Urheberrecht und Raubkopien für Anfänger

Bei der ganzen Urheberrechts- und Leistungsschutzdebatte gerade im Zusammenhang mit der Piratenpartei frage ich mich unwillkürlich, ob die Damen und Herren der populistischen Boulevardpresse wissen, worüber sie schreiben. Meistens eher nicht.

Es beginnt schon mit der einfachen Tatsache, dass mit einer Raubkopie mein Urheberrecht nicht verletzt wird. Eine Raubkopie kann sogar eine ganz gute Sache sein: schließlich gibt es dadurch einen Leser mehr, der sich als potenzielle Quelle für Mundpropaganda entpuppen könnte. Raubkopien als Ursache des Untergangs der Kultur des Abendlandes hinstellen zu wollen ist hirnrissig, denn der Großteil der Bevölkerung besteht aus ehrlichen Menschen, die bereit sind, für ein eBook auch zu bezahlen. Es ist nur die verzerrte Darstellung aus den Medien, die nicht über diese normalen Menschen berichtet, sondern über Kriminelle, Mörder, Betrüger oder Politiker. Daraus entsteht leicht der Eindruck, dass der überwiegende Teil der Menschheit nicht vertrauenswürdig ist. Dieser Eindruck ist aber falsch.

Raubkopien sind für den größten Teil der Indie-Autoren wohl kein Problem. Eher die Anonymität, um den Unbekanntheitsgrad mal so zu umschreiben. Da dürfte alles, was die Bekanntheit erhöht, doch etwas Gutes sein, oder?

Urheberrecht dagegen ist eine andere Sache – und das ist etwas, bei dessen Verletzung ich keinen Spaß verstehe. Wenn jemand zum Beispiel meine Lutetia Stubbs Bücher nehmen und unter seinem Namen veröffentlichen würde, dann ist das eine Verletzung meines Urheberrechts. Und dann würde derjenige sehr schnell feststellen, ob Lutetia ihre gewalttätigen Charakterzüge von mir bekommen hat.


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