Urlaub im Urlaub

Maremma (CC awesomatik.com)Roadtrip durch Bella Italia
Talamone & Parco naturale della Maremma

Nach Verona, Florenz und Siena haben wird erst mal genug von der Hektik der „Großstadt“. Auf dem Blog maremmageheimtipp war ich auf die Maremma Region aufmerksam geworden. Dort liegt der Parco naturale della Maremma. Von Siena nur ein paar Autostunden entfernt. 

Mein kreativer Fahrstil sorgt allerdings bei der Beifahrerin meines Lebens für hysterische Reaktionen.
Der italienische Verkehr ist für sich schon eine echte Sehenswürdigkeit. Interessante Manöver wie „links blinken, rechts fahren“ sind keine Seltenheit. Da falle ich als gelernter Fahrradfahrer gar nicht auf.
Wer die Maut umgehen will, sollte sich zudem mit Schlaglöchern und anderen Überraschungen anfreunden.

Da wir lebend Talamone erreichen, kann ich soo schlecht nicht gefahren sein. Wir beziehen einen ausreichend schönen Zeltplatz und erkunden anschließend die nähere Umgebung. Die Sonne schiebt sich hinter den Horizont als plötzlich ein krawallartiger Lärm losbricht.
Zu unserem Erstaunen führt die Geräuschkulisse direkt auf unseren Campingplatz!

Der hat tatsächlich ein hauseigenes Animationsteam, das ab 22 Uhr alt und jung seine Gute Laune aufzwingt. Ein mehrstündiges (!) Folterprogramm aus Tanzchoreographien, Sketchen und Kinderaufführungen beginnt.
Der Gute Laune Terror ist ein Mix aus Teletubbies, Ballerman 6 und der Miniplaybackshow. Bei aller Grausamkeit, kann man vor der Leistung der verstrahlten  Animateure nur den Hut ziehen. Wie Soldaten ziehen sie ihr Programm durch auch wenn die Tanzfläche mit der Zeit zusehends leerer wird.

Am nächsten Morgen geht’s zum Naturstrand Marina di Alberese. Ein neun Kilometer Fußweg durch paradiesische Landschaft führt zum Meer. Wildblumen, grüne Hügel und Pinien säumen unseren Weg. Mal fühlt man sich in die USA versetzt, mal in die afrikanische Savanne. Auf dem weiten Land grasen die imposanten Maremma-Rinder neben den anmutigen Pferden der Region. Und wo es Rinder und Pferde gibt, da sind Cowboys nicht weit. Die italienischen Kuhjungen nennt man Butteri. Sie beherrschen ihr Handwerk so gut, das sie einst sogar Buffalo damit beeindrucken konnten. 

Einzige Haken der Region: wenn man den Park im Sommer besucht, darf man Wanderwege (bis auf ein paar Ausnahmen) aufgrund der Brandgefahr nur mit Führung erkunden. Besonders kann ich die Wanderung “The two Towers” empfehlen. Sie führt durch dichten mediterranen Busch bestehend aus grüner Eiche, Rosmarin, Pistazien uvm. Hier fühlt man sich wie im Jurassic Park. Jeden Moment erwartet man einen T-Rex durch den Pinienwald stampfen. Bei der irrealen Kulisse könnte man glatt vergessen, das man sich in Italien befindet. 

Zurück in Alberese versetzt uns eine leckere Pizza Parimigiano sanft zurück in die Realität. 

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