Urban Gardening – Tipps fürs Gärtnern auf dem Balkon

Von Cordula

Auch diesen Monat gibt es mal wieder einen Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit. Nachdem es letztes Mal um die Küche ging, ist jetzt der Balkon dran.

Und zwar geht es um Urban Gardening, oder auch urbaner Gartenbau genannt. Also die Nutzung von städtischen Flächen für den Gartenbau. Insbesondere solche unter uns, die nicht gerade über einen eigenen Garten verfügen, sondern für die der Raum zum Gemüseanbau begrenzt ist, kann Urban Gardening genau die passende Alternative sein.

Dieses Jahr wollte ich auch mal wieder Gemüse anbauen. Eigenen Salat ernten. Die selbst angebauten Kräuter verwenden. Da wir über einen Balkon verfügen, ist der Platz natürlich etwas begrenzt. Was aber nicht bedeutet, dass man nicht trotzdem Freude an Selbstgepflanztem haben kann. Denn Erdbeeren, Tomaten, Salat, Kräuter – all das gedeiht auch ohne großen Garten. Und auch ohne den ultimativen grünen Daumen.

Wie das geht?

Hier ein paar Tipps:

#1 Die richtigen Gefäße

Zu kleine Gefäße für die gewählten Pflanzen gehört zu den häufigsten Anfängerfehlern. Am besten größere Gefäße kaufen als zu kleine. Damit die Pflanzen später auch genug Raum haben um gut gedeihen zu können. Auch wichtig ein Loch im Boden um Staunässe zu vermeiden. Denn, wenn Pflanzen dauerhaft oder für zu lange Zeit in Wasser stehen, hat die Pflanze keine Möglichkeit mehr, Sauerstoff über die Wurzeln aufzunehmen und wichtige Nährstoffe aus der Erde zu filtern und weiterzuleiten. Somit faulen irgendwann die Wurzeln und sterben ab, was den Verlust der Pflanze zur Folge hat.
Desweiteren sollten die Töpfe auch so stehen, dass sie genug Sonne abbekommen.
Wer nicht gerade viel Platz zur Verfügung hat, kann hierbei auch auf Regale zurückgreifen, auf welchen man die einzelnen Gefäße stapeln kann. Das spart so einiges an Platz und sieht auch optisch gut aus.


#2 Less is more

Besonders, wenn man noch ein Anfänger in Sachen Urban Gardening ist, tut man sich leichter, wenn man sich nicht zu viel auf einmal vornimmt. Ideal für den Anfang sind Blattsalat, Tomaten, Erdbeeren und Kräuter wie Minze, Petersilie oder Schnittlauch.
So sind erste Erfolgserlebnisse sicher. Denn diese Pflanzen sind recht unkompliziert, da sie ziemlich von alleine wachsen. Denn sie benötigen nicht besonders viel Pflege und Wasser.

#3 Manche Pflanzen vertragen sich nicht

Manche Pflanzen vertragen sich nicht wirklich, wenn sie mit einander kombiniert werden. So gedeiht Salbei prima mit Rosmarin. Salat passt zu fast allen Gemüsesorten, jedoch nicht zu Petersilie. Und Möhren vertragen sich nicht mit Gurken oder Zwiebeln.
Insofern ist es sinnvoll sich vorab zu informieren welche Pflanzen am besten mit einander kombiniert werden können.

#4 Mit Urban Gardening den Bienen helfen

Bienen sind bedroht. Inzwischen ist es mehr als bekannt, dass es den Bienen schlecht geht. Und geht es ihnen schlecht, ist das auch alles andere als positiv für uns. Hierbei kann Urban Gardening jedoch helfen. Deswegen sollten wir auf chemische Unkraut- und Schädlingsbekämpfungsmittel verzichten. Denn Wildbienen freuen sich vor allem über  Nistplätze wie alte Stängel vom Vorjahr freuen. Oder über geeignete Nahrungsquellen: Erdbeeren oder Tomaten werfen außerdem nichts ab, wenn keine Insekten zum Bestäuben da waren.

#5 Der richtige Dünger

Da auch Bio-Dünger oftmals aus tierischen Erzeugnissen bestehen, ist dies für die unter uns, welche auch beim Hobbygärtnern gerne auf tierische Erzeugnisse verzichten möchten, so eine Sache. Doch auch hier gibt es entsprechende Alternativen. So sollte man beim Einkauf von Blumen- oder Gartenerde deswegen auf Erde mit dem Hinweis „NPK organischer Dünger“ verzichten. Um den Boden mit Nährstoffen anzureichern, kann man auf veganen Dünger aus dem Handel, wie Ackerbohnenschrot, zurückgreifen. Auch das Anlegen eines Komposts ist eine gute Alternative, um nährstoffreiche Erde zu gewinnen.

#6 Probieren geht über studieren

Sich in bestimmte Themen einzulesen kann nicht schaden, doch die besten Erfahrungen sammelt man, indem man einfach loslegt. Indem man Samen und Sätzlinge kauft und diesen im Erdreich ein neues Zuhause schenkt. Es geht auch nicht um die perfekte Ernte, vielleicht fällt diese beim ersten Mal nicht so reich aus. Doch die Ergebnisse seiner Arbeit zu sehen, wenn erste kleine Pflanzen durch die Erde an die Oberfläche drängen, kann eine sehr bereichernde Erfahrung sein.


Alles in allem kann ein jeder von uns so etwas wie einen kleinen Garten auf seinem Balkon beherbergen und sich später an der Ernte selbst gepflanzter Gemüsesorten und Kräuter erfreuen.
Ich freue mich jedenfalls jetzt schon, wenn die ersten Salate erntereif sind. Ähnlich wie bei Zimmerpflanzen in Sachen Urban Jungle muss man kein Meister des grünen Daumens sein. Viel mehr geht es doch um die Freude an der Sache.