Urantransport “flüchtet” vor Demonstranten

Ein Sonderzug mit Uranmüll, der am 30. Juli gegen 12.00 Uhr die Urananreicherungsanlage in Gronau verlassen hat, wurde von seiner Reise durch Proteste abgehalten.

Der Zug stand mit rund 500 Tonnen Uranmüll (Uranhexafluorid) auf dem Bahngleis zwischen Gronau und Münster. Dann wurde der Zug (gegen 12.15 Uhr) zurück auf das Privatgleis der Urananreicherungsanlage gefahren. So stand der Zug wieder auf dem Werksgelände hinter der Umzäunung. Zu diesem Zeitpunkt demonstrierten auf einer Brücke vor dem Anlagengelände Atomkraftgegner und haben verhindert, dass der Uranzug durch bewohnte Gebiete fahren konnte, ohne weitere Sicherheitsmaßnahmen und ohne Kenntnis der Behörden, Rettungsdienste und Bürger. Die Demo wurden zunächst von den über 100 Polizistinnen und Polizisten bewacht, die nach und nach angereist waren. Dann griff die Polizei völlig unverhältnismäßig ein. Hier sollte die NRW Regierung Stellung beziehen, warum die Polizei den Auftrag zu einem solch massiven Einsatz bekam. Immerhin sind die SPD und Grünen mit dem Regierungsauftrag betraut, die sich immer wieder gegen die Atomkraft aufstellen. Wie kann man unter der Konstellation die UAA weiterbetreiben und Proteste mit Polizeigewalt unterdrücken? Die Regierung wirkt so nicht wirklich glaubwürdig.
Dann wurde bekannt, dass an den Bahngleisen im Kreis Steinfurt eine Protestaktion mit Ankettung von zwei Personen durchgeführt wurde. Der Uranmülltransport konnte auch deshalb seine Fahrt Richtung Münster nicht beginnen. Um ca. 14.20 Uhr gab es weitere Protestaktionen im Kreis Steinfurt.

Mit erheblicher Polizeigewalt wurden die Protestaktionen aufgelöst. Während eines Telefonats des BBU mit Aktiven vor Ort, wurde die Mobilfunkverbindung von der Polizei unterbrochen. Unfassbar welche Mittel eingesetz werden, um einen Zug mit 500 Tonnen Atommüll durch Wohngebiete zu lenken!

Der BBU protestiert gegen das Vorgehen der Polizei und fordert diese auf, endlich gegen die sinnlosen und gefährlichen Uranmülltransporte vorzugehen, und nicht gegen Personen, die sich um Gesundheit und Umwelt sorgen. Es ist schon bedenklich, wie absolut gefährliche Transporte ohne jede Absicherung und Schutzmaßnahmen durchgeführt werden, und wenn Menschen offen dagegen protestieren, diese von der Polizei bedrängt und durch massive Gewalt eingeschüchtert werden.

Der Uranmülltransport hat Frankreich als Ziel. Dort soll der Uranmüll verarbeitet und in anderer Form (Uranoxid) wieder nach Gronau transportiert werden. Der Transport fährt jedes mal durch Großstädte wie Düsseldorf und Köln, vorbei an Schulen und Krankenhäusern. Letztlich sollen so nach und nach über 60.000 Tonnen Uranmüll in Gronau in einer Halle eingelagert werden, die derzeit neben der Urananreicherungsanlage gebaut wird.

Atommüll ist nicht nur ein Problem für Gronau. Es ist ein Problem von jedem Atomstandort. So wird auch in Grohnde in dem AKW Atommüll produziert – dies noch bis 2022, wenn nicht vorzeitig die Stillung des AKW bewirkt wird. Wohin mit diesem ganzen Müll? Obwohl es noch immer keine Entsorgungslösung gibt, wird weiter fleißig Atommüll produziert und ständig quer durch bewohnte Gebiete transportiert. Es macht den Eindruck, als wären Straßen und Schienen das neue Endlager für Atommüll zu sein.

Atomkraftgegner fordern unter anderes deshalb die sofortige Stilllegung der Atomanlagen wie die gronauer Urananreicherungsanlage.

Für Gronau fordert der BBU von der rot-grünen Landesregierung in Düsseldorf eine klare Absage an die gefährlichen Uranmülltransporte zwischen Gronau und Frankreich. In Niedersachsen sind im Januar 2013 Landtagswahlen. In Niedersachsen gibt es zahlreiche Problemfälle von der Atomindustrie. Statt dass die Konzerne die Kosten tragen, muss jeder Bürger mit seinem Steueraufkommen die Probleme bezahlen, die kaum noch lösbar sind. Mit der Landtagswahl haben die Bürger in Niedersachsen die einmalige Chance, etwas zu ändern und die Energiewende umzusetzen. Also das umzusetzen, wozu die aktuelle Bundesregierung nicht in der Lage ist!



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