damit es nicht so hässlich wirklich, muss man ja nicht gleich übertreiben. Naja…Wir haben uns auch mit Bilder aus etwas Entfernung zufrieden gegeben. Und mussten nur immer wieder schmunzeln wenn wieder jemand rief das man gefälligst nicht auf die Tempel zu steigen hat. Typisch sizilianisch, wird man hier nicht mal eben freundlich gebeten.^^
Die Strecken sind überwiegend Kinderwagenfest, nur einmal hatten wir etwas Probleme, da es sich um einen Berg mit steinigem Weg handelt, ich verstehe aber durchaus, dass man das so belässt wie es gehört. Wir gingen so weit wie möglich und kehrten dann wieder um. Zu sehen gibt es genug, da war das kein Weltuntergang. Und bei 42° und nur wenigen schattigen Plätzchen ist man froh um jede Anstrengung die einem erspart bleibt. Man sieht noch vielen Steinansammlungen, Ruinen und Gebilde von denen man nur erahnen kann was es einmal war. Wer besonders interessiert ist, kann sich aber auch an den vielen Infotafeln schlau machen,oder einen Reiseführer Buchen.
Wir hörten deutsche, englische, französische und spanische, ich denke das es da noch einige mehr gibt und man nicht auf sich allein gestellt ist, wenn man nicht nur kucken sondern auch mehr erfahren will. Überall wo ein Bunter (Sonnen-) Schirm hervor blitzte waren Touristenführer, die de Gebäude erklärten und etwas von der Geschichte zum besten gaben. Souvenirs konnte man natürlich auch erwerben und WASSER. Ich weiss gar nicht mehr wie viele Flaschen wir in den 5 Stunden gekauft haben, aber es müssen um die 10 gewesen sein.
Unsere Eintrittskarten brauchten wir wieder als wir die Hauptstrasse überquerten um den anderen Teil vom Tal der Tempel zu sehen. Schon allein der Aufgang bereitete uns Kopfzerbrechen, denn auch das Kind musste da hoch geschoben werden. Aber es nützt ja nichts…. Wir wollten ja auch unbedingt den Concordia Tempel sehen, der übrigens einer der best erhaltenen Tempel der Welt ist. In der meist prallen Sonne lief es sich angenehm aber man suchte schon hin und wieder ein Bäumchen und Bänkchen zu ausruhen und abkühlen. Dieser Tag brachte uns die ergiebigste Bräune des ganzen Urlaubs, nicht mal am Meer konnten wir – auch wegen Junior – soviel Sonne tanken.
Einen hatten wir also noch vor uns, den Tempio di Giunone, dessen Erreichbarkeit sich natürlich auch auf einem Berg befand. Diese alten Griechen waren schon ein seltsames Volk – hoch, höher, am höchsten. Heute kann man solche Plätze ja wunderbar mit fahrbarem Untersatz erreichen, aber damals? Die waren bestimmt alle wunderbar gebaut. Aber ich will nicht meckern, wusste ich ja da schon, dass auch wir nach dem Urlaub was gegen überschüssige Pfunde tun wollten, und so ein 5 Stunden Marsch war eine gute Vorbereitung, auf die kommenden sportlichen Einsätze.
Oben angekommen war wie immer staunen angesagt, etwas rasten, und den Schatten geniessen. Das schöne ist, das man um die Anlage zu verlassen, den ganzen Weg Retour laufen muss. Das ist deswegen toll, weil man noch einmal die Gelegenheit bekommt alle Tempel zu sehen und dann aus einer ganz anderen Perspektive. Man kann eventuell noch einmal tolle Bilder machen und das beste: Es geht nur noch Abwärts! Die Laune ist ganz weit oben, aber die Füße danken, dass das Steigen ein Ende hat. Alles in allem hatten wir einen wunderschönen Mittag im Valle dei Templi und waren sehr begeistert von all dem was wir sehen konnten!
Unsere abgelaufenen Kalorien haben wir dann übrigens beim Mc Donalds wieder aufgefrischt.^^ Man will ja auch wissen ob das Fast Food überall gleich schmeckt. Als Snack gibt es da ein Stück Parmesan mit aufs Tablett. Und statt Coca-Cola Gläsern haben wir Eisbecher und Löffelchen aus Porzellan zum Mc Menü bekommen. Wir wurden, zumindest wie für Fast Food üblich, kurz satt und fuhren zufrieden weiter. Um den Tag ab zu runden und weil es nicht weit hin war hatten wir natürlich vorgesorgt und die Taschen für einen weiteren Tag am Meer gepackt.