Am nächsten Mittwoch gehts auf in den ersten wirklichen Urlaub mit der Kleinen.
Auf einen Bauernhof in Franken. Premiere
Die Motte hat zwar schon Verwandtschaftsbesuche mitgemacht. Aber die sind entweder schon eine ganze Weile her oder die Strecken waren nicht wirklich der Rede wert.
Als sie wenige Monate jung war, war Autofahren nie ein Problem – außer sie bekam Hunger. Sie fuhr immer gern Auto und konnte im Wagen und auch richtig gut (ein-)schlafen. Seit sie mobil wurde, wurde es immer schlimmer mit dem Autofahren. Sie mag einfach nicht mehr gern ruhig sitzen. Sie will Laufen, Spielen, Toben und Tanzen. Am liebsten den ganzen Tag und die ganze Nacht.
Aber Laufen, Toben und Tanzen vertragen sich eher weniger mit 2 Stunden angeschnallt in einer Babyschale herumkutschiert zu werden. Fährt man mit ihr allein, sind schon die Autofahrten zum Einkaufen oder Musikgarten nicht mehr angenehm. Spätestens nach zwei Minuten beginnt sie zu quengeln.
Unser Urlaubsziel
Das es ein Bauern- oder Ferienhof werden wird war schnell ausgemacht. Wir Eltern haben da Lust d’rauf (und das noch nie vorher gemacht). Auf einem Bauernhof gibt es Natur, andere Kinder und vor allem Tiere. Welches Kind mag keine Tiere?
Wegen den “Problemen” mit dem Autofahren war auch klar, dass die Reise nicht fünf oder sechs Stunden dauern darf. Ein Urlaub im Norden Deutschlands oder Holland fiel damit flach.
Wir haben aber einen schönen Hof in Franken gefunden. Gerade einmal 170 km von hier entfernt. Was bei der Vorlaufzeit von 1 ½ Wochen und mit einem Tag in der Hauptsaison wirklich ein Wunder ist. Mit dem Auto gut in 1 ½ bis max. 2 Stunden zu erreichen. Mit einem entsprechenden Vorrat an Büchern, Spielen und Musik sollte die Strecke zu meistern sein.
Aber es bleibt spannend …
Ausstattung
Auf dem Hof haben wir eine schöne 3-Zimmer Ferienwohnung. Frühstück lässt sich bei bedarf vor Ort und “spontan” hinzu buchen und es gibt einen Fernseher (Papa will ja schließlich das ein oder andere Spiel noch sehen). Ansonsten hat die Ferienwohnung natürlich eine Küche – womit unser Selbstverpflegerurlaub gerettet ist.
Auf dem Hof gibt es mannigfaltige Auswahl an Tieren – ganz besonders freu ich mich darauf mit der Kleinen Hasen zu streicheln. Auf dem Grundstück gibt es einen Spielplatz, der Hof hat eine Spielscheune (wobei ich noch nicht weiß, ob das schon was für sie mit ihren 18 Monaten ist), ein Spielzimmer.
Außerdem bietet die Umgebung genügend Ausflugsziele. Man will ja auch was für die Kultur tun und sich gleich im ersten Urlaub beim Nachwuchs unbeliebt machen (“nicht schon wieder ‘ne Kirche”).
Summa summarum: wir freuen uns wie Oskar und sind sehr gespannt, wie das wird. Ob und wie entspannend so ein Kurzurlaub mit Kind ist. Ich werde hier berichten.
Warum keine Flugreise
Ich bin – urlaubs- und jobbedingt – in meinem Leben oft gereist. Eher Lang- als Kurzstrecken (Taiwan, Japan, USA, etc.). Die Lautstärke der Triebwerke wirkt auf das kindliche Gehör extremer als auf unser erwachsenes Gehör. Kinderohren hören mehr Frequenzen (höher und tiefer) als erwachsene Ohren. Mit dem Alter nimmt der Frequenzbereich, den das Ohr wahrnehmen kann (alters-, Disco- oder iPodbedingt) ab.
Der Stress durch Zeit- oder Klimaumstellung. Das viele Sitzen und die wenigen Möglichkeiten zu toben. Und noch einiges mehr was mich glauben lässt, dass Flugreisen für kleine Kinder nicht nur nicht notwendig, sondern so gar nicht gut sein können.
Auf meinen Reisen, hab ich oft genug kleine Kinder im Flieger quengeln oder schlimmer noch den halben Weg weinen oder schreien gehört. Etwas, dass manchen Kindern einen derartigen Stress verursacht, kann nicht richtig sein. Nicht, wenn es sich vermeiden lässt. Und normalerweise lässt es sich vermeiden.
Das eigentlich heftigste, was ich bisher gesehen hab, war ein Paar, dass mit einem wenige Monate alten Mädchen den 8 Stundenflug auf die Seychellen angetreten hat. Mir geht da nur durch den Kopf: “das arme Kind!”. Der Lärm, 8 Stunden Flug, die Klimaveränderungen, etc. Das kann für so ein kleines Würmchen einfach nicht gesund sein.
Wir werden zumindest uns jetzt erstmal ein paar Jahre zurücknehmen und auf Flugreisen verzichten. Bevor die Motte nicht wenigstens sechs Jahre alt ist, möchte ich mit ihr in keinen Flieger steigen.
Kindern ist es doch egal, ob der Urlaub auf Malle, in der Türkei, auf den Seychellen oder im Harz stattfindet. Spannend ist es für das Kind doch allemal. Der Harz, Franken oder Holland sind auch sehr schön. In Holland war ich überhaupt noch gar nicht. Aber deren Gast- und Kinderfreundschaft ist legendär.
Update 2014-07-28 zum Thema Fliegen mit Kleinkind: Nebenan hat Herzmutter Janina das Buch Reise-Ratgeber für Familien: Fliegen mit Baby und Kleinkind: 190 Fragen und Antworten (Link geht zu Amazon) von Kerstin Führer rezensiert.